Benutzer:Aleksander/GW1

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Aleksander ( Guildwars ) 1050 - 1088 NE[Bearbeiten]

Aleksander Suburb

Aleksander Suburb ist ein in Kryta geborener Mensch. Nachdem der weiße Mantel die Macht in Kryta an sich riss und seinen Vater verbannte, suchte Aleksander ihn im Maguuma-Dschungel. Dort lernte er von den ansässigen Druiden den "Pfad von Melandru" kennen. Als er 1070 NE zurückkehrte, erfuhr er, dass seine gesamte Familie verbannt wurde. Niedergeschlagen von dem Verlust seiner gesamten Familie, reiste Aleksander nach Ascalon. Er kämpfte in der ascalonischen Armee gegen die Charr und unterstützte Rurik von Ascalon und einige ascalonische Bürger bei ihrer Flucht nach Kryta.

Um 1076 NE wurde Aleksander als Mitglied des Ordens der Gerüchte und unterrichtet tapfere Helden in Taktik und Geschichtskenntnissen. Als 1088 NE Prinzessin Salma ihre Ansprüche auf den krytanischen Thron stellte, unterstützte Aleksander sie in dem er der glänzenden Klinge als Späher beitrat.

Danach war er nicht mehr gesehen. Gerüchten zufolge studierte er alte Schriften in der Bibliothek des Priorats von Durmand und versuche aus den erhaltenen Erkenntnissen Rückschlüsse auf die Zukunft zu ziehen und entsprechende Pläne zu entwickeln.

Zitate und Lebensweisheiten[Bearbeiten]

"Ahai"

"Bin dann mal was essen"

"cya ingame"

"Helfe dem der Hilfe erfragt"

"Je mehr Gegner, desto Bumm!"

"Oh mein Gott, wir werden Alle sterben"

Geschichten über Aleksander Suburb ( Guildwars )[Bearbeiten]

Die Reise beginnt[Bearbeiten]

Meine Geschichte beginnt im Jahre 1050 NE. Die Gildenkriege überdauerten schon über 45 Jahre als ich das Licht der Welt erblickte. Geboren in Kryta am Rande der Zittergipfel in der Jahreszeit des Phönix. Im Alter von 8 war mir kein Stein auf krytanischen Gebiet mehr fremd. Ich erkundschaftete jedes Waldstück, jeden Hügel, jede Siedlung, zur sorge meiner Mutter. Meine Mutter war eine Priesterin Dwaynas und pflegte die Opfer der brutalen Gildenkriege, welche sich zu dieser Zeit vor unserer Türe boten. Die krytanischen Kämpfer waren bereits aus den Zittergipfeln zurück gedrängt wurden, jedoch hielten sie mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit entgegen. Meine Mutter pflegte auch Opfer auf der Gegenseite zum entsetzen meines Vaters. Sie meinte immer die Menschen seien vor Dwayna alle gleich und man dürfe keinen ausschließen. Mein Vater war ein hochrangiger Offizier auf Seiten der krytanischen Streitkräfte, doch sein hoher Rang und sein Vertrauen zu Balthasar sollte alles verändern.

Zwei Jahre später beruhigte sich unsere Lage, da die Gildenkämpfe in den Zittergipfeln oder an der berühmten Akademie von Nolani stattfanden. Doch mit dieser Ruhe zogen auch die falschen Götter ein. Die falschen Götter wurden schon länger von den Anhängern des weißen Mantels verehrt, jedoch hatte sich ihr Einfluss nie so weit ausbreiten können. Mein Vater weigerte sich dem weißen Mantel zu dienen, verurteilte ihren Glauben in aller Öffentlichkeit und verbot der Löwengarde mit dem Mantel zu kooperieren.

An diesem Tage bekamen wir unverhofft Besuch. Ein guter Freund meines Vaters berichtete uns den Vorfall und dass mein Vater verbannt wurde. Er wurde in mitten des Maguuma Dschungels ausgesetzt, den Ursprung des Glaubens der falsche Götter, in der Hoffnung er würde von den falsche Göttern bekehrt werden. Darauf hin fasste ich einen Entschluss. Ich werde in den Maguuma aufbrechen um meinen Vater zu suchen. Mitten in der Nacht stand ich auf, entnahm der Truhe meines Vaters den Langbogen den er mich lehrte zu benutzen und brach auf. Bis zum Maguuma Dschungel war mir der Weg bekannt, doch nie habe ich es gewagt einen Schritt in den Dschungel und die umliegenden Dürregebiete zu setzen. Doch ich tat es einfach in fester Entschlossenheit meinen Vater zu finden und mit dem selben Mut den mich die Opfer der Gildenkriege lehrten. Ich lernte schnell die Gegebenheiten des Dschungels aus zunutzen, mich an ihm zu nähren und meinen Feinden zu entfliehen. Ich suchte 8 Jahre, doch meinen Vater fand ich nie. Eines Tages geschah es, dass ich an einen großen Wasserfall rastete als ich unbemerkt von Spinnen umgeben wurde. Ich versuchte noch zu entfliehen, aber die einzigen beiden Ausflüchte waren versperrt von ihren Netzen. Nun war es Zeit zu kämpfen, ich erhob meinen Bogen und schoss auf die Spinnen welche mir mit ihrem Gift entgegneten. An den Rand des Wasserfalls gedrängt erschien mir Melandru in einer Vision. Sie befahl mir durch den Wasserfall zu treten. Kaum hatte ich die Worte vernommen so tat ich wir mir befohlen. Als ich einen Schritt hinter den Wasserfall setzte, tat sich der Himmel auf und es ergoss sich ein Fluss, welcher die Spinnen fortspülte. Druiden im Dschungel sahen alles mit an und lehrten mich den Weg eines Waldläufers, der Beschützer der Natur. Sie lehrten mich den Weg Melandrus und 7 Jahreszeiten später verliess ich sie um mein Wissen über Melandru zu erweitern und zu lehren.

Zur Jahreszeit des Zephyrs, kehrte ich in die blühenden Landschaften Krytas zurück. Anstatt unseres Hauses fand ich nur eine ausgebrannte Hütte und keine Spur meiner Mutter oder meiner Geschwister. Kryta war inzwischen vom Glauben der falschen Götter geprägt und ich machte mich auf nach Ascalon um vielleicht dort meine Walfahrt fort zuführen. Es war ein weiter und beschwerlicher Weg. Er führte mich durch schneebedeckte Gipfel, durch tiefe Moore aber auch grüne Landschaften. In Ascalon angekommen türmte sich ein riesiger Wall vor mich auf. Eine Stimme fragte mich, wer ich sei und was ich hier suchen würde. Ich antwortete ihr: "Ich bin ein Anhänger Melandrus und suche die Erleuchtung". Ein Mann trat heraus, gezeichnet durch eine tiefe Verletzung vernarbt vor vielen Jahren. Ich erkannte ihn wieder. Es war Greywind, damals ein einfacher Soldat der Ascalonier, welcher Zuflucht bei meiner Mutter suchte. Ich erzählte ihm meine Geschichte und er erzählte mir, dass inzwischen ein Friedensvertrag zwischen den großen Gilden ausgehandelt wurde, jedoch bräuchten sie Unterstützung und neue fähige Männer um ein Unheil noch größeren Ausmaßes zurück zu schlagen. Er führte mich zu Sir Tydus, jedoch was ich nicht wusste war, dass meine Reise jetzt erst begonnen hatte.

Tyria braucht neue Helden[Bearbeiten]

Trainiert durch meinen guten Freund Greywind, trat ich in die ascalonische Armee unter der Führung Prinz Ruriks ein. Zu jener Zeit lernte ich auch gute Verbündete kennen. Ein kleiner Heldentrupp bestehend aus Charakteren wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Aidan war wie ich ein Waldläufer, jedoch viel weiser und älter. Ich schätzte nicht nur seine Weisheit, sondern auch seine Kondition und sichere Hand. Er war sehr zurückhaltend und seine Führungsqualitäten sehr bescheiden im Gegensatz zu Devona. Sie war eine ascalonische Kriegerin, deren Vater bereits Anführer einer namenhafter Gilde war. Sie war die geborene Führerin und vertraute ihrer Mannschaft, wie auch ihrer Freundin Cynn. Sie war etwas was ich Göre nennen würde, wenn sie nicht schon erwachsen wäre. Man konnte sie leicht durch eine falsche Wortwahl reizen. Durch ihr Temperament und hitziges Gemüt konnte sie im wahrsten Sinne des Wortes eine ganze Armee verfeuern. Nur ein Mönch namens Mhenlo konnte ihr Gemüt abkühlen. Mhenlo studierte in Cantha Heil- und Peinigungsgebete. Durch seine Selbstzweifel und Unentschlossenheit zwischen Balthazar und Dwayna brachte er das Team oftmals in schwierige Situationen. Doch ohne ihn wäre jede Mission zum scheitern verurteilt gewesen. Wir kämpften Tag für Tag am Wall um die neue Bedrohung zurück zudrängen. Die neue Bedrohung bestand in einer Rasse die im allgemeinen als Charr bekannt ist. Eine hässliche Rasse den Minotauren nicht ganz unähnlich. Sie besaßen einen riesigen Kopf, welcher wie ein Stierdämon geformt war. Doch Charrs gingen aufrecht und benutzten Waffen wie wir. Sie pflegten auch Künste und Religion und bauten riesige Statuen von Göttern, die nur aus Flammen bestehen. Durch die Verstärkung der Armee seitens vieler freiwilliger Helden, konnten wir die Bedrohung zurückhalten. Dann kam der Tag des großen Feuers. An jenem Tag färbte sich der Himmel feuerrot und die Charrs verfielen in Starre, als ob sie auf etwas Großes warteten. Unerschrocken warfen wir uns auch an diesem Tag in die Schlacht, als die Götter der Charr durch ihre Wut die Landschaft Ascalons vernarbten. Riesige Kristalle fielen zur Erde, woraufhin diese bebte und zum jüngsten Gericht rief. Ascalon wurde nahezu vollständig zerstört, ebenso ihre schlagkräftige Armee. Der große Wall bat Tyria keinen Schutz mehr vor den Charrs. Sie überfielen das Land und drangen bis zum Königreich Orr sowie Kryta vor. Tausende von Leichen zierten ihren Weg.

Rurik musste mit ansehen wie sein Land zerstört wurde. Doch im tiefen Glauben sein Volk retten zu können, entschloss er sich über die Bevölkerung über die Zittergipfel nach Kryta zu führen. Sein Vater, der König, enterbten ihn auf diesen Verrat hin, jedoch blieb er der Führer der Flutwelle der ascalonischen Flüchtlinge. Wir ließen das zerstörte Ascalon hinter uns und machten uns daran die Berge zu stürmen. Ein kleiner Kundschaftertrupp aus fünf Leuten sollte dabei vorpreschen. Rurik entschied sich für Devona, Cynn, Aidan, Mhenlo und mich. Wir waren schon auf einigen Missionen mit Rurik, wodurch er uns vertraute. Eingepackt mit Proviant liefen wir der riesigen Welle aus Wagen und Menschen voran. Ein schwerer Schneesturm wütete über den Zittergipfeln. Die Signalfeuer auf dem Weg zu unseren Verbündeten sollten durch uns entzündet werden um einerseits den Weg zu zeigen und andererseits die Rückmeldung über den Fortschritt zu melden. Viele Feinde warteten auf unserem Weg. Da waren zu einem die einheimische Fauna, die uns gern als Zwischenmahlzeit gesehen hätte. Zum anderen bestand eine Gefahr in den Zwergen des Steingipfels. Die Steingipfel sind eine Zwergengilde welche sich gegen den König und dessen Politik stellte. Ihre Vorstellungen von Macht war unvereinbar mit Menschen oder Tieren. Alle wurden sie durch den Steingipfel versklavt. Sogar Zwerge, welche anderer Ansichten waren, wurden gefangen genommen und und in Ketten gelegt. So kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen dem Steingipfel und den Zwergen von Deldrimor. Die Steingipfel belagerten im tiefsten Sturm die Holzlager der Deldrimorzwerge. Balllisten verschossen brennende Pfeile, gezähmte Riesen stampften Armeen nieder und die Natur wurde ausgebeutet und verschmutzt. Aufgrund dieser Verbrechen überlebte selten ein Steingipfel Zwerg unsere Ankunft, auch wenn sie uns zu schaffen machten. Vor den Toren des Unterschlupfs des Königs, warteten riesige Armeen mit ihren Balllisten. Aidans Feuerpfeile steckten die Balllisten in Brand. Cynn zauberte ihr Flammenmeer um die gezähmten Kreaturen wild zu machen, so dass sie durch die eigenen Reihen stapften und Devona schlug jeden Zwerg nieder der es wagte in Hammerreichweite zu gelangen. Ich hingegen bereitete den patrouillierenden Truppen einen fiesen Empfang. Dutzende von Fallen zierten unseren Weg, so dass ein Hinterhalt durch die Steingipfel unmöglich war. Als alle Rebellen vertrieben waren, öffnete sich knarrend das riesige Tor und unser Flüchtlingsstrom fand kurze Zuflucht. Der König sprach mit Rurik über die Evakuierung, jedoch befürchtete der König nicht genügend Vorräte zu haben. Sein Bruder Brechnar unterhielt jedoch im Westen ein riesiges Lager und sei für seine Gastfreundschaft bekannt. So bereinigten wir auch den Weg zu dem riesigen Signalfeuer. König Jalis Eisenhammer erklärte uns, dass das Signalfeuer seinen Bruder unsere Friedensabsichten verkünden würde. Er würde dann für die Eskorte der Flüchtlinge sorgen. Sobald das Feuer entbrannte, öffneten sich die Tore des Unterschlupfs und Dutzende Zwerge sicherten den Weg zu den Unterkünften. Am nächsten Morgen begann der zweite Teil der heimtückischen Reise. Unser Flüchtlingszug marschierte frisch und fröhlich durch die riesigen Eisschluchten, als plötzlich ein feuriges Geschoss einen Krater vor uns bildete. Die Steingipfel haben unser gestriges Auftreten anscheinend als neue Gefahr erkannt und versuchten uns an unserem Marsch zu hindern. Rurik schickte uns als Spähtrupp die Hügel hinauf mit dem Auftrag sämtliche Balllisten auf dem Weg auszuschalten. Die ersten Balllisten waren noch kaum bewacht. Dann stürmte auch schon Nachschub der Steingipfel heran. Dolyakreiter mit Heerscharen von Kriegern stürmten und dreschten auf uns ein. Cynn formte einen Feuerball, welcher die Armee unmöglich aufhalten konnte, als Aidan einschritt: "Wirf den Ball auf den Hügel dort, schnell". Verdutzt zielte Cynn auf die Hügel. Der Feuerball schlug ein und verpuffte in der weiten Schneelandschaft. Jedoch löste sich daraufhin eine Lawine, welche die Krieger überrollte und Reiter von ihren Dolyaks warfen. Mit Getöse stürmten Devona und ich voran und vertrieben die restlichen Gruppen die hilflos durch die Schneewehen stapften. Dann endlich sahen wir aus der Ferne das Ziel unserer Reise. Das Tor von dem uns König Eisenhammer erzählte. Ein Tor komplett aus Eis, unmöglich ohne Mechanismus zu öffnen. Drei Hebel sorgen dafür, dass das Tor geöffnet wird. Doch zwischen den Hebeln und uns stehen Dutzende von Steingipfeln. "Gegen eine so große Gruppe haben wir auf freiem Feld keine Chance" sagte Devona mit zerknirschten Gesichtsausdruck. Doch dann hatte ich eine Idee: "Überlasst die Zwerge mir, ihr kümmert euch um die Hebel und die Flüchtlinge". Mit den Worten rannte ich auf den Haufen zu und schoss mit meinem ersten Pfeil einen Zwerg vom Sattel eines Dolyaks. Grimmig stürzten die Zwerge auf mich ein, doch wussten sie nicht, dass meine Spezialität in meiner Flinkheit bestand. So rannte ich zwischen Tannen hindurch und über Schneedünen mit allen Zwergen im Anhang. Während meines Ablenkungsmanövers huschte Aidan an den drei verbliebenden Wachen vorbei und betätigte die Hebel. Devona, Cynn und Mhenlo rannten die Klippen hinab zu den Flüchtlingen und lotsten sie durch das sich öffnende Tor. Rurik bekämpfte inzwischen die Bodentruppen am Tor. Als die Zwerge meine Spur verloren hatten rannte ich zurück, als ich einen Schrei einer furchtbaren Kreatur vernahm. Über dem Frosttor stapfte ein Eislindwurm in Richtung Rurik mir einem Zwerg auf dessen rücken. Der Zwerg murmelte etwas in seinen Bart, was durch das Echo laut umher schallte: "Ihr werdet dem Steingipfel nicht entkommen. Ich Dagnar Steinspalter werde euch aufhalten". Mit diesen Worten stieß der Lindwurm eine Lawine los, welche eine Bäume mit sich riss und Rurik unter sich begrub. Wir eilten Rurik zur Hilfe, doch verwehrte er diese: "Lauft und rettet die Flüchtlinge. Mir könnt ihr nicht mehr helfen". Mit diesen Worten stieg Dagnar vom Lindwurm herab, trat an Rurik heran und und unternahm seinen Todesstoß. Das Blut rinnte an seiner Axt herab und färbte die Zittergipfel blutrot. "Beeilt euch, wir müssen hier weg" rief Devona. Ich zielte auf Dagnar, jedoch verhinderte Aidan meinen Schuss: "Jetzt ist nicht die Zeit für Rache. Spar dir diesen Pfeil auf. Die Zeit wird kommen"

In Kryta angekommen, führten Devona, Aidan, Cynn und Mhenlo die trauernde Bevölkerung zu einer Stelle an der sie siedeln konnten, ganz nah an meiner alten Heimat. Mein alter Kamerad Greywind wurde zum Anführer der Flüchtenden ernannt und sollte sich fortan um das Wohlergehen seines Volkes bemühen. Ich jedoch trat aus der Armee aus und reiste nach Löwenstein um dort mit den Löwengardisten über den Verbleib meiner Familie zu sprechen. Wachführer Sergio, welcher damals im Regiment meines Vaters diente, erzählte mir vom steigenden Einfluss des Weißen Mantels und Verfall der Löwengardisten. Alle Verräter des weißen Mantels wurden verbannt und verschifft. Dieses Schicksal wird auch meine Familie ereilt haben. Jedoch einer Nachricht lauschte ich sehr aufmerksam. Der Weiße Mantel suche Auserwählte aus der Bevölkerung aus und führt diese zu einer Zeremonie im Maguuma Dschungel, jedoch werden diese Eskorten in letzter Zeit von Banditen überfallen und die Auserwählten entführt. Grund genug mich in meiner Wahlheimat einmal umzusehen, zudem könnte mein Vater und meine Familie durch solch eine Eskorte verschwunden sein. Der Maguuma erschien mir kalt und abgestorben. Kein Zirpen der Grillen, keine flüchtenden Tiere, kein Vogel der seinen Gesang verkündet. Am Boden liegen Leichen. Tote Körper von Angehörigen des Weißen Mantels, Zentauren und sogar diese Banditen. Nur die Spuren in der weichen Erde verraten mir, was sich hier zugetragen hat. Die Eskorte des Weißen Mantels traf auf eine jagende Zentauren Herde. Beide Seiten kämpften bis aufs Letzte. Kurz vor der Entscheidung des Kampfes, griffen die Banditen an und mordeten die Überlebenden. Die auserwählten Dorfbewohner nahmen sie als Geiseln mit. All dies ist bereits eine Woche her. Zu lang her um den Banditen folgen zu können. Aus diesem Grunde entschied ich mich dazu, am Wegesrand mein Quartier aufzuschlagen. Ich kletterte auf eine breite Trauerweide und legte mir eine Matte aus Blättern und Zweigen zurecht. Die Nacht war kalt blieb jedoch ruhig und so schlief ich bis zum nächsten Morgen. Ein gleichmäßiges trampeln riss mich in der Morgendämmerung aus dem Schlaf. Auf dem schmalen Dschungelpfad marschierte eine weitere Eskorte auf dem Terrain das durch den Morgentau noch ganz feucht war. Gleich packte ich meinen Bogen und schlich auf weiter Distanz hinter her, in der Hoffnung die Banditen würden mir über den Weg laufen. Wir marschierten mehrere Stunden doch nichts geschah. Dann erreichte die Eskorte den Platz ihres Rituals. Ich fühlte mich hier überflüssig und lief von dannen. Einige Schritte in Richtung der riesigen Schluchten aus der wir kamen, als mir plötzlich die Gesänge leidender Menschen ins Ohr fuhren. Durch meinen Kopf flog nur ein Gedanke: "Die Banditen". Ich rannte zurück und versuchte das Massaker aufzuhalten. Als ich über den Hügel schritt, sah ich ein Blutbad wie ich es schlimmer nicht erahnen konnte. Nicht ausgelöst durch die Banditen, als viel mehr durch den Mantel selber. Justiziar Hablion opferte diese Menschen auf einem Blutstein. Ihre Seelen wurden auf ewig gefangen und verbannt um als Geister auf der Erde zu wandeln. Das war ihr Ritual! Ich musste für diese unschuldigen Menschen Vergeltung üben. "Hablion! Seid ihr bei Sinnen? Wie konntet ihr das tun?". Er jedoch grinste nur und schrie: "Packt die Banditen. Unsere Götter verlangen nach mehr Seelen". Eingeengt durch die Armee des Mantels und die Hänge die ich soeben noch runter lief, nutzte ich meinen Bogen um Vergeltung zu üben. Doch sie waren zu zahlreich, als dass ich ihnen ernsthaft schaden könnte. Vor blickte mir ein Soldat in die Augen als er zum Schlag mit seiner mächtigen Axt ausholte. Im gleichen Moment fiel er zu Boden, getroffen von einem Pfeil. Pfeile aus Ebenholz der Zittergipfel?. Ich schaute auf, als ein Schatten mit einem mächtigen Hammer auf mich zu sprang. Es war Devona gefolgt von meinen guten Begleitern. "Wir hörten ihr seid auf der Suche nach Banditen, Aleksander", lächelte Devona mir zu. Aidan erwiderte: "Es scheint so als hätten wir sie gefunden.". Ein Kampf entbrannte und mit Mühe und Not hielten Aidan und Devona die Horde fern. Lang genug damit Cynn ihr Temperament in einen alles vernichtenden Strom aus Feuer wandeln konnte. Es roch nach verbrannten Fleisch und nur noch wenige Mäntel standen, gestützt durch ihre Waffen fliehend Richtung Dschungel. Auch Hablion flüchtete, doch das durfte ich ihm nicht durchgehen lassen. Ich sprang sogleich auf, spannte meinen Bogen und zielte auf Hablion, doch Aidans Pfeile waren schneller und trafen ihn auf seiner Flucht. "Könnt ihr uns erklären was hier vorgefallen ist", fragte Mhenlo. "Nun ja. Ich sah wie der Mantel die Auserwählten auf dem Blutstein opferten. Eine Opfergabe für ihre Religion. Ihre unsichtbaren Götter". Das Blut an unseren Händen lockte jedoch eine andere Gruppe an. Die Banditen traten aus ihrem Versteck, umkreisten uns und traten immer näher. Ihre Rüstungen waren verbeult und einfach geschmiedet. Die Schwerter verrostet oder ungeformt. Eine Schützin trat vor: "Ihr habt es gesehen? Gesehen was sie mit den Krytanern machen? Schon seit Ankunft von Saul d'Alessio opfern sie die Bauern um ihren Göttern zu dienen". wir blickten verdutzt drein. Aber Die Schützin fuhr fort: "Oh, Entschuldigt. Mein Name ist Saidra. Ich führe die Truppen unserer Gilde gegen die weißen Mäntel. Seit dem Großen Feuer existiert nur noch eine Macht in Kryta und das sind die weißen Mäntel. Sie vernichten jeden der nicht ihrem Glauben beitreten möchte. Doch kommt bitte mit, ihr seid sicher müde". Sie führten uns zu ihrem Lager. Es lag tief im Maguuma und bestand aus ein paar Hütten die aus schmalen Ästen und getrockneten Blättern gebaut wurden. In der Mitte des Dorfes glühte ein großes Feuer. Zwei Wächter saßen am Feuer und beobachteten wie wir das fremde Dorf betraten. Saidra führte uns in eine der Hütten abseits des Feuers und wir traten ein. "Das sind die Fremden, die sich gegen den weißen Mantel stellten" sagte Saidra und trat wieder aus der Hütte heraus. Die Dame zu der wir gebracht wurden saß auf einem mit Fell bekleideten Sessel und sprach mit uns "Mein Name ist Evennia. Aber nehmt doch bitte Platz". Wir redeten viel über die Opferungen, die Verfolgungen und die Gerüchte über ihre "Diebesbande". Ich versuchte auch Informationen über meinen Vater oder meine Mutter zu erhalten, jedoch haben sie solche Leute bei den Opferungen nicht gesehen. Evennia schien uns zu vertrauen und erwähnte einen mächtigen Wesir der uns im Kampf gegen den weißen Mantel beistehen würde, wenn wir ihn ausfindig machen könnten. Er lebt tief im Süden Krytas an der Küste zum Meer der Tränen. Geht durch den Dschungel, dort wartet ein Boot auf euch. So zog unsere fünfköpfige Gruppe aus um den Wesir zu finden den sie "Khilbron" nannten. "Doch bevor ihr geht, nehmt diese Klinge als Zeichen eurer Loyalität mit euch". Mit diesen Worten verabschiedete uns Evennia. Wir setzten unseren Marsch mit dem Geschenk fort. Spät Nachts erreichten wir die südlichen Ufer Krytas ganz in der Nähe der Residenz des Wesirs. Er empfing uns freundlich, doch warnte uns zugleich. Die Weißen Mäntel seien uns gefolgt, es gäbe einen Verräter inmitten der glänzenden Klinge und unsere neuen Verbündete sind wahrscheinlich schon tot. So flüchteten wir zum Strand unter den immer näher kommenden Getöse der Armee des Mantels. Am Strand angekommen holte der Mantel uns auf. Von beiden Strandseiten schritten Mäntel auf uns zu, unterstützt von Massen von Pfeilen und starker Feuermagie. Der Kampf sollte zu unserem Nachteil ausgehen, jedoch beschwor Khilbron ein Schiff aus den Tiefen des Meeres. Unser einziger Ausweg war nun dieses brüchige und schon gesunkene Schiff zu betreten. Die Wahl war schwer jedoch eindeutig. Wir trauten dem Wesir, gingen an sein Schiff und flohen über das Meer der Tränen in die Kristallwüste, wo sich unser Schicksal entscheiden sollte.

Die Prophezeiung[Bearbeiten]

Lange Zeit verbrachten wir auf dem Kahn den der Wesir herbeirief. Unsere Vorräte gingen zur neige und Trinkwasser war gar nicht erst an Bord. Unsere Körper ganz träge und ausgetrocknet, erblickten endlich Land. Sand soweit man blicken konnte, doch zu unserem Glück legten wir an einer Oase mit einem kleinen See an. Nach einer kurzen Erfrischung, machten wir uns als erstes daran die Lage aus zu kunden. Während Aidan sich die Umgebung der Oase von Amnoon anschaute, gingen Mhenlo und Cynn über den Markt um uns Proviant, Rüstzeug und Waffen zu kaufen. Devona und ich sprachen mit den Bewohnern der Oase. Einige waren Händler und nur auf ihren Profit bedacht, doch dort stolzierten auch etwas weniger beleibte Personen umher, um nicht zu sagen Geister. Einer von Ihnen verriet uns, dass sie einst ein stolzes Volk waren. Sie kamen aus Elona von weit südlich über das Meer und durch die Wüste. Sie folgten ihrem großen Anführer Turai Ossa und hofften alle den Aufstieg zu erreichen, doch gefunden haben sie ihn nie. "Der Aufstieg? Was soll das sein?" fragte Devona. Der Geist verriet uns was er darüber zu wissen glaubte: "Turai Ossa ist ein großer Held. Er drängte die Armee der Geißel von Vaabi zurück. Für seine Heldentaten wurde er zum Kriegsherren erhoben, doch Politik war nicht sein Interessengebiet. Er studierte lieber alte Schriften über die Götter und so entdeckte er den Aufstieg. Er meinte der Aufstieg würde uns Sterbliche auf eine Ebene mit den Göttern erheben, uns stärker machen, all unsere Fragen beantworten und unsere Nöte lindern. So folgten wir ihm auf eine Pilgerreise durch den ewigen Sand. In der Kristallwüste angekommen studierten wir die Inschriften der Grabkammern und errichteten uns Lager. Wir fanden auch den Sehkristall, der den Blick der Götter bündeln sollte und uns somit den Aufstieg zeigen konnte. Jedoch zerstritten wir uns über die Handhabung des Kristalls. Der Kristall wurde auf drei Lager verteilt, welche noch weit über ihren Tot hinaus Krieg führten". "Der Wesir erwähnte ebenfalls diesen Aufstieg und dass nur wahre Helden ihn erreichen sollen, dessen Mut und Entschlossenheit alles andere übersteigt. Nur Auserwählte sollen diese Gabe erhalten und damit sogar mächtig genug sein, einen Gott zu vernichten." fiel ich dem Geist ins Wort. "Wenn ihr hier seid um den Aufstieg zu finden, so wünsche ich euch viel Glück. Aber die Suche ist hoffnungslos. Ihr werdet auch nur zu umherirrenden Seelen an diesem trostlosen Ort. Sprecht am Besten mit den Führern der drei Lager. Sie stehen am Fels der Weissagung im Osten".

Unsere Gruppe traf sich wie verabredet am See. Wir verstauten die Ausrüstung und den Proviant und brachen auf in die Wüste Richtung Osten zum Fels der Weissagung. Ich schaute mich um und konnte Aidan nirgends entdecken: "Wollen wir nicht auf Aidan warten? Er ist noch nicht zurück von seiner Erkundung". "Lasst gut sein Aleksander. Aidan kehrt nie von seinen Erkundungen zurück. Wenn er erstmal losgezogen ist, bringt ihn nichts so schnell wieder zurück." sprach Cynn und schien damit recht zu behalten. Der Weg zum Fels war lang und beschwerlich. Wir sahen zerstörte Ruinen, Dutzende von Hydren und sogar alte Teleporter die noch funktionstüchtig waren. Wie das Volk, das einst hier lebte, es wohl schaffte Magie über solange Zeit in einfachen Sandstein zu halten. Am Fels trafen wir auf die drei weisen Anführer in ihrer Geistergestalt. Sie hatten schließlich über 200 Jahre Zeit die alten Inschriften zu studieren. Kommandeur Joziah sprach zu uns: "Ihr seid es ganz sicher. Seit 200 Jahren hat es kein Mensch mehr in diese Region geschafft. Ihr müsst die Auserwählten sein, die in den Schriften erwähnt werden. Bitte erhört uns und erfüllt drei Aufgaben. Dann wird sich der Aufstieg für euch auftun, ganz sicher". Mhenlo sprang dazwischen: "Welche Aufgaben sollen das sein?". "Ihr werdet im Norden, im Osten und im Süden jeweils Einen von uns treffen. Dort werden wir euch die Aufgabe stellen die ihr zu erfüllen habt". Noch bevor wir weitere Informationen erhalten konnten, lösten sich die drei Geister auf. Vor uns erhob sich ein riesiger Berg - der Fels der Weissagung - und auch Aidan konnten wir entdecken wie er selbstverloren auf den riesigen Berg starrte. Wieder vereint zogen wir als erstes gen Norden um die erste Prüfung abzulegen. Auf unserem Weg traten merkwürdige Gestalten auf uns zu. Riesige Lindwürmer brachten die Erde zum beben und wehrten unsere Waffen mit ihren dicken Panzern ab. Kleine blutsaugende Käfer schossen plötzlich aus dem Sand empor und betrachteten uns als ihre Zwischenmahlzeit. Aber auch viele Windreiter versuchten uns an unserem Weg zu hindern, indem sie unsere Sinne vernebelten und versuchten unseren Willen zu brechen. Doch all diese Kreaturen waren unserer Entschlossenheit nicht gewachsen und scheiterten jämmerlich. Tief im Norden der Wüste entdeckten wir hinter einer Düne einen Felsspalt, wohinter sich ein kleines Lager befand. "Hier muss es sein. Ich kann die Anwesenheit des Geistes spüren" sagte Cynn und marschierte entschlossen voran. Im Lager selbst stand tatsächlich die Geistergestalt von vorhin und als wir durch das Tor traten, begann er uns aufzuklären: "Ihr seid gekommen. Die Wüste hat euch hoffentlich nicht allzu schwer zugesetzt? Ihr seht für Sterbliche gar nicht so geschwächt aus. Dann können wir ja mit der Prüfung fortfahren. Dies ist Elona Spitze. Hier fanden wir einst den Sehkristall und teilten ihn auf die drei Lager auf. Hier entbrannte der Krieg zwischen den drei Lagern und hier wurde der Anfang unseres Untergangs besiegelt. Die Kämpfe sind seit kurzem verstummt, jetzt leben dort merkwürdige Schlangenwesen und versuchen die Lager vor jedem Fremden zu beschützen. Ihr müsst nun dort hinein und die drei Kristallsplitter finden und mir wiederbringen. Ich bin in der Lage das Ritual durchzuführen um den Sehkristall wieder zusammenzusetzen. Also beeilt euch". Die Stimme des Geistes schallte noch zwischen den Felsspalten als er verschwand. So gleich stürmten wir los die Kristalle wieder zu besorgen. Der erste Kristall lag unbewacht inmitten des Eingangstores. Aidan witterte eine Falle und versuchte sich langsam dem Kristall zu nähern. Als er ihn fast berührte, schreckte er plötzlich zurück. Ein Geist tauchte auf und nahm den Stein an sich: "Habt keine Angst. Ich bin hier um euch zu unterstützen. Hier nehmt den Kristall und bringt ihn zu unserem Anführer. Er wartet schon im Westen auf euch. Ihr müsst euch beeilen, das Ritual hat schon begonnen". Im Westen lag eine riesige Düne hinter einem Tor. Dort würde er also auf uns warten. Wir liefen nach Osten, doch eine riesige Herde an Minotauren blockierte unseren Weg. Devona stürmte auf sie zu und schlug mit einem Streich zwei Minotauren nieder. Aidan verschoss seine Feuerpfeile und Cynn verwandelte das gelegte Feuer in einen tosenden Brand. Auch ich versuchte mein Bestes und lief zwischen den Minotauren umher um die Meute zu erschöpfen und sie mit gezielten Schüssen auf die Beine zu Boden zu werfen. Die Minotauren fielen schnell und wir machten uns daran die restlichen Steine zu finden, bevor das Ritual beendet wurde. Auf der Düne empfing Kommandeur Joziah dankbar den ersten Stein und deutete zugleich auf zwei weitere Lager. Aidan preschte vor. Er konnte erkennen, dass beide Lager Schwachstellen in der Bewachung enthielten. Die Wachen bestanden wie vom Geist vorhergesagt aus den merkwürdigen Schlangenwesen. Die Schlangenwesen verfügten über mächtige Magie und magische, schwebende Rüstungen verwehrten uns mit rostigen Schwertern den Weg. Doch wir stürmten unter dem Druck der Zeit in die Lager herein und holten uns die beiden Kristalle. Alles was nicht durch Devonas Hammer und Cynns Magie zu Boden fiel, wurde von meinen Pfeilhageln verkrüppelt und zurückgelassen. Schließlich schafften wir es rechtzeitig die Steine dem Ritual zuzufügen und wir erhielten von Joziah den Sehkristall: "Dieser Kristall bündelt den Blick der Götter. Er verkörpert die Einigkeit der Götter. Die Einigkeit die unser Volk leben sollte. Ihr habt es geschafft diese Einigkeit vorzuleben und so die Kristalle zu besorgen. Zieht nun nach Südosten, wo euch die zweite Prüfung erwartet".

So reisten wir fünf geplagten Helden weiter nach Südosten. Die Wüste schien unendlich und hinter jeder Düne stieg eine weitere Düne empor. Cynn rannte zur nächsten Düne vor, nur um den Anblick einer weiteren Düne zu erhaschen. Doch zu ihrem Entsetzen fand sie dort statt einer weiteren Düne drei hässliche Riesen an einem Schiffswrack. Die Riesen bemerkten sie vorerst gar nicht, doch Cynn formte einen Feuerball und schleuderte diesen auf einen der Riesen. Die Riesen beeindruckte das wenig und so hoben sie den Blick und erkannten Cynn als kulinarischen Zwischenhappen. "Cynn, warum musst du auch so streitsüchtig sein" schrie Devona sie an. Doch an Streit war jetzt nicht zu denken. Cynn steckte die drei Riesen in Brand, doch diese übertrugen die Flammen zurück auf Cynn. Devona holte mit ihrem Hammer aus, doch bei jedem Streich wurde sie von einem Riesen zu Boden geworfen. Auch Aidan und ich konnte uns nur schwer auf dem bebenden Boden halten. Aidan sammelte am Boden liegend Sand in seiner Handfläche, um sie einem der Riesen in die Augen zu werfen. Den zweiten Riesen konnte ich durch einen gezielten Treffer von seinem Beben abbringen. So blieb Zeit für Cynn und Devona den dritten Riesen auseinander zunehmen. Mit kraftvollen Hieben und weiteren Flammenbällen lag der Riese bald regungslos auf dem Boden. Ein Regen aus Feuer sollte die anderen beiden Riesen aufhalten, während wir unser Heil in der Flucht suchten. "Wenn du dein Temprament unter Kontrolle hättest, müsste ich nicht immer deine Wunden einbalsamieren" fluchte Mhenlo, als er sich der schlimmen Brandwunde an Cynns Knien zuwandte. Nach kurzer Rast im Schatten eines großen Felsens konnten wir den Weg wieder aufnehmen. Die Wüste schien nun nicht mehr so unendlich. Auf einem übersichtlichen Plateau lagen hunderte zerstörte Schiffe. Als seien sie vor Jahren gesunken. Aidan schaute uns fragend an: "Aber wie kommen die Schiffe bloß hier in die Wüste?". Eine Stimme entgegnete: "Vor tausenden von Jahren birgte dieser Ort ein riesiges Meer". Wir drehten uns um und erblickten Lord Valodor. "Viele Schiffe sanken in dieser Gegend aufgrund der scharfen Kristallberge, welche im Meer nicht zu sehen waren. Der Sand kristallisierte im Holz der Wracks und so blieben die Schiffsskelette bis heute sehr gut erhalten. Fühlt mal das Holz, als wäre es aus dem Kristall geschlagen wurden". Das Holz fühlte tatsächlich so glatt wie Obsidian an. Aber deswegen sind wir nicht gekommen. Noch bevor wir nach der zweiten Prüfung fragen konnten, fuhr der Geist fort: "Die zweite Prüfung soll euch von den Sünden dieser Welt rein waschen. Somit werdet ihr den Blick der Götter empfangen können. Jedoch stehen uns bis zur Quelle der Unschuld eine Horde dieser Schlangenwesen mit ihren magischen Kreaturen im Weg. Wenn ihr die Priester besiegt, so können sie ihre Gefallenen nicht mehr wiederbeleben. Also geht taktisch und klug vor". Mit diesen Worten verschwand der Geist und eine Pforte in einem Schiffswrack öffnete sich unter dem lauten Knarren alten Holzes. Unser Plan war für alle ersichtlich. "Während sich Aleksander um den Priester kümmert, dass er sein Gefolge nicht wiederbelebt oder heilt, wird der Rest der Gruppe die Armee niederstrecken". Wie von Devona gesagt, so wurde es gemacht. Die Armee zerfiel unter der Effektivität dieses Plans und wir kamen in berauschender Geschwindigkeit unserem Ziel näher. Jedoch bissen wir bei der letzten Gruppe auf Granit. Sie schien geradezu immun gegen unsere Angriffe zu sein. Das Problem war Josso Essher. Ein Schlangenmönch der sich mit der letzten Gruppe uns entgegenstellte. Jede Wunde die wir verursachten, schloss sich bevor der zweite Angriff folgte. Am Ende unserer Kräfte mussten wir unseren Plan aufgeben und uns neu sammeln. "Was schlägst du vor Devona? Unser Plan scheint ihr aussichtslos". "Ich weiß es nicht. Der zweite Priester belebt wieder, während der Mönch heilt. Greifen wir den Mönch an, so wird er vom Priester geheilt und die Gruppe vernichtet uns. Greifen wir den Priester an, so wird er vom Mönch geheilt" keuchte Devona in ihrer Verzweiflung. Nach kurzer Stille ergriff ich das Wort: "Hört zu. In der Befestigung habe ich einen kleinen Schlupfwinkel entdeckt. Wenn wir es schaffen würden uns da hinein zu stellen, wären wir von den Pfeilen der Gegner geschützt und könnten unsere Angriffe auf den Priester konzentrieren". Der Plan war genial und kühn zugleich. sollten wir es nicht schaffen die Schlangen zu bewältigen, würden wir in der Falle sitzen. Entschlossen alles auf eine Karte zu setzen, stürmten wir die Befestigung. Die Gruppe kauerte im Schlupfwinkel, während Devona den Eingang mit ihrem Hammer schützte. Kurze, starke Ausfälle durch Aidan und mich, brachten den Priester zur Strecke. Josso Essher war ungeschützt durch den Priester seinem Schicksal erlegen, genauso wie der Rest der Gruppe. Freudig feierten wir den Sieg gegen die Schlangenarmee und durften unsere Seelen nun endlich in den Quellen rein waschen. "Ihr habt es geschafft. Durch Verstand, Mut und Entschlossenheit habt ihr den Gegner bezwingen können. Solche Heldentaten werden den Göttern nicht verborgen bleiben. Seid euch dem Wohlwollen der Götter gewiss. Reist nun zur letzten Prüfung. Ich bin sicher ihr werdet auch diese bestehen".

Erfrischt durch die Quellen machten wir uns auf den Weg zur letzten Prüfung. Wir nahmen abermals lange Wanderungen hin, jedoch schienen die Kreaturen der Wüste unser kommen zu befürchten. Keine Monster begegnete uns in den weiten Wüstenebenen um uns zu verschlingen. So verließen wir die sicheren Felsen und liefen hinaus in die offene Wüste. Ohne zu ahnen, dass dies gefährliche Risiken mit sich bringt. Inmitten der Wüste fanden wir am Boden ein furchtbar entstelltes Skelett. Unter den Knochen war ebenso ein Tagebuch versteckt. Die letzten Zeilen dieses Buches waren mit Blut geschrieben und sehr beunruhigend: "Wir können keinen Schritt mehr gehen. Doch die Bestie mag uns bis hierher gefolgt sein. Mitten in der Wüste öffnete sich der Boden und meine Gefährten wurden von ihm verschlungen. Ich weiß genau, dass auch ich schon bald verschlungen werde". Wir schauten uns wieder beunruhigt an. Was für Kreaturen könnten gemeint sein? Wo könnten sie leben? In diesem Moment bebte auch schon die Erde. Ein entsetzlicher Schrei entsprang dem Sand und mit einem Ruck erhob sich eine Staubwolke weit über unsere Köpfe. Ein Wurm mit überdimensionalen Ausmaßen schnappte nach uns. Devona brachte mit ein paar wilden Hammerhieben die Kreatur davon ab uns zu verschlingen. Mhenlo suchte Zuflucht hinter einem Dornenbusch, während Cynn schreiend umher rannte. Aidan und ich wussten genau was man gegen riesige Kreaturen unternimmt. Wir suchten den riesigen Wurm nach seinen Schwachstellen ab. Auge, Hals, Arme, Beine... Die Kreatur besaß keine Einzige dieser Schwachstellen. So schossen wir wild drauf los um die vermeintlich einzige Stelle zu treffen: das riesige Maul. Inzwischen hat sich Cynn gefangen und versuchte ihr Möglichstes mit ihrer Magie, doch die Kreatur war auch vom Feuer wenig beeindruckt. Der Kampf zog sich in die Länge. Die Kreatur auf der einen Seite, wir mit Mhenlo als heilende Unterstützung auf der anderen Seite. Dann gab die Kreatur auf und zog sich in die tiefen des Sandes zurück. "Zähigkeit ist wohl alles was in diesen Lande zählt" hauchte Devona, ließ den Hammer fallen und fiel erschöpft in den Sand. "Lasst uns lieber nicht zu viel Zeit in der offenen Wüste verbringen. Wer weiß wie viele Würmer hier noch auf uns lauern" stammelte Cynn ängstlich vor sich hin. Bis zum Erreichen des letzten Außenposten war das Glück auf unserer Seite. Abermals erschien mit unserer Ankunft ein Geist und klärte unsere Aufgabe: "Ich bin General Mendozu. Einst saß ich auf dem Thron des geweihten Tempels. Doch jetzt wurde er mir durch einen anderen Geist entrissen. Der Tempel ist entweiht und schreckliche Kreaturen umkreisen den Tempel. Helft mir den Tempel wiederzuerlangen, ihn zu weihen und ich werde euch den Weg zum Aufstieg zeigen". So plötzlich wie der Geist erschien, so verschwand er auch wieder. Und wir zogen weiter zum entweihten Tempel. Zentauren versperrten uns den Weg. Sie waren geschickt und schnell genug um unseren Waffen zu entweichen, jedoch hielt der Widerstand im Angesicht eines Feuerballs nicht lange an. Zwei Dünen später lag der Tempel in Sichtweite. Jedoch war er umgeben von einer Schlucht. Eine Brücke führte über die Schlucht, jedoch war sie hochgezogen und man konnte sie nur von der anderen Seite herablassen. "Überlasst mir die Brücke" lächelte Mendozu und lief zur Brücke. Ein Wurm tauchte auf, zu unserem Glück auf der anderen Seite der Schlucht, doch diese Sicherheit war trügerisch. Der Wurm tauchte unter, schluckte einen Stein und würgte diesen mit aller Kraft auf die andere Seite der Schlucht. Aidan sprang aus dem Schatten des fallenden Felsens und hinderten den Wurm mit einem gezielten Schuss in seinen Rachen am wiederkäuen, jedoch blieb uns nicht mehr viel Zeit. Da rasselte die Zugbrücke mit einem lauten heulen und dem rasseln der alten Ketten nieder. "Schnell alle über die Brücke. Der Geist befindet sich dort im Tempel". Angefeuert durch diese Worte, rannten wir am Wurm vorbei und stürmten die Festung. Die Tempelanlage wurde durch magische Rüstungen bewacht, welche mit ihrem Schwertgefuchtel nicht weiter hinderlich waren. Schlussendlich saß der Geist auf seinem angestammten Thron. Doch das Ritual der Wiedereinnahme schien sich etwas zu verzögern. Alle Tore des Tempels öffneten sich und durch ihre riesigen Ausmaße stapften plötzlich Horden von Schlangen. Mit Mühe und Not ließen sich die Schlangen in Schach halten. Aidan und ich unterbrachen die Schlangen beim Wirken ihrer Zauber. Devona hielt sie mit ihrem Hammer vom Thron fern. Cynn heizte allen ordentlich ein und Mhenlo versuchte sein Möglichstes Balthazars Gunst für diesen Kampf zu gewinnen. Doch schlimm wurde unsere Situation erst, als die riesigen Würmer an den Toren auftauchten. Abermals schleuderten sie riesige Gesteinsbrocken auf uns nieder. Stellung halten und gleichzeitig Gesteinen ausweichen brachte die Schlangen dazu unsere Verteidigung durchbrechen zu können. Alles was sie wollten war den Geist zu vernichten. So umstellten sie den Thron und stürzten sich auf den Geist. Durch den Felshagel war es uns nicht möglich sie aufzuhalten. So unterbrachen Aidan und ich die würgenden Würmer, wie er es einst an der Brücke gezeigt hatte. Der Hagel verstummte und Cynns angestaute Wut vernichtete das Gegnerknäuel mit einem einzigen, feurigen Streich. "Ich dachte du wolltest mich rösten, Cynn" sprach Devona. "Aber ich habe sämtliche Gegner vernichtet" erwiderte Cynn. Der Geist fiel ins Wort: "Die Götter haben uns erblickt und erhört. Sie schauen auf uns nieder und schenken uns ihre Gunst. Das ist der Moment in dem ihr bereit seid, den Aufstieg zu betreten. Reist nun zurück zum Fels der Weissagung und ihr könnt euch am Aufstieg versuchen"

Mit den drei Gaben Einigkeit, Mut und Zähigkeit reisten wir zum Fels der Weissagung an dem jeder die Prüfung des Aufstiegs niederlegen musste. Als wir auf die Symbole vor dem Fels traten, färbte sich der Himmel blutrot und Blitze spalteten den Fels in der Mitte, so dass ein Durchgang entstand. Die einstigen Helden nickten uns zu und ermunterten uns den Aufstieg zu betreten. Als wir durch den Felsspalt traten, stand ich plötzlich alleine in einem prunkvollen Raum. Alleine? Das konnte man so nicht sagen. Auf der gegenüberliegenden Seite formte sich aus dem Boden des Saales eine dunkle Kreatur. Sogleich zückte ich den Bogen vor meiner Prüfung und verschoss meine ersten Pfeile. Auch mein Gegenüber nahm den Bogen um mich mit diesem zu attackieren. Ich nahm zwei Pfeile aus meinem Köcher und versuchte ihn damit zu treffen. Doch musste ich feststellen, dass auch mein Gegenüber zwei Pfeile dem Köcher entnahm und mich damit am Arm und Bein traf. Meine Prüfung schien meine Bewegungen exakt zu kopieren. Die Kreatur verhielt sich wie mein Spiegelbild. Doch wie sollte ich mein eigenes Spiegelbild überlisten? Dann fiel mir auf, dass die Kreatur zeitversetzt handelte. Das war wohl meine einzige Chance. Ich weichte seinen gezielten Schüssen aus und verbarg mich hinter einer Säule. Meine Wunden pflegte ich mit einer Salbe die aus Kräuterxtrakten des Maguuma bestand. Als ich mir die Bandagen angelegt hatte, drehte ich mich von der Säule weg und erspähte wie auch mein Ebenbild diese Salbe verwenden wollte. Mit einem gezielten Schuss entwendete ich ihm die Salbe, die sogleich auf den Boden fiel und in eine Ecke des Raumes rutschte. Diese Chance musste ich nutzen. So zückte ich schnell meine Brandpfeile und verschoss diese in einem Pfeilhagel auf mein noch irritiertes Opfer. Meine Pfeile sprengten beim Aufprall feinen, brennenden Schwefelstaub auf meinen Gegner, während die feurigen Pfeile seinen Körper durchlöcherten. Schwer verwundet sank er mit seinen letzten Atemzügen langsam zu Boden. Emotionslos löste sich die Kreatur in dunklen Nebel auf. Gleichzeitig wurde ich durch gleißendes Licht geblendet und befand mich in einer kristallenen Höhle wieder. "Das sollte die Macht sein die sogar Götter bezwingen konnte", dachte ich. "Die Gabe durch seinen Mut, seine Entschlossenheit und seinen Willen sogar sich selbst bezwingen zu können". Aidan, Cynn und Devona warteten bereits in der Höhle auf mich. "Du hast es also auch geschafft" grinste Cynn. Scheinbar hatte sie es nicht erwartet. "Dann fehlt nur noch Mhenlo. Ich hoffe sein wanken zwischen Dwayna und Balthazar führt nicht zu seiner Niederlage. Die ganze Höhle glitzerte und funkelte. Sie schien aus reinen Kristallen geformt zu sein. Zwei Schlangenwächter standen abseits und schauten uns verwundert an. In einem Chor, der an den kristallenen Hängen widerschallte, sprachen sie zu uns: "Ihr müsst die Auserwählten sein. Ihr habt den Aufstieg geschafft und wollt nun mit Glint reden". Devona fragte irritiert: "Wer soll Glint sein?". "Glint ist jene Drachin, die die Flammensucherprophezeiungen vor Jahrhunderten verfasste. Sie hat eure Ankunft vorhergesehen und bittet euch herein". "Dann nichts wie rein" preschte Cynn hervor. "Aber ihr müsst zuvor sechs Domänen durchlaufen um euch würdig zu erweisen. Dann soll euch Glint empfangen". Devona fragte "Wieso ward ihr uns vorher feindlich eingestellt?". Die Schlange antwortete nur "Das gehört alles zur Prüfung. Nur wahre Helden wie ihr, die uns besiegt haben und die Prüfungen der Götter ablegen konnten sind würdig so weit zu kommen. Vor allen anderen müssen wir die Tempel, die Wüste und Glint beschützen beim Einsatz unseres Lebens". Mit einem üblen Gefühl in der Magengegend füllten wir unseren Proviant und Ausrüstung wieder auf. Die Schlangen erzählten uns von den Domänen, die jeden Helden eigens fordern sollten. Sie sind so speziell konzipiert, dass jede Klasse besonderen Gefahren gegenübersteht. Wir waren bereit für ein erneutes Abenteuer, jedoch war unsere wichtigster Mann Mhenlo immer noch aufgetaucht. Wir beschlossen noch zu warten, denn Mhenlo musste es einfach schaffen. So saßen wir Stunden um ein kleines Feuer, erholten uns von den Blessuren der Wüste und warteten. Dann verklang Mhenlos Stimme in einem Echo an den Höhlenwänden. "Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten?". Mhenlo hatte es schließlich doch noch geschafft. "Ihr müsst entschuldigen, aber so ein Mönch als Gegner ist ziemlich zäh." lachte Mhenlo. "Schließlich konnte ich ihn doch noch besiegen. Der arme Tropf konnte sich nicht zwischen Dwaynas und Balthazars Gunst entscheiden, dass war seine Schwäche". Wir sahen dass Mhenlo endlich entschlossener geworden war. So konnten wir nun endlich die Domänen beschreiten. Der Schlangenwächter erhob seinen Stab und ein farbiger Strudel aus Luft tat sich auf. Wir schritten hindurch und befanden uns inmitten des riesigen Kristalls.

Gestärkt durch die Prüfungen und der kurzen Ruhephase, stellten die Domänen kein Problem mehr dar. Bei diesen Domänen handelte es sich um bestimmte Bereiche im Kristall, die durch die magischen Ströme Umgebungseffekt herbeiriefen. Die Gebiete waren kurz und unser Trupp näherte sich stetig dem Ziel. Letztendlich standen wir vor ihr. Eine riesige Drachin in ihrer engen Höhle. Ihr Name war Glint und wie sie uns erzählte, hatte sie uns bereits erwartet. Während Glint erzählte, stapfte ich interessiert in der Höhle umher. "Ihr seid die Auserwählten. Euren Weg habe ich prophezeit. Ihr seid diejenigen die das üble in diesem Kontinent, ja sogar in dieser Welt aufhalten könnt. Doch lasst mich etwas von der Gegenwart erzählen. Eure Freunde bei der glänzenden Klinge sind in die Zittergipfel geflüchtet. Teils gefangen genommen und teils im Kampf gegen ihre Unterdrücker. Deldrimor steht immer noch im Krieg mit dem Steingipfel. Es lauern also gleichsam zwei Gefahren auf euch, aber auch zwei Verbündete. Geht nun und bringt zu Ende was euer Schicksal für euch bereit hält". Mit diesen Worten öffnete sich ein weiteres Portal durch das die Zittergipfel zu erkennen waren. Wir dankten Glint und schritten zum Portal. "Komm Aleksander. Wir müssen weiter". Am Boden lag eine große glänzende Schuppe. Grünlich schimmernd wie ein Smaragd. Ich hob sie auf, lief zum Tor und wir schritten hindurch. Wir kamen in Droknars Schmiede an, die Hauptstadt der Deldrimor Zwerge.

Rückschlag der Mursaat[Bearbeiten]

Überglücklich wieder in der Zivilisation zu sein, liefen wir auf den Markt zu. Unsere Aufgabe war riesig, dementsprechend gut müssen wir uns vorbereiten. Mhenlo und Cynn studierten die Schriften der Stadtbibliothek. Devona verfeinerte den Kampf mit Hammer und Schwert in der Arena. Aidan lief zum Tor hinaus um ein bisschen zu Kundschaften. Ich schrie ihm "Bleib nicht zu lange" hinterher, stellte mich aber schon auf eine erneute Suchaktion ein. Ich selbst wanderte über den Platz, als meine Augen an einem Wunder von Rüstung stehen blieben. Der Schmied bemerkte meinen erstaunten Gesichtsausdruck "Die ist aus Drachenschuppen gefertigt. Leider fehlen mir ein paar große Schuppen für den Brustpanzer". Manchmal muss man auch Glück haben können. Ich gab dem Schmied die prächtige Schuppe von Glint, welche ich in ihrem Bau fand und er fertigte die Rüstung in meinem Auftrag zu Ende. Während ich auf die Fertigung wartete, fiel mir ein kleiner Ausgang im Südosten auf. Auf dem Schild stand "Tascas Ableben". Der Zwerg erklärte:"Tasca war ein guter Mensch. Ein reisender der Tyria kartographierte und seine Karten billig an uns verkaufte. Seine Karten bilden einen enormen Vorteil gegen den Steingipfel, der täglich mehr und mehr Mitglieder zählt". Der Schmied hatte seine Arbeit beendet und gegen ein kleines Entgelt war ich stolzer Besitzer meiner neuen Rüstung. Sie glänzte prächtig im Sonnenlicht, dass durch die Schneekristalle vom Boden reflektiert wurde. Sodann bemerkte ich einen Marktschreier, welcher einen merkwürdig grünlichen Bogen mit einer Inschrift "Tarnoks Bogen" anbot. Er sah prächtig aus, sein Preis war es ebenfalls. 15 Stücke Platin sind zu viel für einen Reisenden wie mich. Ich besaß nur noch 11 Platinstücke und 10 sind meine persönliche Höchstgrenze für Ausgaben. Also musste ich den Händler becircen. Alle Komplimente und Bittanfragen halfen nichts. Auch das Argument, dass Niemand einen Bogen mit Kälteschaden in den winterlichen Zittergipfeln kaufen würde, ließen den Händler kalt. Enttäuscht fand ich mich am Treffpunkt ein. Unsere Gruppe war, mit Ausnahme von Aidan, komplett. Wir konnten also weiter Aidan abermals suchen. Devona gab die Richtung vor "Einheimische berichteten von einem Lager der Mursaat im Osten von hier" Cynn fragte darauf "Mursaat? Was sollen das schon wieder sein?" "Es sind die unsichtbaren Götter des Mantels. Wesen die durch die Lüfte schweben und über enorme Magie verfügen. Ihre Körper sind schuppig, violett und sie tragen so eine Art Schwingen auf den Rücken". Entmutigt durch einen neuen, unbekannten, starken Feind zogen wir also nach Osten. "Hoffentlich ist Aidan auf die Selbe Idee gekommen wie wir".

Das Lager war strikt bewacht und im Osten befand sich das Gefängnis von Evennia. Unsere Vorgehensweise war klar: Wir mussten uns hinein schleichen, die Zelle aufsprengen und unter großen Getöse fliehen. "Aber wo sollen wir hin fliehen?" fragte Mhenlo. Cynn erwiderte: "Das müssen wir entscheiden wenn es soweit ist". So dämlich wie es klingen mochte, so recht hatte Cynn. Also schlichen wir uns an den gefährlich anmutenden Mursaat-Wachen vorbei. In der Nähe des Käfigs lagen Sprengfässer. Evennia flüsterte uns beim Vorbeigehen zu, dass unser Fluchtweg nach Osten durch ein großes Tor führen soll. Dort gäbe es wenig Widerstand und offenes Gelände. So sprengten wir zeitgleich das Tor und den Käfig. Unter Getöse, welches lauter als angenommen in der engen Bergspalte verhallte, flohen wir Richtung Osten. Nur Saidra blieb stehen und rief uns hinterher: "Lauft ihr nur, ich werde mich um die Mursaat kümmern. Aber nehmt meinen Bogen. Da wo ich hingehe brauche ich ihn nicht mehr". Saidra lief in die Mursaat hinein und verstarb auch schon nach weniger Zeit. Evennia versuchte noch zurück zu laufen, aber es war zu spät, wir mussten jetzt fliehen oder diese Berge werden unser eisiges Grab. Auf dem Weg stellten sich uns plötzlich Dutzende von Steingipfelgruppen entgegen. Sie waren scheinbar aufmarschiert um auch gegen die Mursaat Krieg zu führen. Jedoch sind wir jetzt zwischen die Konfliktherde geraten. Vor uns die Steingipfel und hinter uns die verfolgenden Mursaat. Wir mussten unsere Feinde schnell beseitigen, wollten wir hier überleben. Am Ende der Schneestraße gab es keinen Fluchtweg mehr. Alles umgeben von Eis. "Wir sind verloren, wie sollen wir hier wegkommen" schrie Cynn. Doch dann verhallte in den Bergen ein mächtiges Horn. Das Horn der Zwerge von Deldrimor. Sie schickten uns ein Schlittengefährt, welches dazu konzipiert war, über das Eis zu gleiten. "Alle an Bord, wir müssen hier weg" kamen uns Schreie vom Boot entgegen. Ohne darüber nachzudenken, sprangen wir auf den Schlitten und fuhren davon. Die Fahrt mit dem Schlitten war holprig, ging aber flott voran. In kürzester Zeit sahen wir den Landungsplatz und gingen wieder an Land. Das "Land" war angehäufter Schnee zu einer festen Form gestapft, zumindest dort wo Trampelpfade zu erkennen waren. Cynn schaute den Schlittenführer ungläubig an, als er uns das erzählte. Sie stapfte trotzig abseits des Weges und trampelte mit ihrem linken Fuß auf und ab. Als wir ihren Schrei vernahmen drehten wir uns zu ihr um, um zu erkennen, dass sie bis zu den Armen im Schnee versunken war. Devona reichte ihr die Hand, als sie lauthals sprach: "Die letzte Mahlzeit hat deinem Gewicht scheinbar nicht gut getan". Cynn streifte sich den Schnee von den nassen Kleidern, drehte sich um und schritt mit erhoben Kopf Richtung Gasthaus. Nur vereinzelte Zwerge wagten es ihr hinter her zu grinsen. Ich hingegen traf einen Bekannten wieder. Der Uneinsichtige Händler aus Droknars Schmiede mit seinem grünlichen Bogen saß am Steg und verkaufte jenen Bogen für bereits 10 Platin. Grinsend ging ich auf ihn zu und machte ihm das Angebot seines Lebens: "Für acht Platin bist du ihn los und wir müssen uns nicht nochmals begegnen". Der frierende Händler ging auf das Angebot ein. Scheinbar ist ihm endlich der Wert des Bogens bewusst geworden. Als ich mich umdrehte um mit meiner neuen Errungenschaft zu prahlen, sah ich noch wie Cynn in dem Gasthaus am Tor verschwand. Doch sogleich fiel sie erschrocken drei Schritte zurück. "Schaut mal wer hier ist" schrie sie und wir eilten zu ihr. Durch die offene Tür des Gasthauses konnten wir eine Person mit Bart in einem Schaukelstuhl am Kaminfeuer erkennen. ich schlich leise auf sie zu, packte sie an der Schulter und sprach: "Da bist du ja, alter Ausreißer". Aidan drehte sich zu mir um: "Es wurde auch langsam Zeit, dass ihr hier vorbeischaut". Devona zwängte sich zwischen dem herzlichen Wiedersehen: "Dann können wir dich ja über die Mursaat aufklären". Aidan schaute uns verdutzt an: "Nicht nötig. Ich weiß bereits Bescheid. Und ich habe eine vermeintliche Verbündete. Sie nennt sich Seherin und ist genauso unheimlich wie diese Mursaat. Aber sie hat uns versprochen, sie würde uns gegen die Mursaat stärken". Aidan stand auf, bedankte sich bei seinem Gastgeber und lief zur Tür und zum Tore heraus. "Na dann lasst mal hinterher, bevor er uns wieder verloren geht".

Im schnellen Schritt folgten wir Aidan. Er huschte einen Hügel hinauf, über eine Brücke und durch eine Höhle. Als wir ihm folgten tauchten um uns herum Nachtmahre auf. Devonas Hammer schien wirkungslos, statt dessen verletzte sie sich selber am Bein. Auch meine Pfeile glitten durch die Nachtmahre hindurch. "Keine Sorge, die übernehme ausnahmsweise ich" sprach Mhenlo, formte seine Finger und erzeugte eine Aura um sich die sämtliche Nachtmahre auflöste. "Ihr dürft nicht so fest auftreten. Das lockt nur noch mehr böse Geister auf" flüsterte uns Aidan aus der Ferne zu. "Hier ist unsere Verbündete". Eine grauenhafte, purpurnere Gestalt schwebte an einem Feuer. Auch sie schien von der Rasse der Mursaat zu sein. Sie besaß die selben glitzernden Flügel und ihre Augen schienen im Dunkeln zu leuchten. "Habt keine Angst. Ich bin nicht die die ihr bekämpft. Wenn man den Prophezeiungen glauben schenken darf, werdet ihr vollbringen, woran wir gescheitert sind. Ihr werdet die Mursaat vernichten und ich werde euch dabei helfen". "Aber wie wollt ihr uns helfen" fragte Cynn nach. "In dieser Höhle lebt eine Ätherwesen mit einer natürlichen Resistenz gegen die Mursaatmagie. Es nennt sich Eidolon. Wenn ihr es erlegt und mir seine Essenz bringt, so werde ich damit eure Rüstungen imprägnieren". Dieses Angebot klang verlockend und so machten wir uns abermals auf. Am Ende der Höhle schwebte das Tier im schimmernden Licht, dass durch die Eisdecke brach. Aidan und ich verschossen unsere Pfeile auf das Wesen. Als es uns bemerkte, änderte es seine Erscheinung. Zuvor schillernd und deutlich erkennbar, verblasste es und schien sich in Nebel auflösen zu wollen. Auch unsere Pfeile schossen ungebremst durch das Wesen und hinterließen schmale Löcher, die sich nach Austritt wieder schlossen. Auch Cynns Feuermagie schien das Wesen selbst nicht zu erreichen. Der Nebel löschte das Feuer an dessen Oberfläche und wandelte sich in Dampf. Die Hoffnung lag abermals auf Mhenlo. Er formte seine Finger, entnahm seiner Tasche ein Siegel und schleuderte es der Kreatur entgegen, welche daraufhin zu Boden fiel. "Schon beeindruckend dieser Mhenlo" lobte Cynn, lief zum Wesen und entnahm ihr die schillernde Essenz. Mit ihr erfüllte die Seherin ihr Versprechen und imprägnierte unsere Rüstungen. Zurück im Dorf erreichte uns eine wichtige Nachricht eines Zwerges der königlichen Wache. Er bat alle freien Kräfte die Feste Donnerkopf wieder einzunehmen. Diese Feste ist nicht nur der Sitz des Königs und die größte Befestigungsanlage, sondern auch der Stolz der Deldrimor Nation. Sie an den Steingipfel zu verlieren, brächte eine unheilvolle Demotivation des Volkes und damit den Untergang. Das ist die Chance für uns, unsere Schuld zu tilgen. Wenn wir die Feste zurückerobern, wäre dies der angemessene Dank für die Gastfreundschaft der Zwerge. Also machten wir uns auf zur Feste am Donnerkopfgipfel.

Ein Berg tat sich am Horizont weit auf. Auf dessen Spitze war eine riesige Festung zuerkennen. Jedoch standen die Tore der Feste weit offen, Rauchschwaden traten auf und man hörte Kampfgeschrei aus der Entfernung. Wir lagen mit unserem Trupp einen Zahn zu. An einer mächtigen Brücke vor der Feste schlug sich eine kleine Zwergenarmee mit einigen Eiselementaren. An ihrer Spitze führte Niemand geringeres als König Eisenhammer selbst. Wir schlossen uns seinem Kampf an und zwangen die Elementare in die Knie. Kein Zeit für Dank, drangen wir weiter zum Tor vor, um dann ins Innere zu stürmen. Unter uns die Körper der Zwerge, die ihr Leben für die Verteidigung der Feste gaben und vor uns die Zwerge, welche sie auf den Gewissen haben. Harte und wilde Kämpfe trieben uns immer weiter voran, bis wir zum Kern der Festung durchkamen. Und in der Mitte des Getümmels stand Selbstbewusst die einstige Hassfigur "Dagnar Steinspalter". Wir kämpften uns langsam zu ihm durch, doch Dolyakreiter versperrten den Weg. Devona schmiss erschöpft ihren Hammer einem Steingipfel entgegen und griff sich das Schwert eines Zwerges, dessen Arm noch zum Teil an dessen Griff hing. Cynn stützte sich an einer Holzpalisade und ringte nach Luft, während Mhenlo ihr unter die Arme griff. Aidan, umzingelt durch den Tumult, griff zu seinem Kurzschwert und versuchte die Zwerge im Nahkampf zurück zudrängen. Auch König Eisenhammer mit seiner Armee schien schwer angeschlagen zu sein. Ich hielt kurz inne. Diesen Kampf konnten wir nicht mehr lange überstehen. Es wurde Zeit das Übel an der Wurzel zu packen. Aidan zog sein blutiges Schwert aus dem Körper eines Dolyaks und starrte mich an: "Jetzt Aleksander. Jetzt ist die Zeit gekommen. Die Zeit für Rache". Ich erkannte die Worte mit denen mich Aidan damals vertröstete als Rurik vor unseren Augen verstarb. Das ist nun die Zeit mein Versprechen einzulösen. Ich griff mit meiner Hand in meine Gürteltasche und suchte dort mein Artefakt. Die Spitze des Pfeiles mit dem ich einst auf Dagnars Haupt zielte. Die Pfeilspitze die sich solange nach Rache sehnte. Ich brach die Spitze einer meiner Pfeile ab, band mit einer alten Sehne die glänzende Spitze an diesen Pfeil und schickte die Bitte an Melandru, dass sie mit ihren Winden die Spitze zu ihrem Ziel führen möge. Ich zielte durch den Tumult auf Dagnar, spannte den Bogen an und ließ los. Die geknickte Form des Pfeiles brachte ihn zum Schlingern. Der Pfeil brach nach oben hin aus, doch löste sich die Spitze und schien sich rachsüchtig auf Dagnar zu stürzen. Mit geballter Kraft stürzte die Pfeilspitze aus dem Himmel herab und traf Dagnar genau zwischen die Augen. Für kurze Zeit hielt der Tumult ein. Dagnar saß versteinert auf seinem Lindwurm und stürzte regungslos zu Boden. Die Reihen der Steingipfel lichteten sich. Der Lindwurm stieß einen markerschütternden Schrei von sich und entbrannte in glühender Wut. Er stürzte auf mich zu. Sein riesiges Maul öffnete er und seine scharfen, funkelnden Zähne streckte er mir entgegen. Mein Bogen entglitt meinen Händen, ich war bereit zu sterben, denn mein Ziel war endlich erfüllt. Doch dann ergriff mich Aidans Schrei: "Lauf, Junge. Verdammt lauf!". Nein. Ich war zu oft schon gelaufen. Jetzt wurde es Zeit es zu Ende zu bringen. Meine Hand durchwühlte hastig meine Gürteltasche und ergriff die Klinge die uns Evennia einst gab. Mit der Klinge in fester Hand und dem Tod im Auge sprang ich auf den Lindwurm zu. Meine Schulter prallte am Maul des Lindwurms an, als dieser mich in die Luft wirbelte. Mit der linken Hand ergriff ich die Rechte in der immer noch die Klinge lag und mit ganzer Kraft bohrte ich die Klinge in den Rücken des Tieres und zog sie bis zum Schädel durch. Ich stürzte hart auf einen schneebedeckten Felsen. Der Lindwurm brach mit der Klinge im Hals zusammen. Keuchend versuchte ich mich aufzurappeln, um mein Werk zu beschauen, doch auf meinem Blick folgte der Rückzug der Steingipfeltruppen, welche sich fluchtartig in die Täler retteten. Ich fasste mir an die Schulter, in welcher ich kein Gefühl mehr verspürte. Mein Leben schien nur durch meine Lindwurmrüstung erhalten wurden zu sein. Ich vernahm Schritte im Schnee und drehte mich zum Verursacher. Mhenlo lief zu mir, untersuchte die Schulter, doch seine Begutachtung hörte sich nicht gut an: "Der Arm ist scheinbar gebrochen. Wir sollten schnellstmöglich in das Dorf zurück". Doch unsere Arbeit war hier noch nicht getan. Über dem Signalfeuer der Feste erschien der Geist des Wesirs, welcher uns beunruhigende Nachricht hinterließ. Die Mursaat haben auf den Moment gewartet, in den wir geschwächt durch unseren Konflikte eine leichte Beute darstellen. Sie haben ein Portal zu ihrer Heimatwelt geöffnet und strömen nun in die Zittergipfel, um uns zu vernichten. Die Zwerge verbarrikadierten die lädierten Tore. Die Balllisten wurden besetzt und der Rest versammelte sich auf dem Platz und wartete auf den großen Ansturm. Dann Schritte die aus der Ferne herhallten. Der Weiße Mantel mit seinen Göttern stürmten an die Festung heran. Die Ballistengeschosse flogen sirrend und zischend durch die Lüfte und hinterließen im feindlichen Ansturm riesige Löscher aus Rauch und Feuer. Sie stemmten sich gegen die massiven Holztore und mit jedem Schlag lösten sich mehr Bretter und Nieten aus dem Tor. Noch ein Schlag und noch ein Schlag und die Tore brachen durch die Belastung ein. Mursaat und Mäntel liefen sofort über die zerschmetterten Hölzer. Während Aidan aus der Ferne die Westseite mit Pfeilhageln eindeckte, flutetet Cynn das Osttor mit ihrem Feuer. Devona raste mit ihrem Schwert auf heran stürmende Gegner zu und schmiss diese zu Boden. Zugleich kümmerte sich Mhenlo um die verletzten Zwerge, welche ihr Möglichstes taten um ihren König zu schützen. Der Kampfplatz war überfüllt durch Angreifer, Rauch und Blut, doch keine Seite wisch auch nur einen Schritt zurück. Auf der einen Seite die Mursaat, welche ganze Zwergentrupps mit ihrer Armee auslöschte, auf der anderen Seite unser Trupp der sich den Mursaat mit ihren geschützten Rüstungen entgegenwarf. Ein Trupp der Mursaat reihte sich am Westtor auf um ein furchtbares Gewitter herbei zubeschwören, doch Aidan lies nicht alle zum Ende kommen. Vier Mäntel stürzten sich auf Devona, als Cynn einen Fluss aus Lava zwischen ihnen ergoss. Der König zog sich bereits vom Kampfplatz zurück auf eine erhobene Terrasse, bedrängt durch eine magische Mursaatrüstung. Nun lag es doch an mir den König zu schützen. Ich packte meinen verletzten Arm und sprintete die Terrasse hoch. Mit Anlauf und Wucht stieß ich meinen Rücken gegen den angreifenden Mursaat, welcher daraufhin von der Palisade fiel. Der Fall brachte uns leider mehr Aufmerksamkeit durch die anderen Truppen. Devona, Cynn und Aidan verzögerten den Ansturm auf die Terrasse, jedoch konnten sie nicht alle Truppen zurückhalten. Mhenlo erreichte den König und erbat einen schützenden Schild bei Dwayna und Balthazar. Die Truppen prallten am Schild ab, doch nach kurzer Ruhepause begannen sie den Schild zu durchdringen. Mit meinem gesunden Arm wuchtete ich die Klinge in die Brust eines Mursaat, doch gleichzeitig erklimmen noch mehr Truppen die Terrasse. Auch die Ballisten waren bereits eingenommen und zerstört. Die Situation schien ziemlich ausweglos, doch dann erschien Wesir Khilbron und beschwörte aus den Leichen der erlegten Soldaten Verbündete herbei. Mit seiner Hilfe drängten wir langsam die Truppen zurück. Verstärkung durch Zwergentruppen kamen aus dem Süden nach, jetzt war die Feste endlich zurückerobert. Erschöpft traten wir alle auf der Terrasse zusammen um eine Lagebeschreibung durch den König zu erhalten. "Die Zwerge Deldrimors haben gesiegt. Nicht zuletzt zu verdanken durch unsere guten Verbündeten und Freunde. Dieser Sieg verbessert unsere Lage und wirft unsere Feinde, den Steingipfel und die Weißen Mäntel, weit zurück. Sie sind noch nicht vernichtet, aber so wahr ich vor euch stehe, sind sie schon bald zerschlagen". Die Worte König Eisenhammers trieben neue Hoffnung in die Gemüter der Zwerge und in uns selbst. Dann wendete sich Jalis an uns: "Wir danken euch. Ihr habt nicht nur eure Schuld beglichen, sondern weit mehr für uns getan. Wir stehen in eurer Schuld". Auch der Wesir nutzte die Situation für sich und wandte seine Worte an uns: "Die Mursaat haben ein Portal in ihre Welt erschaffen. Die Feuerinselkette ist fast unerreichbar durch Schifffahrt. Doch mit diesem Portal können wir direkt zu ihnen gelangen. Lasst uns jetzt aufbrechen und die Mursaat aus diesen Ländern vertreiben... auf ewig". "Ich werde mit kommen" schrie Brechnar Eisenhammer. "Mein Hammer soll euch gehören. Allein werdet ihr diese Reise niemals schaffen, daher lasst mich euch führen". So verabschiedeten wir uns von den Zwergen Deldrimors und schritten über die zerstörten Tore, durch den tiefen Schnee zum Portal, welches schon aus der Weite über den Schnee funkelte. Dieses Tor ist der letzte Schritt unseres Abenteuers, vielleicht auch der letzte Schritt unseres Lebens. Aber dieser Schritt ist unser Schicksal, unsere Bestimmung. Wenn nicht wir ihn wagen würden, wer würde es dann?

Wir standen im Dunkeln. Der Himmel schwarz, der Boden schwarz, scharfkantige Klippen und Schluchten ebenfalls schwarz. Licht schien nicht vom Himmel, sondern erstrahlte aus Seen und Flüssen aus Lava, welche sich auf den Feuerinseln umher schlängelten. Allen stockte bei diesem Anblick der Atem. Nur Aidan brachte ein paar gestammelte Sätze hervor: "So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen... Lasst uns hier nicht länger als nötig verweilen". Obwohl wir nicht den Sonnenstand erfassen konnten, schleppten wir uns den halben Tag über die Insel. Wir sahen Kreaturen von schrecklichen Ausmaßen. Sie waren am ganzen Körper verkrüppelt, besaßen Sensen an den Fingern oder sie schwebten geisterhaft über die Felsen, waren durchsichtig und besaßen tentakelartigen Arme. Am anderen Ende der Insel wartete bereits ein schmales Ruderboot auf uns. Wir setzten langsam zur nächsten Insel über. Vorbei an scharfen Riffen und Dampf der empor stieg, wo ein Lavafluss ins Meer mündete und erstarrte. Auf dieser Insel wimmelte es vor Mursaat. Brechnar Eisenhammer rannte auf die Mursaat zu. "Was macht er da? Er ist lebensmüde" schrie uns Cynn an. Aidan erwiderte: "Lass ihn nur machen. Er ist ein stolzer Zwerg und würde sogar sein Leben für unsere Mission geben. Wenn wir ihm jetzt hinterhereilen, scheitert die Mission". Mit diesen Worten verschwand Brechnar hinter einem Felsen mit sämtlichen Mursaat hinter ihm. Es hatte keinen Sinn ihm nachzuweinen, wir mussten jetzt weiter, bevor sie auch uns entdeckten. Seltsame Türme ragten aus dem Felsen heraus und schimmerten wie glatt polierter Obsidian. "Merkwürdige Säulen wozu diese wohl gut sind" fragte sich Mhenlo und näherte sich den Säulen. Dann fuhren Blitze durch seinen Körper und er sank zu Boden. "Mhenlo!". Alle liefen zu Mhenlo und zogen ihn am Oberkörper aus der Reichweite dieser Säulen. "Ist schon gut. Ich habe mich nur erschrocken. Es scheint so, als ob diese Säulen die magische Energie absorbieren könnten". Devona schaute auf und erblickte ein leuchtendes Abbild, welches um die Säule tanzte. Es sah aus wie eine riesige, runde Platte. "Seht euch das an. Was ist das für ein Wesen?". Mhenlo antwortete: "Das muss der Siegelgeist sein, der diese magische Säule bewacht". Devona sprang auf und schwang ihren Hammer. Der Siegelgeist ließ Blitze aus sich fahren und warf Devona einige Meter zurück. Cynn formte einen Feuerball und schoss ihn auf den Turm. Ich zückte meine Pfeile und zielte auf den Geist, doch durchdrangen sie ihn und blieben hinter ihm im Turm stecken. Devona rappelte sich inzwischen auf und holte erneut aus. Cynn formte einen zweiten Feuerball und ließ ihn in ihrer Hand wachsen, doch dann erlichte das Feuer wieder. "Der Turm muss meine gesamte Energie aufgesogen haben" schrie Cynn. Auch Mhenlo konnte keine Magie mehr wirken. Der Siegelgeist beschwor einen riesigen Blitz aus dem Himmel, doch konnte ich sein Vorhaben durch meinen zweiten Pfeil bremsen. Devona schäumte vor Wut. Sie griff den Hammer drehte sich einmal um ihre Achse und schleuderte mit aller macht den Hammer gegen den Siegelgeist. Nach einem Moment der Stille verblasste der Siegelgeist. Auch der Glanz und Schimmer des Turmes verblasste. Aidan sprach: "Wir müssen sehr vorsichtig sein. Wir wissen nicht, welche Fallen und Überraschungen die Mursaat noch für uns bereithalten". Auf der Spitze eines Hügels tat sich uns ein wunderschönes und gespenstiges Bild auf. Die Feste der Mursaat bestehend aus einem massiven Wall aus reinem Obsidian. Säulen zierten den Weg zu dem riesigen Tor, welches acht oder zehn Mann hoch sein durfte. Mit einem Trick schafften wir es zum Tor vorzudringen. Während Devona und Cynn die patrouillierenden Wachen ausschalteten, zerstörten Aidan und ich die Siegelgeister aus der Ferne. Mhenlo verzauberte unsere Pfeile, so dass sie die Geister verbannen sollten. Als wir an das Tor heran traten öffnete es sich. Heerscharen von Mursaat stürmten heraus, doch waren wir im Kampf gegen diese Dämonen bereits erfahrener geworden. Im Zentrum der Feste schlossen sich alle Tore um uns herum. Es gab keinen Ausweg mehr, doch Gegner schienen uns auch nicht zu attackieren. Dann erschien der Wesir: "Ihr habt es geschafft. Das Tor von Komalie liegt direkt vor euch. Ich kann es für euch öffnen, wenn ihr bereit seid. Doch wird der Widerstand stärker werden. Alle Mursaat wissen von eurer Ankunft und werden euch jagen". Was der Wesir von sich gab, ermutigte nicht gerade. Zudem brauchten wir vorerst eine kleine Rast. So ließen wir uns im Schutz der Zwei Tore nieder und rasteten.

Das Tor von Komalie[Bearbeiten]

"Und weiter geht's" hallte Devonas Stimme an den glatten Mauern der Mursaatfeste. Unsere Gruppe brach nun zum Tor von Komalie auf, um das Übel ein für alle mal zu vertreiben. Der Wesir räumte den Weg, welcher direkt auf den Vulkan der Insel weist: "Es folgen noch drei weitere Tore die ihr öffnen müsst. Diese sind schwer bewacht und die Säulen verhindern, dass ich meine Magie nutzen kann. Wenn ihr die drei Tore geöffnet habt, müsst ihr die Siegel am Tor zu Komalie brechen. Dann werden die Mursaat endgültig bezwungen werden". In schnellen Schritten eilten wir auf das erste Tor zu. Auf den Mauern patrouillierten Mursaat und ein Siegelgeist verschloss den Zugang. Cynn erkannte, dass hier ihre Magie gefragt ist. Sie stellte sich an die Mauer und ließ einen mächtigen Feuersturm los, welcher alle Mursaat vom Wehrgang schwemmte. Aidan setzte mit seinen Brandpfeilen den Siegelgeist in Brand und das Tor öffnete sich. Doch war der Durchgang noch nicht frei. Es warteten zwei mächtige Mursaat auf uns. Ihre schimmernden Auren leuchteten über das ganze Feld. Ein dunkelgrünes und ein purpurneres Leuchten entstammten den beiden Magiern, als sie auf uns zu traten. "Lasst uns erst den Mesmer nehmen, der scheint schwächlich zu sein" brüllte Cynn in ihrer charmanten Art. Aidan nahm zwei Giftpfeile und traf den Mesmer damit. Während der Mesmer die Energie von Mhenlo und Cynn absaugte, streckte der zweite Mursaat seine Nekromantenhände nach Devona aus und entzog ihr die Lebenskraft. Geschwächt durch diesen Eingriff, ließ sie ihren Hammer fallen und stürzte zu Boden. Ich schoss einen Pfeil auf Arm des Nekromanten, worauf dieser seinen Zauber unterbrach. Diese Chance nutzte Mhenlo um Devona Schutz vor Zaubern zu gebieten. Devona stand auf, griff zu ihrer Klinge und stieß ihr Schwert durch den schwebenden Oberkörper des Mesmers. Flammen stießen aus dem purpurneren Körper und der Mursaat verbrannte im gleißenden Licht. Der Nekromant streckte erneut seine Hand nach Devona aus, doch Mhenlos Schutz hielt ihm entgegen. Aidan band ein Fläschchen mit Schießpulver an seinen Pfeil, nickte mir zu und schoss ihn auf den Nekromanten. Der Pfeil blieb an ihm stecken und ich zielte mit meinem Feuerpfeil auf das Fläschchen. Der Pfeil flog in die Richtung des Mursaat, doch der Nekromant schwebte davon und der Pfeil verfehlte das Fläschchen und traf den Mursaat an der Robe. Cynn beschwor das Lodern am Pfeil und in kürzester Zeit stand die Robe des Mursaat in Feuer, während dieser hinter Felsen verschwand. Aidan, Devona und ich rannten hinter ihm her, doch Cynn hielt uns zurück. Cynn grinste mit einem ernsten Gesichtsausdruck: "Burn Baby, Burn!". Sie schnippte mit den Fingern und in einem lauten Knall und hellem, grünen Leuchten zersprang das Pulverfläschchen am Körper des Mursaat und schickte ihn zu seinen Kameraden.

Das erste Tor lag hinter uns und unsere Schritte führten uns stets Berg auf. Vereinzelt traten uns die letzten Reste der mursaatischen Armee entgegen, doch dank dem Schutzritual konnten sie uns nicht viel entgegenbringen. Dann erschien am Hang eines riesigen Vulkans eine weitere Barrikade. Bogenschützen standen an den Zinnen des Walls und schützten das riesige Tor vor Eindringlingen, wie wir es waren. Unsere Pfeile hagelten auf die Gegner nieder, während wir vor ihrem Beschuss durch Mhenlos Schutzzauber sicher waren. Devona griff während dessen das Tor an. Der letzte Gegner fiel zu Boden und das Tor schlug auf. Dann traten zwei Gestalten aus dem Tor heraus. Ein Bogenschütze und ein Krieger, beide kampfbereit und schienen gewillt uns zu vernichten, bevor wir das Tor von Komalie erreichen könnten. Devona schrie zum Angriff: "vernichtet den Bogenschützen". Wir stürzten uns auf den grünlich schimmernden Mursaat in seiner dicken Obsidianrüstung, doch dieser wehrte Angriff erfolgreich ab. Seine Bewegungen waren trotz der schweren und dicken Rüstung elegant, schnell und geschickt. Pfeile schossen an ihm vorbei und auch Devona hatte Mühe ihn mit ihrem schweren Hammer zu treffen. Zudem rief er eine Heilquelle aus dem staubigen, toten Boden hervor, dessen dreckiges Wasser ihn und den Krieger regenerierte. Der Krieger lief inzwischen in unseren Reihen umher und machte Jagd auf Mhenlo und Cynn. Sein mächtiger Hammer schmiss beide mit Leichtigkeit zu Boden. Devona rieb sich verwundert die Augen und rief zu einem Strategiewechsel auf: "lasst vom Schützen ab und greift den Krieger an". So zogen Aidan und ich unsere Pfeile aus den Köchern und peilten den Krieger in seiner dicken Rüstung an. Der Krieger war weder elegant noch schnell, doch prallten unsere Pfeile einfach an seiner Rüstung ab. Devona schmetterte ihren Hammer gegen seine Rüstung, doch statt sie zu durchbrechen, hatte sie Mühe ihren Hammer in den Händen zu halten. Sie wechselte auf ihr Schwert, doch auch das scharfkantige Schwert konnte keine Kerbe aus dem Obsidianpanzer schlagen. Da Mhenlo keine Zeit zum Heilen blieb, versuchte er auf eigene Faust den Krieger fort zu locken. Er beschwor Balthazar und eine blaue, aggressive Aura bildete sich um seinen Körper. Der Krieger schien durch diese Aura verletzt zu werden und so folgte er Mhenlo als Verursacher dieser Schmerzen. Devona erkannte Mhenlos Intention und lenkte die Angriffe wieder auf den Schützen um. Da der Krieger beschäftigt Mhenlo folgte, hatte Cynn genug Zeit ihren Zauber vorzubereiten und zu konzentrieren. Mit feuriger Aura, glänzenden Augen und umherwehenden Haaren sprach sie ihre furchterregenden Zauberformeln. Mit ihrem letzten Wort verstummte die Umgebung. Es donnerte aus dem schwarzen Himmel. Die Wolken rissen auf und feurige Gesteinsbrocken fielen mit enormer Geschwindigkeit zur Erde. Sie rissen den Schützen um und er fiel von einer Seite zur anderen. Die Meteore trafen mit enormer Präzision und der Schütze war unfähig auch nur einem auszuweichen. Erschöpft wurde er unter dem letzten Stein begraben und verschwand im grünen Leuchten. Aufgrund dieses Leuchtens begab sich Mhenlo zurück zur Gruppe, immer noch mit dem Krieger im Schlepptau. Mit einem gezielten Treffer meines Bogens schleuderte ich den Hammer des Kriegers aus seiner Hand. Cynn beschwor eine glühende und sehr heiße Flamme an dessen Stelle. Der Krieger blieb kurz in dieser Flamme stehen, um sich nach seinem Hammer zu beugen und dann verschlang die Flamme seinen Körper. Die gelbliche Aura des Kriegers verschwand und die Obsidianteile seiner Rüstung fielen leblos zu Boden.

Beinahe hatten wir den Gipfel des Vulkans erreicht, wo das Tor von Komalie liegen musste. Dann erreichten wir eine flache Ebene am Vulkankrater. Eine schmale Schlucht versperrte uns den Weg, nur über eine merkwürdig anmutende Brücke zu überqueren. Zwei Obsidianbalken lagen über der Schlucht und zwischen ihnen bildeten umher irrende Seelen eine Art Weg. Aidan tastete sich langsam zur Brücke vor und setzte seinen Fuß vorsichtig auf die Brücke aus Äther. "Es scheint stabil zu sein. Beeilt euch". Einer nach dem anderen wandelte mit einem üblen Gefühl in der Bauchgegend über die Brücke. Hinter der Brücke konnte man auch schon das letzte Tor erkennen. Das Tor war abermals beschützt durch zwei düstere Mursaat. Der eine schien ein Elementalist zu sein und schimmerte in einer feurigen, roten Aura. Der zweite musste ein Mönch sein, da seine Aura in einem dunklen Blau getränkt war. Das Tor war zu dem durch einen riesigen Siegelgeist verschlossen und vor dem Tor erhob sich ein Hügel, welcher sich um einen Lavasee schwang. Devona ging zum Angriff über, doch Aidan hielt sie zurück: "Wartet Devona. Es sollte Aleksander vorgehen". "Aber wieso er?". Auf Devonas Frage antwortete ich: "Deine Rüstung besteht aus metallischen Platten. Die Blitzzauber des Siegelgeistes und des Elementalisten können leicht deine Rüstung durchdringen. Meine Rüstung hingegen besteht aus den abweisenden Schuppen Glints". Devona verstand und nickte. So griff ich an und wie geplant griffen Elementalist und Siegelgeist meine abweisende Rüstung an. Devona stürzte sich dazwischen und verpasste dem Elementalisten einen Hammerschwung. Aidan schlich sich während dessen um den See und attackierte die Mursaat von hinten. Der Mönch erhob seine Hand und ein gleißendes Licht strömte aus seiner Handfläche und hüllte den Elementalisten ein. "Der Mönch heilt den Mursaat zu schnell" schrie Devona im Kampfgetümmel. Erneut hob der Mönch seine Hand, doch mein Pfeil durchdrang seine Handfläche und der Mönch zuckte schmerzverzerrt zusammen. Nun konnte er seinen Verbündeten nicht mehr so schnell heilen und Cynns Feuersturm verbrannte den Blitzbeschwörer in Windeseile. Jetzt konnten wir unser Feuer auf den Mönch konzentrieren. Mit seinem verletzten Handgelenk, versagten seine Heilangriffe unter dem Pfeilhagel von beiden Seiten. Devona zerbrach das Siegel, das Tor öffnete sich und brachte einen mächtigen Vulkankrater hervor. Cynn hüpfte begeistert auf: "Das muss das Tor von Komalie sein". Wir stiegen hinab zum Krater und öffneten die sechs Siegel die den Krater verschlossen hielten. Die Barriere, welche das Tor verschlossen hielt, verschwand. Die Seelen die zur Erhaltung der Barriere dort eingesperrt wurden, flogen in die Freiheit und sollten nun endlich Ruhe finden. "Und jetzt?" fragte sich Cynn und schaute uns mit großen, fragenden Augen an. Ein düsteres Lachen erklang an den kahlen Kraterwänden und schallte umher. Wir stellten uns Rücken an Rücken und versuchten die Quelle dieses morbiden Lachens auszumachen. Dann erschien der Wesir, doch aus seinem Rücken ragten knochige Schwingen, sein Gesicht schien blass und leblos und sein bösartiges Grinsen lies uns kalte Schauer den Rücken runterlaufen, als er seine dunkle Stimme erhob: "Ihr habt es geschafft. Ihr brachtet den Untergang über Tyria. Dank des Szepter von Orr und dem Zerfall der Mursaat werde ich über Tyria herrschen". Devona hob ihren Hammer: "Aber wer seid ihr?". "Einst war ich der Berater des Königreichs von Orr. Ich war es der die Zerstörung der Götterstadt Arah verantwortete, in dem tausende Orrianer starben. Doch mein Schicksal brachte mir nicht den Tod, sondern das ewige Leben und die Macht über die andere Welt". Der Wesir schwebte über der Lava, erhob das Szepter und das zähflüssige Gestein begann zu brodeln und zu kochen. Dann stieß ein Fels aus der Lava empor. Er wuchs weiter an und bewegte sich langsam aus der Lava heraus. "Darf ich euch meine Titanen vorstellen. Diese Wesen entstammen dem Reich der Qual und stehen, dank dem Szepter, unter meiner Kontrolle. Doch entschuldigt mich jetzt bitte. Ich habe eine Welt einzunehmen". Lachend schwebte das Lichwesen davon. Sein Titan schien noch durch seine Erweckung erschöpft, wodurch Devonas Hammer ihn zertrümmern konnte.

Unsere Beine waren bereits müde durch den langen Kampf und der weiten Reise. Unsere Gemüter waren geschwächt durch den Verrat des Wesirs. Doch mussten wir die neue Gefahr aufhalten, die wir verschuldet haben. So wandelten wir auf dem schmalen Pfad zwischen Hölle und Tod, stets unser Ziel vor Augen. In der Ferne war bereits ein weiter Platz zu erkennen. Auf diesem beschwor der Lich abermals dunkle Gestalten. Drei leuchtende Portale schimmerten riesenhaft am Ende des Platzes. In ihnen waren die drei großen Nationen Tyrias zu erkennen. Ascalons Hochebenen, die Zittergipfel und Kryta schimmerten in den Portalen und zerflossen in hellen Farben. Als wir an diesem Platz ankamen, war der Lich bereits verschwunden. Wir näherten uns den Portalen, als grauenhaftes Jaulen hinter uns auftauchte. Ein weit ausgebreiteter Lavasee umgab die andere Seite des Platzes. Aus ihm schritten Horden von Titanen heraus. Ich bat Melandru um ihren Beistand und wandelte mit meinem Ritual die glühende Winde, die uns umgaben, in kühlen Frost. Mit dieser Kälte sollten wir die feurigen Titanen aufhalten können. Die meisten dieser Magmawesen liefen unbekümmert an uns vorbei. Vereinzelte Wesen griffen wir uns heraus und attackierten sie gnadenlos. Doch zertrümmerten wir einen Titanen, so entstanden zwei kleinere Geschöpfe und setzten ihren Weg Richtung Portale fort. Gefangen in dieser verzweifelten Situation, griffen wir die Wächter der Portale an, in der Hoffnung die Invasion so aufhalten zu können. merkwürdige Geister in dunklen Kapuzen umkreisten die Portale und hielten sie offen. Unser Erscheinen schmiss sie aus ihrem Ritual. Schnell warfen wir die Geister zu Boden, die Portale verschwanden und der Strom der Titanen versiegte. Aidan lächelte und drehte sich zu uns um: "Die gute Nachricht ist, wir haben sie vorerst aufgehalten". Dann wandte er sich zu den verbliebenen Titanen: "Die schlechte Nachricht ist, die verbleibenden Viecher sind ein wenig sauer auf uns". Hinter uns befanden sich nun noch etwa fünf Titanen, welche mit einer etwas grimmigen Mine vor uns standen, ohne genau zu wissen, was sie zu tun haben. Also mussten wir die Initiative ergreifen. Devonas Hammer zertrümmerte die steinigen Beine der Ungetüme, welche dadurch zu Boden stürzten, zerbrachen und weitere kleinere Feuerwesen bildeten. Cynn fegte mit ihren Zaubern die Titanenmengen umher und dank der kühlen Winde schienen sie nicht ganz immun gegen ihre Magie zu sein. Mhenlo rief Bannzauber auf unsere Pfeile, welche mit um so größerer Gewalt in die feinen Spalten und Brüche der felsigen Haut der Titanen stießen. Irgendwann erlischte auch die Flamme des letzten Titanen und wir machten uns daran dem Lich zu folgen. Doch dieser hielt bereits eine weitere Gemeinheit bereit. "Ehrlich gesagt, hätte ich euch früher erwartet" brach der Lich im Lachen aus. "Deswegen habe ich eine Überraschung für euch. Er wird euch aufhalten, bis ich das Ritual vollendet habe. Es wird Zeit eure Bekanntschaft zu erneuern". Mit diesen Worten verschwand der Lich. Sein dreckiges Lachen hallte noch einige Zeit nach, als die Bekanntschaft, von der er uns erzählte, hervortrat. Obwohl es nur ein Knochenhaufen war, deuteten seine Rüstung, sein Gang als auch sein flammendes Schwert auf seine ascalonische Herkunft hin. Es war Prinz Rurik, welcher von Khilbron aus dem Reich der Toten wiedergeholt wurde. Mit rauer und krächzender Stimme erzählte er uns von seinem Schicksal: "Der Lich benutzt nun meinen Körper um euch aufzuhalten, Freunde. Ihr habt euch weit entwickelt und ich bin stolz auf eure Taten. Ich möchte nicht gegen euch kämpfen, aber es bleibt mir leider keine Wahl". Dann trugen ihn seine Beine den Abhang hinab und seine Arme holten zu einem Schlag aus. Devona schmiss ihren Hammer in die Glut und griff zu ihrem Schwert: "weicht zurück, ich werde ihn übernehmen. Das ist eine Frage der Ehre". So entbrannte ein Duell zwischen den einstigen Freunden. Die Schwerter schlugen mit enormer Kraft aufeinander, so dass Funken sprühten. Jeder Schlag geführt mit enormer Gewalt und jeder Schlag pariert mit grandiosem Geschick. Rurik kreuzte die Klinge mit Devona, als diese ihn zurück stieß und mit ihrem Eisen seine Gebeine einschnitt. Der untote Prinz stürzte und lag waffenlos vor Devona. "Eure Entwicklung ist rasch vorangeschritten und trotz der Kraft die mir der Lich borgte, konnte ich euch nicht bezwingen. Doch gewährt mir einen Gefallen und erlöst mich von meiner Qual". Devona sah ihn mit traurigen Augen an. Ihr Lehrmeister, der ihr in ihrer Armeezeit so nahe stand und für den sie ihr Leben gegeben hätte. Sie hielt Rurik in der guten Erinnerung, in der sie ihn immer gehalten hatte und gewährte Rurik mit einem einzigen Stoß seinen Wunsch. Seine Seele, welche kurz zuvor noch in den Gebeinen gefangen war, entglitt diesem knochigen Käfig und stieg langsam gen Himmel.

Der Lich stand wieder am Tor von Komalie auf einem der riesigen Blutsteine. Das war unsere Chance. Wenn etwas einen Untoten im Reich der Toten festhalten könne, dann ist es ein Blutstein. Unser Angriff muss schnell, präzise und den Lich überwältigen. Alle befanden sich im Sturmangriff. Die Pfeile trafen den noch verwirrten Wesir am Kopf und an der Schulter. Devona schnitt mit ihrem Schwert tief in den modrigen Körper Khilbrons ein und auch Cynns Feuerbälle verfehlten nicht ihre Wirkung. Doch der Lich fand schnell zur Besinnung. Mit einem kräftigen Biss saugte er Lebenssaft aus Devonas Nacken, woraufhin sie zu Boden fiel. Mhenlo nahm sich ihrer Wunde an und legte seine heilende Hände auf sie. Der Lich beschwor einen Raumstrudel und stieß sie in Mhenlos Richtung. Aidan stürzte sich dazwischen und wurde statt Mehnlo in die heiße Lava des Kraters geschleudert. Cynn drängte die heiße Lava von Aidans Körper zurück und erstarrte den heißen Fels, bevor Aidan darin verglühen konnte. Ich griff nach meinem Köcher und fühlte nur warme Luft. Hastig tastete ich nach einem Pfeil, als ich schließlich meinen letzten in den Händen hielt. Mit aller Kraft spannte ich meinen Bogen, setzte den Pfeil ein, zielte auf den Schädel des Lichs, welcher noch in Richtung Aidan blickte und schrie ihn an: "Möge Melandru euch von dieser Welt verbannen". Durch diese Worte drehte sich der Lich in meine Richtung, während mein Pfeil seinen Schädel traf. Aus der Wunde trat ein goldenes Licht und breitete sich durch feine Risse über seinem ganzen Körper aus, welcher daraufhin in Asche zerbarste. Cynn schaute Mhenlo erleichtert an: "War es das?". Mhenlo schaute zu Devona hinab, diese öffnete nun wieder ihre Augen. Auch Aidan erhob sich wieder und führte seine Hand an seinen Kopf der wohl nicht ganz Heil geblieben war. Ich hingegen erhob meine klare Stimme: "Ja! Das war es". Auf dem Blutstein, über der Asche des Lichs erschien eine Vision in Glints Gestalt: "Ihr habt es geschafft. Ihr habt Tyria gerettet. Doch jetzt solltet ihr euch beeilen um nicht dem selben Schicksal wie der Lich zu erliegen. Im Hafen wartet ein Schiff auf euch. Und nun geht". Der Krater brodelte und schäumte und wir wollten dem Schauspiel nicht länger zu sehen. Mit Aidan und Devona über den Schultern machten wir uns daran den Vulkan hinab zu laufen. Erklimmten ein freies Schiff am Hafen und setzten dann die Segel Richtung Heimat, Richtung Löwenstein.

Unser Schiff legte in Löwenstein an und wir konnten sehen, woher der Lärm entstammte, den wir bereits im Hafenbecken vernehmen konnten. Hysterisch rannten Menschenschwärme umher. Am Tor marschierten Armeen und Abenteurer in die Wildnis hinaus. Wir fragten unseren alten Bekannten Sergio: "Seid gegrüßt, Wachführer. Was ist hier geschehen? Warum sind alle so aufgeregt?". Sergio schaute uns nur ungläubig an, als seien wir aus einer anderen Dimension gekommen, was nicht mal so verkehrt war: "Riesige Biester mit Körpern aus Lava greifen Kryta an. Sie tauchten aus dem Nichts auf und vernichten Ländereien auf ihren Weg. Berichte erhielten wir aus den Zittergipfeln, Ascalon aber auch aus dem Maguuma, dort sind sie ebenfalls erschienen. Unsere Weisen meinen die Prophezeiung des Flammensuchers erfüllt sich". Devona lächelte. Sergio empfand dies für mehr als unangebracht. "Verzeiht, aber der Flammensucher stellt keine Gefahr mehr da. Doch können wir euch bei der Vertreibung der restlichen Titanen behilflich sein?". "Wenn ihr Informationen über die Titanen habt, würde ich vorschlagen, dass ihr euch aufteilt und die Führer der Völker beratet". Damit wandte er sich von uns ab um zwei weitere Truppen aus Abenteurern zu deregieren. So teilten wir uns auf. Während Mhenlo in Löwenstein die Verletzten heilte, brach Devona in die nahegelegene Siedlung Neu Ascalon auf. Aidan reiste in den Maguuma um der glänzenden Klinge unter die Arme zu greifen. Cynn ging zurück in ihre Heimat Ascalon und bot König Adelbert ihre Dienste an, aber klärte ihn auch über den Verbleib seines Sohnes Rurik auf. Ich hingegen musste noch König Jalis Eisenhammer Bericht erstatten. In Doknars Schmiede traf ich ihn in der selben Hektik an. Es schmerzten ihn sehr, dass sein Bruder Brechnar verstarb, aber er war stolz auf sein mutiges Eingreifen und den Erfolg unserer Mission. Unsere Kampferfahrungen gegen die Titanen brachten die entscheidende Wende in unserem Kampf. Mich erreichten Nachrichten aus allen Teilen Krytas über den Erfolg gegen die Titanen, doch entschieden sich alle Gefährten vor Ort zu bleiben und den Ansässigen zu helfen. Devona half den geflüchteten Ascaloniern bei Kryta die Siedlung auszubauen. Mhenlo lehrte Dwayna und Balthazars Weg in Löwenstein. Aidan verblieb im Maguuma Dschungel und unterstützte Evennia und die glänzende Klinge. Cynn erweiterte ihre magischen Künste in der neueröffneten Akademie von Nolani und ich reiste in Jalis' Auftrag in ganz Tyria umher um das Land zu kartographieren und den Verbleib der großen Kartographen Tasca und Witman aufzuklären. Eine neue Reise stand mir bevor und ich bin mir sicher, dass ich neue Gefährten kennenlernen werde.

Hilferuf aus Cantha[Bearbeiten]

Meine Mission war schon fast erfüllt. Ganz Tyria war erneut kartographiert wurden, nur ein kleiner Bereich oberhalb des Kriegslagers der Deldrimors fehlte auf meiner Karte. Dieser Bereich soll noch gefährlicher sein als die Feuerringkette und die Zwerge hier nennen ihn nur "Der Hochofen". Meine Vorräte waren bereits wieder aufgefüllt, mein Bogen neubespannt und auch eine neue Rüstung konnte ich mein Eigen nennen. Ein Pelzmantel aus edlem Greifenfell wärmte meinen Körper in der bitteren Kälte der Zittergipfel. Ich wollte es nicht länger hinaus zögern und so schritt ich aus den schützenden Palisaden hinaus mit tiefen Spuren im Schnee, als ich eine Stimme vernahm die meinen Namen rief. Ich wendete meinen Blick und sah einen Krytaner in spärlicher Kleidung auf mich zurennen. "Wartet mein Freund. Sucht ihr den Tot? Wartet dort am Feuer des Schmieds, ich eile zu euch". Der Krytaner schien sehr aufgeregt zu sein, aber er hätte seine Kleidung besser auf die Zittergipfel einstimmen müssen. "Ihr seid Aleksander Suburb?". Ich nickte dem Krytaner zu. "Dann habe ich euch schließlich gefunden. Ich reiste jetzt schon zwei Wochen umher". Ich fragte mich doch, was er wohl von mir wolle. Er wird sicher nicht die Strapazen auf sich genommen haben, nur um mich zu sehen. "Hier eine Botschaft eures alten Freundes Mhenlo". Mhenlo hatte ich seit beinahe sieben Monaten nicht mehr gesehen. Ich musste wohl den Umschlag öffnen, um herauszufinden was er von mir möchte. Im Brief stand, dass Mhenlo unsere Hilfe benötigt. Mit "uns" meinte er wohl die alten Gefährten Aidan, Devona und Cynn. Sein Lehrmeister aus Cantha verlangte nach seinem Rat. Merkwürdige Geschehnisse verlangen nach einer Untersuchung und Mhenlo soll ihn dabei beraten. Ich dankte dem Krytaner für seine Botschaft, entlohnte ihn und gab ihn noch einen Bärenpelz zum wärmen mit, den ich zuvor fand. Ich brach sofort nach Löwenstein auf, um meinem alten Freund zu helfen und als ich in Löwenstein ankam, wunderte ich mich über das seltsame Bild dort. Hunderte von Abenteurern haben sich dort eingefunden und feierten am Hafen mit voller Freude. Mhenlo stand etwas abseits der Docks. Ihn umgaben weitere bekannte Gesichter. Aidan, Cynn und Devona sind ebenfalls bereits eingetroffen. Lautstark schritt ich auf sie zu: "Lang ist es her. Aber könnt ihr mir erzählen, was es hier zu feiern gibt?". Mhenlo freute sich alle Gefährten wieder versammelt zu haben: "Sie feiern die Öffnung der Stadt Kaineng in Cantha. Einst war es im canthanischen Kloster erlaubt, Fremde zu unterrichten. Ich war der letzte Student dieses Klosters unter der Führung von Meister Togo. Dann schnitt sich Cantha vom Rest der Welt ab. Letztes Jahr blühte der Handel mit Cantha erneut auf und die Passagierschiffe die ab heute anlegen, dürfen die Docks von Kaineng ansteuern". Beeindruckt von Mhenlos politischen Kenntnissen, fragte ich mich doch, was es mit diesem Hilferuf seines Meisters auf sich hat. Mhenlo fuhr fort: "Meister Togo benötigt unsere Hilfe. Eine böse Kraft ist in Cantha seit 200 Jahren wieder aufgetaucht. Er bat den Kaiser die Grenzen wieder zu öffnen und Hilfe von Außen anzunehmen. Ihr müsst wissen der Kaiser ist der Halbbruder meines Meisters und er schätzt Togos Rat sehr". Es waren schon merkwürdige Zeiten in denen wir da lebten. Zuerst die Erfüllung der uralten Prophezeiung, dann erreichen uns Berichte von bösen Mächten die die Gräber der altehrwürdigen Könige befallen haben und dann stoßen die canthanischen Zaishen nach Tyria auf, um diese Macht zu bezwingen. Jetzt ruft auch noch der Cantha nach unserer Hilfe, irgend etwas läuft hier aus den Fugen. Da ich bereits zu viel von Tyria gesehen hatte, schloss ich mich Mhenlos Mission an um den neuen Kontinent für mich zu entdecken. Diese Entscheidung fiel mir nicht schwer, da damalige Gefangene der Weißen Mäntel ebenfalls über See verbannt wurden. Vielleicht finde ich so etwas über den Verbleib meines Vaters und meiner restlichen Familie heraus.

Die Schiffsreise dauerte eine Woche, doch der Anblick der riesigen Stadt Kaineng entschädigte uns für die lange Fahrt. Überglücklich wieder Land unter den Beinen zu verspüren, waren wir neugierig die neue Stadt zu erkunden. Auf dem Markt herrschte eine merkwürdige Atmosphäre. Händler soweit das Auge reicht und einer war lauter als der Andere. Die Stadtwachen hatten alle Mühe die einzelnen Händler zur Ordnung zu rufen. Zudem erspähten wir bei unserer ersten Tour bereits zwei Betrüger. Wir wussten sofort, dass Cantha ein hartes Pflaster wird. Mhenlo zerrte uns sofort weiter aus dem Markttor hinaus: "Wir müssen uns beeilen. Meister Togo wird uns in Bukdek erwarten". Aus dem Tor hinaus ergab sich ein noch viel düsteres Stadtbild. Arme Bauern, hilflose Wachen und riesige Gebäude die bis in den Himmel ragten, jedoch schon sehr zerfallen aussahen. "Hier wohnen Millionen von Menschen. Armut herrscht in diesem Ort vor, denn die wohlhabenden Bewohner leben weiter oben in der Stadt". Überwältigt von dem Anblick, wanderten wir einen brüchigen Weg hinab. Der Weg war von Pfützen bedeckt und an dessen Ende wartete eine zerfallene Brücke. "Dahinten sind sie schon". Mhenlo lief auf einen großen Platz, an dem einige merkwürdig gekleidete Personen warteten. Diese Personen waren allesamt Mhenlo bekannt. Einst als er hier studierte, lernte er sie kennen. Eine Assassine namens Emi und eine Ritualistin namens Chiyo begannen ihre Ausbildung, als Mhenlo seine bereits abgeschlossen hatte. Heute sehen sie großartig aus. Ihre Fertigkeiten haben sich stark verbessert und sie besitzen das Vertrauen ihres Meisters Togo. “Seid gegrüßt Freunde. Meister Togo wartet bereits ungeduldig auf euch. Wir sollen euch in Empfang nehmen und euch ins Vizunahviertel begleiten. Lasst uns direkt los ziehen“. Chiyo war in seltsame Gewänder gewickelt und schien blind zu sein, da ihr Turban auch ihre Augen überdeckte. Doch Mhenlo sicherte uns zu, dies sei nur dazu gedacht, besser die Welt der Geister erfassen zu können. Emi hingegen war dunkel gekleidet und sah sehr mysteriös aus. Unsere Zeit war knapp und so zogen wir endlich los. Die Architektur der Stadt war außergewöhnlich und verwirrend. Wir gingen eine Steigung hinauf und plötzlich liefen wir auf den Dachziegeln anderer Häuser. Doch hier oben in luftiger Höhe lauerten bereits üble Gesellen. Fünf halbstarke Jugendliche in lila und grünen Klamotten versperrten uns den weg. "Schaut an, schaut an. Welch hübsche Dame uns hier oben besucht". Die Worte der Dummköpfe waren nicht nur falsch gewählt, auch dass Ziel, welche sie ansprachen, zeugte nicht von Begeisterung. Cynn konnte noch nie gut mit Komplimente umgehen. Während wir versuchten die Aufständischen zu ignorieren, griff einer von ihnen an Cynns Schulter: "Nun bleibt doch stehen und gesellt euch zu uns". Cynns Blick war aussagekräftig genug, doch die Fünf schienen nicht nur in dieser Hinsicht ungebildet. Durch Cynns aufflammendes Temprament, verbrannte die Hand des Aufdringlichen, welche er darauf hin zügig und erschrocken zurück zog. "Was zum ...". Sein Gebet und seine Einsicht kamen leider zu spät. Die auffälligen Klamotten fingen sofort Feuer, welches er durch einen tiefen Sprung vom Dach ins Meer löschte. Die restlichen Vier versuchten über eine Brücke zu fliehen, doch wurde einer dieser Großmäuler durch Aidans Pfeil aufgehalten. Cynn schritt langsam auf ihn zu, doch wurde sie von Mhenlo zurückgehalten. Devonas Stimme erhob sich: "Wer seid ihr und was treibt ihr euch hier herum?". Der Halbstarke wisch zögerlich zurück, rupfte an seinem Kleid, welches durch Aidans Pfeil an der Wand haftete und schaute die nähertretende Devona immer wieder mit wahnsinnigen Augen an. "Nun redet endlich oder wollt ihr engere Bekanntschaft mit meinem Hammer schließen?". Ich stapfte schnell auf ihn zu, riss den Pfeil aus seinem Kleid, hob ihn am Kragen hoch, strich ihm zweimal mit der Handfläche durchs Gesicht und warf ihn in seine Ecke zurück in der er kauerte. Nun schien er sich endlich gefangen zu haben und begann wie ein Vogel zu singen: "Meine Name ist Wing und wir sind die Jadebruderschaft. Wir beherrschen dieses Viertel". "Pah. Geht mir bloß aus den Augen, sonst werde ich eure Eltern benachrichtigen" fluchte Devona ihm hinter her, als er stolpernd davon lief und sich zeitweise umblickte, ob er auch nicht verfolgt werden würde. Chiyo meinte, wir sollten unsere Zeit nicht mit den ansässigen Banden vergeuden. So gingen wir über die Brücke und drangen in das Vizunahviertel vor. Ein Wächter versagte uns den Zutritt, doch konnte Mhenlo ihn überzeugen, uns hinein zu lassen.

Das Vizunahviertel sah noch heruntergekommener aus als Bukdek und doch begannen hier unsere Untersuchungen. "Meister Togo muss sich hier irgendwo herumtreiben, er meinte das Übel befände sich in diesem Viertel". Während wir den Weg hinunter gingen und uns unterhielten, fielen mir vier dunkle Gestalten auf, die im Schatten der Gebäude umher schlichen. "Wir müssen uns beeilen, wenn wir Togo einholen wollen" erklärte uns Emi. Scheinbar schien auch den Schatten jetzt klar zu sein, dass wir ausländische und reiche Kaufmänner seien, denn plötzlich standen sie vor uns: "Gebt euer Gold oder ihr werdet es bereuen". Die schlampigen, braunen Fetzen die von ihren jungen aber kranken Körpern herunter hingen, deuteten auf starke Armut hin. Ihre Klingen hingegen sahen glänzend und gut gepflegt aus. Cynn konnte das nicht beeindrucken und sie verdrehte schluchzend die Augen, als ob sie die Situation kennen würde. Entnervt trat ich nun aus der Gruppe hervor: "Überlasst mir die Kinder". Die braun gekleideten Jugendlichen wetzten bereits ihre Messer und ihre Augen spiegelten die erhoffte Beute wieder. Drei traten auf mich zu mit weit ausgestreckten Armen und den Klingen in der Hand. Dann zeigte ich ihnen meine Geheimwaffe. Eine Handvoll Dreck, ein Hieb mit dem Bogen und zwei gekonnte Tritte, konterten ihre Angriffe schmerzhaft. Der vierte stach schnell mit seinen Dolchen zu, doch sein Handwerk beherrschte er noch nicht lang, da seine Stiche langsam genug waren, um ihnen einfach ausweichen zu können. Letztlich stürzte er über seine eigenen Füsse. Dreimal in die Hände geklatscht motivierte ich den Haufen, doch mit dem Laientheater aufzuhören. Die griffbereiten Waffen meiner Gefährten überzeugten sie dann doch, weiter auf die Schule zu gehen. Die Schritte der Vier verstummten, als Kampflärm aufkam. Einen Steilhang hinab war das Ziel unseres Marschs zu erkennen. Meister Togo stand mit einigen seiner Schüler in der Mitte eines Platzes, umzingelt von Ungeheuern, welche ich nie zuvor gesehen hatte. Sie schienen menschenartig, jedoch furchtbar entstellt. Riesige Leichenblasen und Pestbeulen zierten die Körper dieser Wesen. Sie liefen meist auf drei oder vier Gliedern und im Lauf schwangen sämtliche Geschwüre mit, jedoch waren sie trotz dieser Behinderung schneller als ein Mensch. Wir stürmten hinunter auf den Platz und sicherten die Rücken von Meister Togo und seinen Schülern. "Schön euch wieder zusehen, Mhenlo". "Die Freude ist auf meiner Seite, Meister". Devona unterbrach das herzliche Wiedersehen nur ungern, aber rief dann dazu auf, sich auf den Kampf zu konzentrieren. Chiyo begann damit, ihre Geisterwesen herbeizurufen. Diese Geisterwesen unterstützen uns zwar, sahen aber mindestens genau so furchterregend aus, wie unsere Gegner. Zum Glück verstand sich Chiyo darauf, ihre Geister mit Ketten an den Ort zu binden. Hinter den Geistern konnten sich Cynn, Mhenlo, Aidan und ich aufstellen, um geschützt die Massen zurück zu drängen. Devona wechselte zu ihrem Schwert und schnitt in schnellen Schwüngen ganze Schneisen in die Gegnerschar. Emi saß nur hinter Mhenlo und Togo und meditierte. Jeder hat wohl seine Art zu kämpfen. Langsam nahm der Druck der Gegner zu. Wurde einer zerstört, entlud sich seine Energie in einer Explosion. Dann erschien ein riesiger Befallener, dessen Fähigkeiten sich auf die Heilung und den Schutz seiner Monstergefährten begrenzte. Doch er verstand es auch sich selbst vor unseren Angriffen zu schützen. Wir brauchten jede helfende Hand, weswegen ich mich umdrehte um Emi für den Kampf zu begeistern. Doch diese verschwand in einer dunklen Wolke. Suchend schaute ich umher, als ich das röcheln des riesigen Befallenen vernahm. Die Assassinin war bereits vor Ort und meuchelte den Befallenen, welchen wir vereint nicht bezwingen konnten. Dann tauchte sie an anderer Stelle auf und schlitzte mit einem Hieb Befallene mit Waldläufer- und Elementalistenfertigkeiten auf. Im nächsten Moment, meditierte sie an ihrer ursprünglichen Stelle. Verblüfft schaute ich Mhenlo an, welcher nur zurück lächelte und meinte, dass ich sie ebenso wenig reizen sollte wie Cynn. Nach unserem Angriff lag ein giftiger Nebel in der Luft. Wir zogen schnell weiter und folgten der mystischen Spur dieser bösen Kraft.

An einer Bibliothek endete die Spur vorerst. Die Bibliothek zierte ein merkwürdiges Zeichen, welches annähernd wie eine Klaue aussah. Meister Togo war sehr beunruhigt: "Es ist wieder dieses Zeichen". "Welches Zeichen?" wollte Mhenlo wissen. "Das Zeichen Shiros". Mhenlo verstand und versuchte mit einfachen Worten sein Wissen an uns weiterzureichen: "Er lebte vor 200 Jahren und entfachte mit seinem Tot den Jadewind. Jener Wind, welcher das Meer und die Wälder zu Stein erstarren ließen. Shiro war bereits im Kloster von Shing Jea, weshalb wir vermuten, dass er irgendetwas suchen muss". Togo fuhr in der Erläuterung fort: "Was er sucht ist sein menschliches Antlitz. Er versucht den Weg zufinden, durch den er wieder in seine sterbliche Hülle kehren kann". Devona fragte sich warum ein Dämon sterblich werden wolle: "Hat er als Dämon nicht mehr Macht als ein Sterblicher?". "Das schon, jedoch beschränkt sich seine Macht auf winzige Parallelen zwischen unserer und seiner Welt. Als Mensch jedoch hat er direkte Kontrolle und er kann seine Macht nutzen. Ihr müsst verstehen, dass er als Geisterwesen keinerlei Emotionen fühlen kann. Er kann sich jedoch an die Freuden seines vergangenen Lebens erinnern". Die Spur konnte an der Bibliothek wieder aufgegriffen werden und so erreichten wir einen weiteren Platz. Dutzende Befallene standen umher und schienen auf irgendwas zu warten. Doch auch ein Drachenwesen schwebte durch die Luft. Togo schreckte kurz zurück: "Ein Shiroken". Devona schaute ihn abermals verdutzt an. Wieso musste Mhenlos Meister auch immer in Rätseln sprechen. "Eurem Gesichtsausdruck nach, wollt ihr wissen was ein Shiroken ist. Während die Befallenen nur entstellte, aber stärkere Wesen aus unserer Welt darstellen, sind Shiroken mächtigere Wesen. Sie entstammten derselben Welt wie Shiro. Wenn er es geschafft hat Wesen von dort hierher zu transportieren, dann wird er auch bald in der Lage sein, selbst in unsere Welt einzudringen". "Mächtiger sagt ihr?" Devona schritt zur Offensive über. Sie schien zwar oft planlos vorzugehen, doch wusste sie genau, dass es besser ist die Feinde schnell aus der Welt zu schaffen. Wir hielten die Befallenen in Schach, während Togo Geister seiner Ahnen herbeirief uns zu helfen. Mit ihrer Unterstützung nahmen wir im Kampf schnell die Überhand. Cynn übernahm den Shiroken, denn feuerspeihende Biester sind ihre Spezialität. Sie wendete auch direkt neue Kniffe an, die sie in ihrer Studienzeit in der Nolani Akademie lernte. “Gegen Feuer hilft Wasser am besten“. Sie beschwörte einen riesigen Strudel aus Wasser, welches den Drachen am speien seiner feurigen Magie hinderte. Eis an seinen Schwingen verlangsamte seine Bewegungen und machten ihn zu einem leichten Opfer für Devonas Endstoß. Noch freudig erregt über den errungenen Sieg, spürten wir einen stechenden Schmerz in der Brust und fanden uns im selben Moment in einer fremden Welt als Geisterwesen wieder. So schnell wie wir dort ankamen, so schnell reisten wir auch wieder zurück. Wir lagen auf dem Boden, ohne zu wissen was mit uns geschehen ist, als Stimmen sich unserer Annahmen. "Habt keine Angst. Wir sind Gesandte aus dem Reich der Nebel. Shiro hat euch in die Nebel geschickt, doch war eure Zeit noch nicht gekommen. Ihr könnt uns aber helfen Shiro zu besiegen". Togo antwortete für unsere Gruppe "Aber was können wir tun?". "Als einfache Sterbliche ist es euch verwehrt Shiro zu besiegen, jedoch wenn ihr näher an die Sterne gelangt, so könnt ihr Shiros Wesen erkennen und einen Weg finden ihn zu bekämpfen". Voller Fragen ließen uns die Gesandten am Platz zurück und verschwanden wieder in den Spektralraum.

Meister Togo schickte uns zum Orakel im Süden der Stadt. Dort sollten wir die Lehren der Sterne empfangen, um gegen Shiro gewappnet zu sein. Auf dem Weg dorthin beobachteten wir eine seltsame Situation. Eine Frau mit dunklen, blauen Haaren und gekleidet wie eine Straßenräuberin wurde von zwei Stadtwachen aufgehalten. Jedoch wurden der Dame keine Straftaten vorgeworfen, als viel mehr schien sie Opfer einer Belästigung seitens der Stadtwachen zu werden. Dreist fassten sie die Wachen an den Armen um sie fortzuschleppen, als sie ihre Klingen zog. Während Devona meinte, dass wir uns besser nicht einmischen sollten, schritt ich entschlossen ein: “Da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht“. Ich nahm ihre Klinge und zog sie an den Armen von den Wachen weg, welche wieder zu ihrer Patrouille zurückkehrten. “Lasst mich los. Wer seid ihr überhaupt?“. “Wir sind auf den Weg zum Orakel“ antwortete ich. “So? Wirklich? Man nennt mich Nika und gehöre zur Obsidianflamme. Ihr wurdet sicher von Meister Togo geschickt“. Sie musterte uns und wusste dass sie recht mit ihrer Aussage hatte. “Ich muss zum Orakel aufbrechen, um eure Ankunft anzukündigen“. Sie verschwand in den dunklen Gassen und wir führten unseren Weg fort. Die Dächer hinab auf die dreckige Straße. Wir gingen über eine Brücke und konnten den Markt schon sehen, an dem wir verschnaufen sollten. Doch fiel mir eine weitere merkwürdige Situation auf. Ich hielt Devona am Arm fest: “Schau mal. Für was hältst du das?“. Ich deutete auf eine Versammlung der Jadebruderschaft, abseits standen zwei Jadebrüder mit einem weinenden Mädchen, welches sie einzuschüchtern versuchten. “Ich halte das für eine Entführung und wir sollten eingreifen“. Langsam näherten wir uns den Brüdern, welche uns versuchten zu ignorieren. Scheinbar wollten sie Ärger und Aufsehen verhindern. Mhenlo näherte sich mit Aidan langsam dem Mädchen, während Devona auf den vermeintlichen Truppenführer zuging. “He, was wollt ihr von dem Mädchen“ schrie uns der Anführer an. Aidan erwiderte nur: “Wir wollen mit dem Mädchen reden“. Sofort umringten die Jadebrüder Mhenlo und Aidan. Devona packte ihr Schwert und ich nahm meinen Bogen zur Hand. Emi hielt sich in den Schatten versteckt. Sie würde zur Not den Anführer schnell ausschalten. Die Situation trat sich fest. Wir, bereit zu kämpfen. Die Jadebrüder, im direkten Zugriff auf das Kind. Dann stoß Cynn mit ihrem Stab in die Erde. Ein Beben breitete sich vom Stab Richtung Kind aus. Jadebrüder die dem Beben im Weg standen, fielen auf den Boden und vermochten nicht aufzustehen. Mhenlo nahm sich der Situation an und sprintete in die freigewordene Schneise. Jadebrüder die versuchten ihn aufzuhalten, wurden durch Aidans Pfeile zurückgetrieben. Dann ergriff Mhenlo das Kind, zerrte es an die Wand einer Hütte und beschwor mit einem Fingerzeichen ein bläuliches, göttliches Schild um sich und das Kind. Ich entwaffnete unter dessen mit gezielten Treffern eine Gruppe Jadebrüder, welche Devona mit gekonnten Schwerthieben zum Rückzug drängte. Emi tauchte im Rücken des Anführers auf, führte drei präzise Schnitte aus und ließ den Anführer in ihrem Schatten zusammenbrechen. Cynns Beben endete und die gefallenen Jadebrüder standen auf und umzingelten Aidan, welcher gezwungen war in den Nahkampf zu wechseln. Cynn feuerte im Lauf ein Feuergeschoss auf einen Jadebruder, um zu Aidan durchzubrechen. An Aidans Seite hob sie eine Barriere aus Magie, welche die Angriffe der umgebenen Brüder abwehrte. Zugleich konnten sie die Brüder mit Pfeil und Feuer vernichten. Jadebrüder, welche nicht verbrannt wurden, flüchteten Richtung Marktplatz. “Wo wohnen deine Eltern“ fragte Mhenlo das entführte Mädchen. Sie zeigte uns den Weg und wir begleiteten sie zu ihrem überglücklichen Vater zurück. “Jetzt wird es aber Zeit für uns, das Orakel wartet sicherlich schon ungeduldig“.

Im Süden der Stadt stand es, das riesige Tor des Orakels, wessen Sitz im Nahpuiviertel lag. Vor dem Tor stand ein alter Mann, welcher eine Art Schlüsselmeister darstellen sollte. “Seid gegrüßt alter Mann. Wir wollen zum Orakel“ sprach Devona in ihrer höflichsten Art. Der Mann hingegen schien ein wenig schwerhörig: “Spektakel? Hier gibt es kein Spektakel“. “Nein. Orakel! Wir suchen die Lehren der Sterne“. “Leere Taverne? Hier ist das Orakel und keine Taverne“. Man konnte Devona die langsam aufsteigende Ungeduld ansehen. Aidan stellte sich nah an den Mann und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin öffnete der alte Mann, mit freundlichen Blick, das Tor und führte uns hinein. “Was hast du ihm ins Ohr geflüstert?“ fragte Devona Aidan neugierig. “Nur das Losungswort: Nika hat uns geschickt“. Aidans Weisheit und Fähigkeiten zur Bewahrung eines kühlen Kopfes in jeder Situation, half uns schon sehr oft in ausweglosen Situationen. Doch wird er auch das Orakel verstehen können? Suun war der Name des Orakel der Nebel. “Ihr seid gekommen um die Prüfung der Sterne abzulegen? Natürlich, jeder kommt deswegen hier her. Nun denn, dann wollen wir nicht meine und eure Zeit verschwenden. Schreitet durch diese Portale und versucht euer Glück“. Suun war kein Freund vieler Worte und so begann er mit der Prüfung. Wir traten durch das Portal, denn vier Gegner aus dem Himmel warteten auf uns. Jedoch blieben Chiyo und Emi zurück: “Wir haben die Prüfungen bereits im Kloster absolviert. Wir werden für euren Erfolg beten“. Und so zogen wir wieder zu fünft weiter und stellten uns den Aufgaben. Unser erster Gegner war Hai Jii, ein Phönix geformt aus Sternen mit mächtigen, geistigen Fähigkeiten. Unsere Glieder fühlten sich in seiner Gegenwart schwach und gelähmt an. Unser Ansturm wurde schlagartig gebremst. Unsere Arme wurden immer schwerer. Kriechend kamen wir unserem Gegner näher, doch wie sollten wir ihn besiegen können? Aidan stand in bester Position um dem Sternenwesen den Rest zu geben, doch hinderte ihn die Schwäche daran, den Bogen zu spannen. Mhenlo formte mit seinen Fingern ein Zeichen und wisch mit einem Handschlag die bösen Kräfte von Aidan. Befreit ergriff dieser neue Stärke, spannte den Bogen und zerschmetterte das Sternbild mit einem Schuss. Die Sterne fielen zu Boden, der Zauber verstummte und ein Strahl aus purem Gold zog gen Himmel. Ohne vieler Worte erwartete uns unsere zweite Prüfung. Der Name dieser Prüfung war Tahmu und es war ein mächtiger, Blitze schleudernder Drache, wieder nur aus goldenen Sternen bestehend. Der Drache flog schnell um uns herum und feuerte dabei noch schnellere Blitze. Mit schnellen Sprüngen konnten wir den Blitzen knapp ausweichen, doch für Angriffe reichte unsere Zeit nicht. Mit einem Schwung ihres Zauberstabs, errichtete Cynn eine kurzweilige Barrikade gegen die Blitze des Drachen. Wir wagten keinen Schritt aus der Barrikade heraus, denn dort tobte ein wilder Sturm, beschworen durch den Drachen. Cynn wagte es sehr wohl. Sie trat mit all ihrer Kraft heraus und schwebte über dem Boden. Sie öffnete die Augen und ein feuriger Blick trat aus ihnen hervor. Cynn hob ihre Hände und mit einem Satz ergriff die Erde den Drachen und umhüllte ihn. Erstarrt fiel der Drache zu Boden und mit keilförmigen Steinen, die aus Cynns Stab traten, zerberste der Drache und stieg als goldener Strahl empor. Aus der Ferne war ein fürchterlicher Schrei zu hören. Der Schrei unserer dritten Prüfung kündete sein Kommen an. Eine Schildkröte mit Namen Kuonghsang stampfte schnell und laut auf uns zu. Ihr riesiges Maul öffnete sich und ein lauter Schrei entwisch ihm. Aidan und ich feuerten Pfeile dem garstigen Biest entgegen, doch rollte es sich unter seinem Sternenpanzer zusammen, an dem die Pfeile abprallten. Cynn war noch zu erschöpft von ihrem letzten Zaubern, so bildete sie nur kleine Blitze die aus ihrem Fingerspitzen schossen. Aber diese kitzelten die Schildkröte nur, während sie mit ihrem Maul nach Devona schnappte. Devona hingegen hielt die Sternenkröte auf Distanz. Mit Hammerschwüngen wendete Devona das schnappende Maul ab. Mhenlo unterstützte Devona mit Balthazars Geist und verlieh ihr kurzzeitig riesige Stärke. Devona nutzte diese Stärke mit einem Schwung, dessen Ausmaße den Panzer der Schildkröte sprengte. Das Wesen zerstieß in hunderte Sternscherben, welche sich über Devona sammelten und strahlenförmig verschwanden. “Auf zur letzten Prüfung“. Devonas Aufruf ermutigte uns dazu, auch die letzte Aufgabe zu meistern. Nun stand nur noch die letzte Sternenkreatur in unserem Weg. Ein leuchtender Kirin, als Zeichen der Unschuld. Sein Sternname verlautete Kaijun Don. Der Kirin schützte sich mit einem bläulich leuchtenden Schild. Nichts konnte den Schild durchdringen, außer die göttlichen Kräfte des Kirins selbst. Siegel formten sich an seiner Stirn und die Ergebnisse waren vernichtend. Aidans Schulter verbrannte und narbte. Devona fand keinen Halt und stürzte ununterbrochen. Cynns Zauber wurden durch Leuchtgeschosse abgelenkt, welche aus dem bläulichen Schild flossen. Und Mhenlo war mit der Heilung seiner Kameraden beschäftigt. Ich erkannte, dass Mhenlos Kräfte zur Peinigung von Geistern, die einzige Kraft ist, die den Schild durchbrechen kann. So nahm ich mich kurzzeitig der Versorgung der Wunden Aidans an. zugleich flüchteten sich Devona und Cynn hinter einer schmalen Hütte. Der Geist des Kirins schien sich jetzt erst richtig auszutoben. Holzbretter flogen durch die Gegend und das Leuchten des Schildes wurde größer und intensiver. Mhenlo stellte sich diesem Geist entgegen und meditierte vor dem Grauen. Blitze versuchten Mhenlo zu stören, doch drangen sie nicht bis zu ihm durch. Nun stand dem tobenden Geist des Kirins nur Mhenlos Geist entgegen. Wir hofften, dass Mhenlo stark genug ist, um den Kirin zu besiegen, doch verhärteten sich die Fronten. Schützend saßen Mhenlo und der Kirin in ihren stürmenden Auren, außerhalb regierte das Chaos. Dann entfiel Mhenlo plötzlich seiner Meditation. Er riss die Augen auf und schleuderte dem Kirin ein Fetzen Papier mit magischen Worten entgegen. Das Papier haftete an dem Geisterwesen und verbannte ihn zurück in seine materielle Hülle. Dort gefangen verpuffte die Hülle zu feinem Sternenstaub und flog, vom Wind getragen, davon.

Wir kamen wieder zu uns, als ob wir aus einem Traum gerissen wurden. Eine belebte Ecke, mit viel Getöse, Gelächter und Verkehr. Ich fragte einen geschäftigen Bauern, wo wir hier seien. “Ihr seid in Senjis Ecke. Der Ort wurde nach Senji dem Geschichtenerzähler benannt. Dort drüben könnt ihr ihm zuhören. Ich muss jetzt weiter“. Der Geschäftige deutet auf einen alten Mann, der von vielen Abenteurern umgeben war. Wir entschlossen uns, ihn nach weiteren Rat zu fragen. Als wir den Mann ansprachen und ihn in seiner Geschichte unterbrachen, durchbohrten uns die stechenden Blicke der Zuhörer. Der alte Mann hingegen lächelte freundlich und fragte uns nach unserem Anliegen. Er hörte mit Erstaunen, dass wir gerade die Prüfung der Sterne bestanden haben sollen und mit diesem Wissen Shiro bezwingen wollten, der wieder in unserer Welt erschien. Er schien aber keinesfalls beeindruckt oder überrascht und schlug vor, dass wir uns im Tahnnakai Tempel einmal umsehen sollten, speziell am Schrein von Vizu, welche einst Shiro besiegte. Unser Weg führte uns durch ein Gebiet, dass als Himmelsweg bekannt war. Das muss das Gebiet der etwas wohlhabenderen Canthaner sein. Hier fanden sich zwar auch marode Gebäude, doch auch schöne Parzellen. Am Tahnnakai Tempel empfing uns ein Diener des Tempels, mit beunruhigenden Nachrichten. “Seid ihr die Helden aus Tyria die Meister Togo unterstützen? Was frag ich, natürlich müsst ihr diese sein. Meister Togo befindet sich im Süden. Er hilft der Gilde der Obsidianflamme vor Zugriffen der Befallenen. Geht zu ihm und unterstützt ihn“. Es schien zu viel verlangt, irgendwo kurz zu rasten. Ganz Cantha schien nur aus Problemen zu bestehen. Aber was soll's, schließlich sind wir dazu da diese zu lösen. Also schützten wir keine Müdigkeit vor und begaben uns an Kanälen vorbei zum Schauplatz des Geschehens. Nika, Meister Togo und mehrere purpurnere Gestalten standen umzingelt von Befallenen. Anstürmende Befallene flüchteten schnell im Angesicht unserer brennenden Pfeile. Im Nordweg brach Cynn mit Leichtigkeit die Erde auf, aus der sich ein Lavastrom ergoss und den Weg ins Innere abschnitt. Im Nahkampf hielten Devona und Nika im Team alle Befallenen auf. Mit Schwert war Devona flink genug den Hammerschlägen der Befallenen auszuweichen. Nika konnte durch diese Manöver mit Leichtigkeit die Rücken der Angreifer attackieren. Nach kurzer Zeit endete der Angriffsstrom und Meister Togo wandte sich zu uns um: “Da seid ihr meine Freunde. Wir müssen uns beeilen und Shiro schnellstmöglich aufhalten. Seine Befallenenarmee nimmt stetig zu und bald wird sie stark genug sein, den Kaiserpalast zu überrumpeln“. Die neuen Informationen klangen nicht ermunternd, weswegen wir uns sputen mussten. Als wir wieder am Tahnnakai Tempel ankamen, erkannten wir, dass Shiro auch hier seine Spuren hinterlassen hatte. Die Tempelanlagen der acht Legendären waren entweiht und Shiroken nahmen dessen Geister in Besitz. Einen nach dem anderen befreiten wir von dem Eingriff der Shiroken, doch dann kamen wir zum Schrein der Vizu. Sie war die Wichtigste der einstigen Helden, da sie uns das Geheimnis des Sieges über Shiro geben konnte. Um so härter wurde ihr Schrein durch die Befallenen verteidigt. Meister Togo beschwor die zuvor befreiten Geister und bat sie um ihre Unterstützung. Mit Ritualen härtete er Waffen, Pfeile und Willen. Mit enormer Gewalt brachen wir in den letzten Tempelraum ein. Anlaufende Schützen wurden durch Aidans Pfeile niedergestreckt. Mhenlo wehrte dolchbewehrte Befallene mit Schutzzaubern ab und Devona zerstampfte gegnerische Krieger zu Staub. Ich hinderte mit gekonnten Schüssen die Ritualisten daran, Vizus Geist weiter zu binden und Cynn flutete alle übrigen Monster mit heißer Lava aus der Umgebung des Schreins. Togo entsiegelte Vizus Geist, die geschwächt vor uns erschien und uns dankte. “Wir bitten euch uns zu lehren Shiro zu töten“ brachte Togo sein Anliegen vor. Vizu erklärte uns, dass nicht sie es war, die Shiro aus dieser Welt verbannte. Es waren die Helden Viktor und Archemorus die gleichzeitig den letzten und entscheidenden Schlag ausübten. Also hatten wir ein neues Ziel, die Vasallentümer im Süden des Landes, abseits der Stadt Kaineng. Denn dort liegen die Vasallentümer der Kurzick und Luxon. Mit ein wenig Glück, werden wir dort unser Wissen erhalten.

Die Straßen der Stadt waren gesät von Befallenen, Straßenräubern und menschlichen Leichen. Der Anblick furchtbar entstellter Leiber war schon fast normal, doch ein schrecklicher Anblick bat uns nahe dem Südtor der Stadt. Aufgerissene Leiber eines Pärchen wurden von merkwürdigen Kreaturen angeknabbert. Fernab hörte man leise ein Kinderweinen und die besänftigende Stimme einer junger Dame: “Es tut mir Leid um deine Eltern. Sie waren schwer krank und nur deswegen wollten sie dich fressen“. Ihre Worte waren nur halb so merkwürdig wie ihr Aussehen. Die Frau erschien blass und tot, ihre Kleidung blutrot und ihre Augenränder, als auch ihr Haar waren pechschwarz. Die Waffen im Anschlag, bat uns Mhenlo sie wieder wegzustecken: “Keine Sorge. ich kenne diese Person“. Ihr Name war Danika, eine Gräfin der adligen Kurzickhäuser. “Danika, seid gegrüßt. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen“ begrüßte Mhenlo sie mit freundlicher Stimme. Auch sie schien sich gut an ihn zu erinnern: “Wenn das nicht der charmante Mhenlo ist“. Charmant? Cynn mochte diese Annäherungsversuche der Fremden gar nicht mit ansehen. Devona ging es ähnlich und bat um Aufklärung: “Könnt ihr uns sagen was hier vorgefallen ist?“. Danika musterte unsere fremdlich wirkende Kleidung, als sie uns die Umstände erklärte: “Die Eltern dieser Kleinen sind von der Pest befallen. Ihre Körper wirkten noch menschlich, doch ihre Sinne waren längst verwirkt. Dann ergriffen sie ihre Tochter und versuchten nach ihr zu schnappen. Doch meine Gefährten Brutus und Sheena konnten sie töten, bevor ihre Tochter Schaden nahm. Allerdings musste sie mit ansehen wie ihre Eltern von meinen Wälzern verschlungen wurde“. Ich kniete vor dem Mädchen nieder, dass immer noch bitterlich weinte. Ich strich ihr über den Kopf und versuchte sie zu trösten: “Keine Angst, du bist nicht mehr in Gefahr. So ein starkes Mädchen, habe ich selten gesehen. Irgendwann wirst du sicherlich mal eine großartige Heldin Canthas“. Für kurze Zeit nahm das Mädchen seine verschränkten Arme vom Gesicht und schaute uns mit großen Kulleraugen an. Danika nahm die kleine unter ihre Fittiche und wir zogen weiter. Auf dem Weg erklärten wir ihr unsere Situation und fragten nach Viktor. “Viktor, der Held unseres Volks, verstarb an jenem Tag, an dem er Cantha von Shiro befreite. Seine Asche wird von uns in der Kathedrale zu Heltzer aufbewahrt. Jedoch gibt es da noch ein kleines Problem“.

Als wir durch den versteinerten Wald der Kurzick streiften, stieg die mächtige Kathedrale vor unseren Augen empor. Eine Schlucht klaffte zwischen uns und der Kathedrale, welche wir durch eine Gondel, die an einer starken Liane befestigt war, überwältigten. Die Gondel fuhr wie von alleine über die breite Schlucht. Angetrieben wurde sie durch einen Wälzer, der sich in einem Laufrad befand. Vor der Kathedrale brannte ein Lagerfeuer, an dem sich noch mehr Kurzick befanden. Das Volk der Kurzick zeichnet sich durch eine extrem blasse Haut und dunkle Kleidung aus. Ich nahm an, dass die Gesichtsfarbe, aber auch die schwarzen Augenränder, einem Malkasten entstammen, jedoch hatte ich nie den Mut nachzufragen. Wir hatten auch wichtigere Probleme, denn die Kathedrale, in der Viktors Asche aufbewahrt wird, wurde von Aufsehern gestürmt. Die Aufseher sind eine menschenverachtende Rasse naturverbundener, gehörnter Wesen. Legenden besagen, dass sie einst menschliche Hüter des Waldes waren und durch die Versteinerung des Waldes zu den Kreaturen wurden, die sie jetzt sind. Was sie auch immer sein mögen, unsere Aufgabe lag nun darin, die Urne mit Viktors Überresten aus der Kathedrale zu holen. Danika wies uns den Weg zur Kathedrale. Als wir vor dem riesigen Tor der Kathedrale standen, erklärte Danika die Gefahren die vor uns schwebten. Zum einen waren da die Aufseher, die die Kathedrale eingenommen hatten. Aber es gab noch wesentlich gefährlichere Fallen, welche die Kurzick selbst in der Kathedrale erschufen. Mit lauten knarren öffnete sich die Tür aus Stein und ein riesiger Raum der Kathedrale entblößte sich uns. Eine Treppe leitete uns hinab auf den Flur, welcher durch undichte Stellen in der Decke, unter Wasser stand. Tiefe Risse durchliefen auch die steinernen Säulen, welche die Decke stützte. Pflanzen schlängelten sich die gegenüberliegende Treppe hinauf und verbargen den Platz, an dem die Asche des Viktors thronte. Da Danika zu wichtig für uns war, als dass wir sie der Gefahr aussetzen könnten die Urne zu holen, musste ich herhalten. Vorsichtig schlich ich durch das seichte Wasser, trat die zwei Stufen hinauf und griff nach der Urne. Sie schien festzustecken, weswegen ich etwas härter zog und sie schließlich in den Armen hielt. Wir hielten alle den Atem an und warteten darauf, dass eine Falle in jedem Moment losgelöst werden würde, doch nichts geschah. Erleichtert näherte ich mich mit der Urne dem Ausgang, als dann doch die gesamte Kathedrale bebte. Das Tor, unter dem meine Gefährten noch standen, brach zusammen und Staub bedeckte die Umgebung. Als die Luft wieder klarer wurde, war der Ausgang versperrt und wir in der Kathedrale eingeschlossen. “Geht es euch gut?“ stöhnte Jemand von draußen. Danika erkannte Mhenlos Stimme: “Mhenlo wo seid ihr? Und geht es euch gut?“. “Mir geht es gut, doch bin ich von euch abgeschnitten. Wir treffen uns hinter der Kathedrale wieder“. Durch die noch andauernden Beben öffneten sich verborgene Gänge hinter der Treppe. Wir rannten so schnell uns unsere Beine tragen konnten, um das andere Ende der Kathedrale zu erreichen, bevor uns die herabfallenden Steine erschlagen würden. Nach einigen Turbulenzen, sahen wir aus der Ferne die zwei Säulen, welche das Ziel unserer Flucht umrissen. stetig und entschlossen stiegen wir die letzte Treppe hinauf, als vor uns grelle rote Lichtblitze zuckten. Mit den Händen an den Waffen verzogen die Lichtblitze und unsere Augen nahmen langsam wieder die Umgebung wahr. Doch was wir dort sahen, gefiel uns nicht. Merkwürdige graue Gestalten mit scharfen Krallen und Schläuchen im Gesicht gaben furchtbare, quietschende Töne von sich und attackierten Danika. Cynn schützte sie mit seinem Schutzschildzauber. Zwei Pfeile schnellten von Aidans Sehne und trafen eines dieser Wesen, welches sich im Rauch so schnell auflöste, wie es gekommen war. Cynns Kettenblitz verbrannte die Haut des zweiten Wesens. Ich nutze meinen Bogen als Prügel, um mich hinter ihm vor dem Wesen zu schützen. Devona fiel ihm in den Rücken und prügelte es in seine Dimension zurück. Danika riss Mhenlo und Devona an den Armen und flüchtete weiter Richtung Ausgang, während sie versuchte zu atmen und gleichzeitig zu erklären, was diese Wesen waren: “Diese Wesen nennen sich Oni und sind Auftragskiller aus den Nebeln. Sie warten auf ihre Opfer, überschreiten die Dimensionen und erledigen ihre Ziele. Dann verschwinden sie sofort wieder in die Nebel“. Sie holte wieder tief Luft und wir rannten über einen riesigen Platz. Hinter uns erschienen überall Wesen aus den Wänden und über uns stürzten weitere Balken der Kathedrale ein, welche dicht neben uns einschlugen. Die Wesen aus Stein und Marmor bewegten sie sich als seien sie aus Fleisch und Blut. Ich schleppte immer noch die Urne mit herum und gewann immer mehr Abstand zur flüchtenden Menge. Schon dem Ausgang nahe, lehnte ich mich kurz an die Säule um einen Moment auszuruhen, als die Säule nachgab. Als ich mich umwandte, stand eine dieser Steinskulpturen hinter mir. Die Skulptur holte mit seiner Keule aus und schwang sie mit Gewalt in meine Richtung. Ich warf die Urne und sprang zur Seite. Aidan warf seinen Bogen weg und konnte mit einem eleganten Sprung die Urne retten, während Cynn die Monster mit einem Orkan fort hielt. Danika öffnete schnellstmöglich den Ausgang und wir flohen mit Mhenlo nach Altrumn.

Froh mit heiler Haut davon gekommen zu sein, dankten wir den Kurzick für die Urne, verließen mit ihr im Gepäck den Echowald und zogen mit Meister Togo in die Ländereien der Luxon. Mhenlo berichtete zeitgleich dem Kaiser unser Vorhaben. Togo wusste, dass die Luxon uns den Speer, den sie als Szepter von Clan zu Clan reichen, niemals überlassen würden. Doch wir hatten Glück. In Borea fanden die Festlichkeiten des Kraken statt, wo wir auch die älteste Rhea antrafen. Rhea erzählte uns von der Zusammenkunft der Luxon und dem großen Kampf. Der Clan der Schlange, des Krebses und der Schildkröte kämpfen jedes Jahr um die Clanführung und den neuen Kodex. Wer den Kampf gewinnt, der erhält den Speer des Archemorus. Uns wurde zu diesem Anlass etwas gestattet, was noch niemand Anderem gestattet wurde. Wir durften uns dem Kampf um den Speer anschließen, ganz nach dem Motto “Kraft ist alles was zählt“. So zogen wir mit Togo in den Kampf. Als wir die mit Bambusröhren abgesteckte Arena betraten, tobte die blutdurstige Luxonmenge. Mit lauten Rufen und Lobgesängen feuerten sie unseren ersten Gegner den Clan des Krebses an. Die Strategie dieses Teams basierte auf Chaos. Während ihr Champion mit Pfeilen versuchte unsere hinteren Reihen zu attackieren, griffen die Reste der Gruppe unsere Front an. Nahkämpfer stürmten mit gebändigten, blauen Krebsen voran. Geschützt durch Cynns Schutzbarriere konnte Devona die Angreifer zurück schmettern, während Aidan und ich mit der selben Strategie wie unsere Feinde vorgingen und aus der Ferne die hinteren, feindlichen Reihen befeuerten. Schlussendlich blieb der Champion übrig, welcher sich elegant unseren Angriffen entzog. Zeit die Verteidigung aufzulösen. Cynn unterbrach den Schutzwall und konzentrierte ihre magische Energie, welche sich blitzend und zuckend um sie herum entlud. Mit einem schnellen Impuls, wandte sie diese geballte Energie gegen den Champion. Dieser fiel schutzlos in den Sand und beendete damit unseren ersten Kampf mit einen klaren Sieg für uns. Urplötzlich verstummten die Anfeuerungsschreie, als sie sich dann auf unseren zweiten Feind konzentrierten, der Clan der Schlange. Dieser Clan war für seine schnellen Angriffe aus der Entfernung bekannt. So suchten wir unter der Tribüne Schutz vor derartigen Angriffen. Doch der Mesmer attackierte uns auch durch dicke Tribünenwände. Abwechselnd verließen Aidan und ich unseren Schutz um den Mesmer mit Pfeilen zu attackieren und ihn von seinen Angriffen abzuhalten. Der Schutzmönch der Gruppe verstand sein Handwerk, konnte den schnell folgenden Geschossen jedoch Nichts entgegensetzen. Als der Mesmer zu Boden fiel und der Mönch sich über ihn beugte, um ihn zu reanimieren, kam unser Moment für einen Sturmangriff. Vor uns trieb der Feuersturm, welcher Cynn herbeirief. Der Himmel schleuderte heiße Geschosse auf unsere Feinde und aus der heißen Glut entsprang Devona mit ihren schnittigen Kampfstil und streckte den Rest nieder, während durch den Feuerhagel entzündete Pfeile den Mönch trafen. So galt auch der zweite Kampf gewonnen, doch ein letzter Kampf gegen den Favoriten, den Clan der Schildkröte, blieb aus. Inzwischen wendeten sich auch einige Anfeuerungsrufe an uns und erhöhten unsere Kampfmoral. Dies war im Angesicht des wahrscheinlich mächtigsten Kampfmagier auch nötig. Argo der Champion der Schildkröten ließ mit einem einzigen Schrei die Erde beben und Meteore vom Himmel fallen. Cynn war vollständig in die Defensive gedrängt, was Aidan zuvor erwartet hatte. Er und ich hatten den Boden mit Fallen gespickt, um ihre Krieger und Assassinen eine Zeit auf Distanz zu halten, bis Argo aus dem Kampf genommen werden konnte. Ich beschwor eine Quelle, welche aus dem Arenaboden sprudelte und unsere Wunden heilte und Cynn zauberte eine enge, dafür um so stärkere Rüstung aus starkem Fels um sie herum. Während Cynn das Feuer der Feinde auffing und auch Ziel ihrer Assassine wurde, wetzte Devona ihre Klinge an heran schreitenden Feinden, um sie schnell in Argos Leib zu vertiefen. Als dieser zu Boden fiel, löste Aidan die Fallen und fing damit Krieger und Assassine in einer Mischung aus Feuerwerk, Schlingen und Stacheln. Cynn brach nun ihre Rüstung auf und heiße Lava ergoss sich über die Reste der Gegner, um diese fort zu spülen. Der Clan der Schildkröte, welcher die rasche und kraftvolle Vernichtungstaktik vervollkommnete, wurde durch eine aggressive Verteidigung so vernichtend geschlagen. Nachdem das Feld von unseren Feinden bereinigt wurde, empfingen wir feierlich den Speer des Archemorus mit etlichen Beglückwünschungen, jedoch mussten wir noch eine Prüfung unserer Würdigkeit über uns ergehen lassen. Mit dem Speer mussten wir nun den Kraken Zhu Hanuku vernichten. Der Kraken erscheint jedes Jahr um diese Zeit und wird durch den Speer erneut vertrieben. Am Jademeer waren wir auf zweierlei Arten beeindruckt. So wie der Echowald versteinert wurde, so geschah es auch mit dem Meer. Hellblaue bis grünliche Jade umgab das Meer und formte sogar halsbrecherische Wellen. Zum zweiten war das Meer umgeben von vielen, durchsichtigen, aber kleinen Kraken. Mit dem Speer voran spießten wir einen Kraken nach der anderen auf. Wie uns gesagt wurde, sollte dies den Speer aufladen und genug Kraft für Zhu Hanuku sammeln. Dann erschien er direkt vor uns. Mit schrecklichen Lauten erhob sich der Kraken und ließ das Jademeer mit seinen Schreien erbeben. Devona rannte mit dem Speer auf den Kraken zu, doch durch die kleinen aber starken beben, wurde sie immer wieder zu Boden geworfen. Aidan versuchte den nächsten Schrei des Kraken abzuwehren, doch sein Pfeil prallte am starken Schnabel des Kraken ab. Devona hatte endlich den Kraken erreicht, fand jedoch bei vielen wirbelnden Tentakeln keinen Angriffspunkt. Ich besaß noch einen schweren Pfeil mit großen Widerhaken, doch musste ich für einen Schuss näher an den Kraken. Mit schnellem Sprint konnte ich mich dem Kraken nähern und den Pfeil in seiner ledrigen Haut versenken. Der darauf aufheulende Schrei, bot Devona die Gelegenheit, den Speer in den Rachen des Monsters zu befördern. Älteste Rhea war von unserem Kampfgeist begeistert und klatschte auf den Untergang des Kraken. Nun durften wir den Speer mit uns führen und das wurde auch Zeit, denn Mhenlo eilte vom Kaiser geschickt auf uns zu: “Meister Togo. Die Wachen des Kaisers entdeckten Shiro mit seinen Truppen im Süden der Stadt. Es steht uns ein baldiger Angriff bevor“.

Wieder an den Stadtmauern angekommen, hörten wir bereits Schreie aus dem Inneren der Stadt. Als wir das riesige Tor durchtraten, spürten wir die Hektik an jenem Ort. Das Geschrei der Kommandanten, welche ihr Gefolge durch die Gassen hetzten, deutete darauf hin, dass Shiro bereits erschienen und seine Kräfte im Sunjiang Bezirk bündelte. Je näher wir dem Bezirk kamen, desto gefährlicher wurde das Unternehmen. Die Schreie verstummten in den Tiefen der Stadt. Nur vereinzelt waren Geräusche von herannahenden Befallenen zu vernehmen, welche in den leeren, öden Gassen halten und über die Flüsse aus Abwasser flauten. Und dann sahen wir ihn. Er hatte durch Meditation seinen Körper bereits materialisiert, jedoch war er immer noch ein Gesandter und damit nicht sterblich. Schnell mussten wir mit Archemorus Speer und Viktors Urne seinen Geist aus dieser Welt verbannen, doch Togo hielt uns vorerst zurück. “Diese Form der Meditation kenne ich. Er befreit Geister aus den anderen Dimensionen und transportiert sie in unsere Welt. Er versucht seine Armee durch seine Shiro'ken auszubauen. Wenn ihm das gelingt, wird Shiro das kleinste Problem sein, welches zu bekämpfen gilt“. So schmissen wir unsere Pläne um. Shiro musste sich also noch ein wenig gedulden, denn vier Risse gehören geschlossen. Mit geballter Kraft zerplatzten die Befallenen unter unseren Angriffen und der erste Riss war schnell geschlossen. Für die weiteren Risse beschlossen wir uns besser aufzuteilen, damit wir schneller und effektiver vorgehen könnten. Devona und Togo zogen nach Osten und schlugen anstürmende Befallene zurück, während Togos herbeigerufene Bindegeister ihre Seelen in ihren Körpern festigten. Togos Ritual verschloss den Riss Stück für Stück, doch unter immer größer werdenden Druck mussten sie nach dem Verschluss des Tores den Rückzug antreten. Aidan und ich besorgten den zweiten Eingang ins Reich der Nebel. Umgeben von einem giftigen Saft aus Fäkalien, Pest und Tot öffnete sich ein Riss auf einem Hügel. Während wir versuchten dem grünlichen See zu entgehen, in dem wir Stück für Stück von Stein zu Stein sprangen, erfasste uns die Aufmerksamkeit eines Shiro'ken, welcher aus dem Tor trat. Aidan beschäftigte ihn mit Feuerpfeilen und behinderte ihn in seinen Schwüren und Flüchen. Ich hingegen nutzte die kurze Zeit die uns gegeben war und lief durch den See auf die Dimensionsöffnung hin. Mit dem magischen Papier, dem Siegel, welches Togo mir gab, schloss sich der Riss. Während die Krankheit von meinen nassen Beinen zu meinem Herzen hoch kroch, hielt ich inne und versuchte das Gift durch einen Verband aus getrockneten Pflanzen, reinem Quellwasser und Palmenblättern in den Beinen zurück zuhalten. Dies sollte mir genug Zeit verleihen, bis Shiros Schicksal besiegelt wurde. Mhenlo und Cynn waren inzwischen mit dem dritten Spalt beschäftigt. Ein Strudel aus Feuer und Wind fetzte die Befallenen auseinander und das Gift, welches sie versprühten, wurde aus der Stadt geweht. Mhenlo schloss die Hände, formte das entstandene blaue Licht in Fäusten zu einer Kuppel und durchwanderte diesen unwirtlichen Sturm in dessen Schutz. Drei Fingerzeichen später schloss sich auch der dritte Riss und Shiros Macht verlangte eingedämmt zu werden. Shiro selbst schwebte noch gefangen in seiner Meditation über einem Platz. Doch er erwartete uns bereits und öffnete die Augen als wir jenen Platz betraten. Wir streckten ihm den leuchtenden Speer und Urne entgegen und warteten ab was passieren würde. Obwohl Shiros Macht schwindete und auch seine Erscheinung langsam in Luft auflöste, lachte er über unseren Versuch. Dann war er fort, weder zu sehen noch zu spüren, doch sein Lachen halte noch über unseren Köpfen. “Ist Shiro besiegt?“ fragte Mhenlo seinen Meister. “Ich weiß es nicht. Seine Aura ist nicht mehr zu spüren und auch die Auren Archemorus' und Viktors sind nicht mehr in ihren rituellen Gegenständen. Aber irgendwas sagt mir, dass er noch nicht besiegt wurde. Ich denke nur die beiden Stämme der Kurzick und Luxon können uns helfen den üblen Geist ein für alle mal aus dieser Welt zu vertreiben“.

Unterstützung der Vasallen[Bearbeiten]

So kam es, dass sich die Gruppe in zwei Trupps auftrennte, um die beiden Versallen zu vereinen. Während Mhenlo, Cynn und Aidan zu den Kurzick marschierten um Danika und ihr Volk für ein Bündnis zu gewinnen, verfolgten Togo, Devona und ich dasselbe Ziel auf Seiten der Luxon. In der riesigen Stadt Cavalon wurden wir freundlich von Argo aufgenommen, den wir zuvor noch im Kampf besiegt hatten. Ich wurde zu einem Haus, dass in einen riesigen Schildkrötenpanzer gehauen war, gezerrt. Hier wurden meine Wunden gepflegt und die Krankheit beseitigt. Auch der Rest der Stadt war mitunter merkwürdig mit anzusehen. Teils wurden leere Schildkröten­panzer als Häuser verwendet, teils wurden Häuser auf den Panzern noch lebender und sich bewegender Schildkröten gebaut. “Die Schildkröten bieten nicht nur billige Arbeitskraft, sondern werden auch für Transport und sogar Belagerungen verwendet“ erzählte uns Argo im Vertrauen. “Im Gegensatz zu den Kurzick, setzen wir nicht soviel auf Kultur oder Technik. Alles was bei uns zählt ist Kraft und Macht und ihr habt uns bewiesen, dass ihr würdig seid ein Luxon zu werden“. Die Worte des Champion des höchsten Clans ehrten uns sehr, doch zögerten wir nicht ihn auf ein mögliches Bündnis mit den Kurzick anzusprechen. Er selbst hätte kein Problem mit der Annäherung der Völker, doch für eine Allianz des Vertrauens gäbe es keinen Grund. Shiro ist verschwunden und die Kurzick führen weitere Übergriffe auf Vieh, Land und Jade der Luxon aus. Die ganze Situation roch mehr und mehr nach Krieg zwischen den Völkern, als nach einer Allianz. Wir entschlossen uns dafür den Luxon unter die Arme zu greifen, jedoch den Krieg diplomatisch zu verhindern. Auch Aidan, Mhenlo und Cynn versuchten vergeblich Frieden herbeizuführen. Danika sprach sich vor den Heltzern für eine Allianz aus. Die Heltzer sind eines der mächtigsten Häuser der Kurzick, doch deuteten die Weisen die Zeichen der Götter so, dass ein Krieg gegen die Luxon unausweichlich sei, insbesondere unterstrichen durch die jüngsten Übergriffe der Luxon auf die Bernsteinminen. Durch zahlreiche Verluste an den Grenzen der Vasallentümer, wurden wir auf Rekrutierungsreisen neuer Kampfkräfte geschickt.

Im tiefsten Echowald fand Mhenlos Trupp ein paar Freiwillige, die im Auftrag des kriegerischen Haus Vasburg zum ewigen Hain geschickt werden sollten. Dieser heilige Ort ist einer der Plätze an denen die Kurzick in Wechselsprache mit den Göttern treten. Doch die Wichtigkeit dieses Ortes kennen auch die Luxon, weswegen dort der nächste Angriff vermutet wurde. Dort angekommen wurden wir kurzer Hand in den Kriegsdienst der Kurzick gestellt. Mhenlo wagte es nicht sich dagegen zu sträuben, hatten wir doch soeben die Beziehungen zu den Kurzick aufgerichtet. Außerdem wurde unsere Kampfkraft rein defensiv verwendet, also kämpften wir vereint gegen die Angreifer. Der Hain stand erhoben auf einem Hügel umrandet von Zäunen und zwei Toren zu denen Treppen führten. Mit Molochen - Baumwesen welche durch Kurzick Elitekrieger gesteuert wurden - sicherten wir die Eingänge. Mhenlos Schutzkräfte erbrachten gute Dienste, doch versagten sie im Angesicht der mobilen Kanonen der Luxon, welche auf Schildkröten getragen wurden. Die Folge dieses technischen Kniffs waren Ausfälle unsererseits. Aidan hielt Cynns Feuerstürme zurück, denn die Schildkröten waren unschuldig an dem Geschehen und so sprang er allein über den Zaun und rannte den Hain hinab. Seine Pfeile zischten nahe an den Schildkröten vorbei, doch verfehlten sie ihr Ziel nicht. Anstatt die riesigen Reptilien zu töten, zerschoss er die Gürtel welche die Kanonen trugen um sie zum Umsturz zu bewegen. Dieser raffinierte Schachzug schützte nicht nur die Schildkröten, sondern setzte den Luxon auch schwer zu, da sie nun außerstande waren weitere Angriffe auf den Hain zu führen. Die Luxon zogen plötzlich aus ihren Verstecken hervor und führten die weiße Fahne vor sich her. Baron Mirek Vasburg verstand nicht ganz was der Sinn dieser Kapitulation sei. Sie konnten sich doch in den Wald zurückziehen und einer Gefangenschaft oder dem Tot entgehen. Doch dann erkannte auch der General das Problem, als aus dem Wald Befallene auftauchten und den Hain bedrohten. “Ihr müsst den Streit mit den Luxon beilegen. Meister Togo meinte, dass Shiro noch nicht besiegt wurde und nun steht seine Armee vor eurem Hain. Wenn ihr diesen Ort und euer Leben schützen wollt, dann müsst ihr euch zusammenschließen“. Zögerlich nahm der General den Vorschlag an, lief die Treppe herunter und winkte die resignierenden Luxon herbei. “Nun Luxon. Lasst uns ein Bündnis gegen diese Pest schmieden“. Die Luxon nahmen den Vorschlag eben so widerspenstig an, doch den Tot und Seelenunheil im Rücken, ließ sie diese Entscheidung leichter treffen. Mit geballter Macht schlugen die Luxon die Befallenen zurück, während die Kurzick ihr Feuer aus dem Hinterland eröffneten. Moloche warfen die Pestopfer zusammen und Cynns Feuersturm verbrannte die Leichenberge. Mhenlo kümmerte sich um Verletzte und Aidan versuchte mit den mächtigen Pflanzen des Hains eine Ausbreitung der Pest unter den Verwundeten zu unterbinden. Je länger Atem und je schwächer die Kämpfer wurden, desto weniger Befallene kamen nach. Mit letzter Kraft fiel auch der letzte Befallene und man fiel in alte Verhaltensmuster zurück. Die Luxon, welche mit den Kurzick noch eben Hand in Hand kämpften, fanden sich auf den Knien mit Klingen am Hals wieder. “Was soll das. Ihr habt ein Bündnis geschmiedet. Shiro ist noch lange nicht besiegt“. Mhenlos Worte hatten weniger Wirkung auf die Kurzick als erwartet, doch auch Baron Mirek beobachtete die Situation mit Abscheu: “Lasst die Luxon frei. Sie haben sich als wertvolle Verbündete bewährt und haben mein Wort auf ihre Freiheit“. Der General erzählte uns, dass wir Shiro vielecht am Erntedanktempel aufhalten könnten. Dort trug sich die damalige Tragödie zu und heute ist es ein gemiedener Ort. Wenn Shiro Nachforschungen zu seinem Ableben anstellen wollte, dann würde er es dort versuchen. So zogen Mhenlo, Aidan und Cynn in Danikas Begleitung zum Tempel. Der General winkte ihnen noch nach, doch helfen konnte er nicht, da er die neue Bedrohung von seiner Heimat abwehren musste.

Die Rekrutensuche, mit der Devonas Trupp beauftragt wurde, ging auf dem Jademeer ebenso gut voran. Wir hörten von einem Angriff der Kurzick auf die Gyala Bucht, ein Ort an dem die Schildkrötenzucht der Luxon steht. Als unser Trupp bestehend aus Togo, Devona und mir ankamen, wartete Argo bereits auf uns. Mit ihm sollten wir die Schildkrötenjungen Richtung Bucht treiben. Langsam aber stetig zog unsere Versammlung davon. Die hohen Wellen des glitzernden, erstarrten Jademeers boten einen idealen Platz für einen Hinterhalt. Kaum hatten wir diesen Gedanken fortgeführt, als auch schon blasse Gestalten in schwarzer Kleidung auf den Meeresspitzen erschienen. Der Himmel färbte sich schwarz unter einer Heerschar von Pfeilen, welche auf uns und die Schildkröten niederprasselten. Während sich die Schildkröten in ihre naturgegebenen Panzer zurückziehen konnten, wurden wir dazu gezwungen hinter ihnen Deckung zu suchen. Anstürmende Krieger wurden durch Argos Schrei zerschlagen und zurückgetrieben. Ich unterbrach die Zauberrituale von Elementalisten, welche plötzlich in unseren Rücken erschienen. Togos Geisterherbeirufung schützte inzwischen die Jungtiere vor weiteren Angriffen der Kurzick, während Devona näher kommende Kämpfer mir ihrem Hammer zurückstieß. Auch die Kanonen, welche größere Schildkröten mit sich trugen, boten eine große, vernichtende Kraft. Sie waren nur leider zu langsam, so dass sie nur gegen die mächtigen Moloche sinnvoll eingesetzt werden konnten. Dann zogen wir uns schnell mit den Tieren zurück und ich bereitete hinter uns eine Spur aus Fallen. Vorbei an anstürmenden Heeren, schafften wir es noch die Bucht zu erreichen. Doch lauerten dort ebenfalls Kurzick, die inzwischen den Kampf mit den dort stationierten Wachen der Luxon aufnahmen. Die Schildkröten geschützt hinter den Wachen konnten nun ihr volles Zerstörungspotential entwickeln und schossen riesige Löcher in die disziplinierten, feindlichen Reihen. Die Kurzick traten nun endlich den Rückzug an, doch kamen sie nicht weit. Die Bucht war umstellt. Die Belagerer bestanden nicht etwa aus der lang erwarteten Luxonverstärkung, sondern aus Befallenen. Nun rannten alle durcheinander. Feinde hatten nicht mehr die Muße aufeinander zu achten und waren damit beschäftigt nicht den Befallenen zu erlegen. Togo schaffte es, durch seinen beherzten Eingriff, die einstigen Feinde für die Zeit des Kampfes gegen die Befallenen auf eine Seite zu wissen. Der Feind konnte doch nur gemeinsam vertrieben werden und so geschah es dann auch. Doch der gemeinschaftliche Kampf schweißte die Vasallen nicht zusammen wie erwartet. Nach dem Kampf folgte der übliche Klassengedanke und die Kurzick wurden kurzerhand gefangen genommen. “Wir könnt ihr eure kindischen Streitereien dem Wohl eurer Völker vorziehen. Seht ihr nicht das Shiro zurückgekehrt ist und nur eine Allianz dieser Völker ihn vertreiben kann? Ich bitte euch, lasst die Kurzick frei und eint euch zu einer Kraft“. Die Worte des weisen Meister klangen bitter in den Ohren der feindlichen Parteien, doch hat dieser Meister sie immer weise beraten. So entschieden sie sich die Kraft ihrer Clans mit den Häusern der Kurzick zu verschmelzen. Die Kurzick erzählten von einem Trupp, der aus dem Echowald in Richtung Erntedanktempel aufbrach. Das musste Mhenlos Trupp sein und so blieb uns nichts Anderes übrig, als dasselbe Ziel einzuschlagen.

Ein Turm, welcher in einem Strudel zu versinken schien, erhob sich über den Köpfen der Abenteurer. In der Ferne konnten sich beide Truppen bereits schemenhaft erkennen. “Mhenlo. Da seid ihr ja“ schrie Meister Togo sichtlich erfreut. Für sein Alter hatte dieser Mann noch ein sehr lebhaftes Gemüt. Die Begrüßung war sehr herzlich auch zwischen den ehemaligen Feinden, welche beide Trupps im Anhang führten. Mhenlo hatte schon einige Zeit in die Erkundung des Turms gesteckt. Wie Meister Togo ihm damals lehrte, ist dieser Turm teils im Jademeer versunken. Gerettet wurde er durch die Versteinerung des Meeres, welche durch Shiros Tot eingeleitet wurde. Seitdem wacht ein gutmütiger Drache namens Kuunavang über diesen Ort. Doch Mhenlo berichtete zumindest in diesem Punkt etwas anderes: “Der Drache griff uns direkt an. Er scheint sehr aggressiv zu sein und die glänzenden Schuppen, die er in Meister Togos Geschichten trug, wichen verfaulten Fleisch und stinkende Geschwüre“. Dies konnte nur bedeuten, dass wir zu spät kommen. Auch Kuunavang wurde von dem üblen Gesandten berührt. Wie sollten wir ihn also nun befragen können? Eine Option fiel uns weg und die Zukunft sah nicht gerade rosig aus. Doch wir mussten zumindest ein weiteres Unheil auf unserem Weg aus dieser Welt schaffen. Kuunavang bot nun weniger Hoffnung als viel mehr Verderben. Unsere vereinten Kräfte müssen ihn nun vernichten und danach weiter sehen. Befallene traten uns auf dem Weg zum inneren des Strudels - den Tempel - entgegen. Unsere Klingen zerschnitten sie, unser Feuer verbrannte sie und unsere Geschosse durchdrangen sie, bis auch der letzte Befallene zu giftigen Staub zersprang. Der Drache ließ sich nun Blicken. Blitze schossen aus seinem Maul und schmissen viele von uns Meter weit. Sporen versprühte er mit einem einzigen Flügelschlag, welche uns einige Kraft kosteten sie wieder zu vernichten. Als er wieder zu einem erneuten Angriff ansetzte, versuchte ich mein Möglichstes ihn dabei zu unterbrechen. Doch mein Unterfangen war nicht von Erfolg gekrönt. Aidan und weitere Bogenschützen versuchten zeitgleich den Drachen angriffsunfähig zu machen, doch selbst mit geballten Kräften gelang uns dies nur zaghaft. Doch die wenigen Erfolge unterstützen Devona, Cynn, Argo und Mhenlo den Drachen weiter zu attackieren. Mhenlos Siegel konnten einige Sporen zurücktreiben, doch seine Kräfte wurden hauptsächlich von seinen Heilkräften aufgesogen. Cynns Feuerstürme und Blitze konnten keine Schäden an den Schuppen verursachen. So half nur ihre Erdmagie die durchkommenden Angriffe des Drachen zu vermindern. Devona schien auch nahezu hilflos, da sie mit ihrem Hammer nicht an den Drachen reichte. Aidans Ersatzbogen half ihr ein wenig den Drachen zu attackieren, obwohl ihre Schützenkenntnisse beschränkt und hilflos schienen. Doch dann griffen wir zu gröberen Pfeilen aus purem Stahl, die sich tief in die ledrige Haut des Drachen bohren konnten. Nun reichte die geballte Luftmagie aus Blitzen aus, um den Drachen nieder zuwerfen. Dieser Angriff raubte ihm die letzte Kraft, so dass er nicht erneut zum Himmel aufsteigen konnte. Er schaute uns nur traurig an, als er begann zu sprechen: “Ich spüre wie der Befall von meinem Körper weicht. Ihr habt mich geschwächt und somit befreit. Ich weiß auch weswegen ihr gekommen seid. Shiro ist auf dem Weg zum Kaiserpalast, um sich seinen sterblichen Körper wiederzuholen. Denn nur mit kaiserlichen Blut kann ihm sein Ritual gelingen und er wieder auf Erden wandeln. Ihr müsst euch nun zum Palast aufmachen und Shiro aufhalten, die kaiserliche Blutlinie darf nicht unterbrochen werden“.

Des Kaisers Blut[Bearbeiten]

Mit langen Märschen machten wir uns zum Palast auf, doch hatten wir bereits zu viel Zeit verloren. Als wir dort ankamen, war der Kaiserpalast bereits vom Feind eingenommen. Verzweifelt versuchten Wachen an den Toren weder Befallene ein, noch auszulassen. Um sie zu unterstützen und dennoch den Kaiser zu retten, müssen wir uns erneut aufteilen. Argo und Danika blieben freiwillig mit ihren Landsleuten zurück. Devona, Cynn, Aidan, Mhenlo und ich stellten uns mit Togos Unterstützung den Feind. Befallene die uns in den Weg stellten musste schmerzlich von einer Umkehr überzeugt werden und wurden in ihr Reich geschickt. Fallen des Kaiserpalastes konnten uns auch nicht aufhalten, da Togo diese aus seiner Kindheit gut bekannt waren. Doch dann mussten wir feststellen, dass Shiros Plan, einen Tunnel zwischen den Welten zu erzeugen, von Erfolg gekrönt war. Überall funkelten Risse auf und Shiro'ken stürzten in Massen aus ihnen heraus. Während wir uns durch die ersten Wellen kämpften, sicherte Togo mit seiner Geisterbeschwörung den Rückweg ab, den wir wahrscheinlich nicht mehr gehen werden. Fliegende Shiro'ken mit mächtiger Feuermagie konnten von Cynns Strudel fortgespült werden. Kiringeister wurden von Aidans Giftpfeilen gelähmt und Mhenlo schleuderte seine Verbannungssiegel auf jeden Shiro'ken der es wagte zu nahe zu treten. Der Druck von hinten wurde immer stärker, doch Meister Togo sicherte uns zu, dass es nicht mehr weit sei. So flüchteten wir schnell eine Treppe empor, an der wir einige Shiro'ken über die Brüstung schoben. Oben angekommen, geschahen erneute Anstürme aus zwei entwickelten Dimensionsrissen. Beide Seiten waren blockiert und uns blieb nur der Weg über eine wacklige Hängebrücke. Bei der Brückenüberquerung überflogen uns einige Shiro'ken und Aidan und ich blieben zurück, um diese vom Himmel zu holen und unseren Gefährten Rückendeckung zu bieten. Mit Feuer und Getöse krachten die Shiro'ken hinab und auf die Brückenbretter, welche sofort unter ihrem Gewicht zusammenbrachen. Die Welle der Zerstörung wälzte sich auf uns zu, als wir uns darüber im klaren wurden, dass wir selbst noch auf dieser Brücke standen. Hals über Kopf flüchteten wir zum anderen Ende, als das Geräusch der zerschellenden Bretter immer näher kam. Aidan erreichte bereits das Ufer, als mein letzter Schritt ins Leere trat. Mit den Händen wedelte ich erschrocken um mich, als ich Aidans Bogen greifen konnte, welchen er mir entgegen streckte. Wieder mit beiden Füssen auf dem Boden konnten wir uns unseren weiteren Weg entgegenstellen, als Devona ein Schatten an der Wand auffiel. Langsam näherten wir uns der Stelle, an dem der Schatten hinter einer Säule verschwand. Aufgeschreckt und mit dem Schwert im Anschlag sprang Devona hinter die Säule, als sie mit zwei Klingen zurücktrat. Die Klingen waren jedoch an ihrem Hals positioniert und uns sehr bekannt. “Nika? Wir sind es, deine Freunde. Du kannst deine Dolche wegstecken“. Überrascht uns statt dieser Beulenpestwesen zu sehen, steckte sie ihre Dolche wieder ein: “So habt ihr es auch hier her geschafft. Leider ist die Situation hoffnungslos“. Wir befürchteten bereits das Schlimmste: “Was sagt ihr? Ist der Kaiser gefallen?“. “So gut wie. Der nächste Raum wimmelt nur vor Befallenen. Selbst die gesamte kaiserliche Armee, könnte ihn nicht stürmen“. Die ganze Situation klang nicht gut, doch Meister Togo, welcher den Palast gut kannte, wusste wiedermal einen Ausweg. Mit kühlem Blick führte er uns an einer Wand entlang, legte die Fackel um, welche den Raum beleuchtete und öffnete somit einen geheimen Gang. “Ihr müsst aufpassen. Dies ist der geheime Fluchtweg des Kaisers. Er ist bespickt mit Fallen und die Schaltung, um ihn zu sichern, befindet sich am anderen Ende des Gangs“. Nika erkannte ihre Chance. Sie nahm kurz Anlauf und verschwand im purpurneren Rauch. Einige Zeit blickten wir verwundert umher, als wir sie inmitten des Gangs wieder fanden. Pfeile flogen auf sie zu, doch dann verschwand sie wieder in ihrem mysteriösen Rauch. Gift ergoss sich von der Decke, scharfe Messer fetzten umher und Stacheln fuhren aus dem Boden, doch sie verschwand wieder schnell in ihrem Nebel. Dann legte sich der Mechanismus um, ein Fallgatter am Ende des Ganges hob sich und Nika stand kern gesund hinter dem sich noch öffnenden Gatter. Nun wurde es Zeit für uns den sicheren Parkur abzulaufen. Schon hinter der nächsten Ecke wartete der Kaisersaal. Unsere Blicke fanden sich sofort beim Kaiser ein. Er stand sichtlich geschwächt im Einfluss von Shiro, doch noch wusste er sich zu wehren. Togo wusste dass dies der Moment war seinen Kaiser und Bruder zu retten. Er stürzte sich zwischen Shiro und Kaiser Kisu und opferte sich für seinen Bruder. Shiro schien das zu unserem Unglück einerlei, denn er bekam das was er wollte: kaiserliches Blut und damit seine Urgestalt. Während Shiro mit wenigen Sprüngen sich in den Garten absetzte, eilten wir zu Meister Togo und Kisu. Mhenlo versuchte die Blutung seines Meisters zu stoppen, doch war es bereits zu spät. Seine Seele wurde fortgerissen und durch die Berührung mit Shiro in den Nebeln gefestigt. Doch sein Tot war nicht umsonst, denn der Kaiser selbst war wohl auf und die Blutlinie wird fortbestehen.

Die weite Brücke lag zu unseren Füßen, welche den Palast mit den Gärten verbindet. Und auch unser neuer Verbündeter Kuunavang lag im Anflug: “Ihr habt den Kaiser also gerettet, seinen Bruder dafür verloren. Doch verzagt jetzt nicht, denn noch existiert eine Gefahr. Ihr steht dem gefährlichsten Krieger gegenüber, der jemals diese Welt betrat. Kommt zu mir und ich werde euch besondere Kräfte verleihen“. Kuunavang landete mit diesen Worten und erteilte uns seinen Segen. Licht trat aus den Flügeln des Drachen und sprang auf uns über. Aidan und ich merkten wie unsere Gliedmaßen leichter und schneller wurden. Devona spürte in ihren Armen eine immense Steigerung ihrer Kraft. Mhenlo und Cynn umhüllte eine geheimnisvolle Ruhe, welche ihre Konzentration und mentale Kraft steigerte. “Dann lasst uns mal einen Wahnsinnigen stoppen“, sprach Devona als sie uns über die Brücke führte. Am anderen Ende der Brücke meditierte Shiro auf einer erhöhten Terrasse zu der drei Treppen führten. Aidan nahm die Initiative in die Hand und machte den ersten Angriff. Sein Pfeil prallte an der mächtigen Aura Shiros ab, woraufhin dieser seine Augen aufschlug und sich aufrappelte. Er stieß einen Schrei aus, der uns durch Mark und Bein ging und bevor wir eine seiner Bewegungen wahr nehmen konnten, schlug er Aidan quer durch den Garten. Mhenlo begann sofort sein Ritual. Er sprach in schnellen Intervallen ein Mantra, dass jeden von uns ein schützendes Schild umgab. Durch dieses Mantra waren ihm übrige Zauber verwehrt, da er seine gesamte Kraft benötigt, um es aufrecht zu erhalten. Devona schlug mit ihrem Schwert zu, doch Shiros Klinge versperrte ihr bereits den Weg. Seine Geschwindigkeit war so atemberaubend schnell, dass ich erstarrt da stand. Cynn hielt Lichtblitze in ihrer Hand und sendete gleißendes Licht in Shiros Augen. Dieser ließ seine Klingen fallen und fasste sich vor Schmerzen an die Augen. Ich erkannte diesen Moment als meine Chance. Schnell spannte ich einen neuen, giftgetränkten Pfeil in meinen Bogen, den er mit enormer Geschwindigkeit verließ und Shiro gleichzeitig am rechten Arm traf. Ein weiterer Schrei brach sein Leiden ab und mit geröteten Augen starrte er mich an. Eine kurze Bewegung und ich spürte seine Klingen hinter mir. Den Klingen vermochte ich noch auszuweichen, aber den Bann den er auf mich wirkte, traf mich mit herber Gewalt. In dunklen Höhlen mit angeketteten, leuchtenden Seelen fand ich mich wieder. Die Schreie meiner Freunde lagen mir in den Ohren. Schnell musste ich mich an den Seelen vorbei bewegen und zurück ins Kampfgetümmel. Mein lautes Auftreten band die Blicke der grausamen Seelen an mich, welche versuchten mich mit ihren Ketten aufzuhalten. Doch mit einem Sprung durch einen Riss, befreite ich mich aus dieser fremden Welt. Ich befand mich direkt im Rücken Shiros wieder, welcher meditierte und mich noch nicht zur Kenntnis genommen hatte. Meine Gefährten lagen Reihe um am Boden. Devona schaute mich mit schmerzverzerrten Blick an und warf mit ihrem blutenden Arm ihr Schwert zu. Shiro erblickte das Schwert, verfolgte seinen Flug und sah wie ich es hinter seinem Rücken fing. Noch bevor er zu seinen Klingen greifen konnte, durchbohr ihn Devonas Klinge durch meine Arme geführt. Während das Schwert tief in seinem Körper stecken blieb, wurde ich durch grelle Blitze zurückgeworfen und konnte das Unheil aus der Ferne mit anschauen. Shiro entließ seinen letzten schrecklichen Schrei, als er vor unseren Augen selbst zu Jade erstarrte. Sein Geist brach aus der Jade heraus und trat vor seine letzten Richter. Die Gesandten die uns einst das Leben wiederschenkten und uns den Auftrag gaben, Shiro zu vernichten, verurteilten ihn in das Reich der Qualen, wo er auf alle Ewigkeit in Minen schürfen sollte. Dank entrann den erleichterten Gesichtern der Gesandten, welche uns mit besten Grüßen allein zurück ließen. So rauften wir uns zusammen und schleppten die halb toten Körper zurück in den Palast, wo wir bereits feierlich erwartet wurden. Zu unserem Ehren bot sich ein riesiges Feuerwerk. Der Kaiser dankte uns persönlich und führte uns über den göttlichen Pfad. Die Befallenen sind alle mit Shiro von dieser Welt verschwunden. Wachen, Versallen und viele bekannte Gesichter kamen in den Palast um den Sieg zu feiern. Beglückwünscht von allen Seiten trafen wir auch Argo und Danika wieder, welche hofften ihre Völker weiter im Frieden führen zu können. Am Ende des Palastes verabschiedeten wir uns von allen und im besonderen im Kniefall von Kaiser Kisu. Dieser bat uns wieder aufzustehen und lud uns ein, dem Fest des Drachen beizuwohnen, welches eine Woche später stattfinden sollte. Wir nahmen dankend an und genossen so noch eine weitere Woche die Gastfreundschaft der Canthaner.

Das Drachenfest näherte sich und langsam kehrten die fünf Gefährten zurück, um dem Fest beizuwohnen. Mhenlo kehrte aus dem Tahnnakai Tempel zurück, wo er einen Schrein, zu Ehren seines Meisters Togo, einweihte und wo er seinen Leichnam beisetzte. Devona kehrte Siegreich aus den Ländereien der Luxon zurück, wo sie von Argo zu einem Turnier des Nahkampfes in einer Arena, welche tief in das Meer gehauen ist, herausgefordert wurde. Aidan entband sich seiner Studien im kurzickischen Garten von Lutgardis. Dort lernte er fiel über die Entwicklung des Lebens in dem versteinerten, toten Wald. Und Cynn hat ihre Fortbildung abgeschlossen, welche sie im Orakel der Sterne auf sich nahm, um die Kräfte des Drachen - die Erde und das Feuer - besser beschwören zu können. Ich hingegen hatte meine Karte des neuen Kontinents fertiggestellt. Meine letzte Station, das Kloster von Shing Jea, wo Helden einst durch Meister Togos Hand geformt wurden, erstrahlte im Licht einer untergehenden Sonne. Der Abend brach herein, als die Helden sich vor dem Klosterplatz wieder trafen. “Einen hübschen Kimono hast du da“ spottete Aidan neidisch, als er auf meine neue Rüstung deutete. Sie hatte ich mir speziell für dieses Fest anfertigen lassen und demonstrierte die meisterhaften Schneiderfertigkeiten der Klosteransässigen.

Das Fest war im vollen Gange und abseits der Wege konnte man die Kinder spielen, lachen und tollen hören. Cynn nahm Devona bei der Hand und versuchte sich bei einem Glücksspiel, welches sich 9 Ringe nannte. Die Naivität der beiden war schön mit anzuschauen, suchten sie doch immer den mittleren Ring auf mit der vermutlich höchsten Gewinnwahrscheinlichkeit. Lachend saß ich am Rande des Feldes um ihnen zum wiederholten male zu zurufen, dass alle Ringe den selben Gewinn erbrächten. Doch die beiden Tollenden war diese Information egal, waren sie doch mit dem Nachkaufen der Spielkarten beschäftigt. Mhenlo traf Danika und Argo an einem Stand mit roten Bohnenkuchen und Reiswein und unterhielt sich über die neusten Methoden der Heilkunde. Völlig überfordert von dergleichen Diskussionen, forderte ich Aidan zu einem Match “Fang den Wurm“. In einer Art Arena wälzten sich Helden die noch gerade gegen Shiro und seine Pest kämpften und versuchten verzweifelt auf- und abtauchende Würmer zu fangen. Auch ich landete so einige Male auf meinem feinen, neuen Kimono nur Staub in den Händen, statt des erhofften Wurms. Aidans lautes Lachen verstummte als nicht er einen Wurm, sondern der Wurm ihn fing. Den ersten Platz sicher grinste ich nur unverschämt in seine Richtung. Er tat dies mit der Aussage ab, dass er zu alt für solche Spielereien sei. Cynn gesellte sich auf ein erneutes Spiel zu uns und lies uns ihren Staub schlucken. Wir hingegen vermuteten hinter ihrem Tempo einen gemeinen Zauber den sie zu ihrem Vorteil nutzte, da ihre Geschwindigkeit die eines Waldläufers bei weitem überstieg. Doch kurze Zeit später kam meine Gelegenheit mich zu rächen. An einem Stand gewann ich eine edle, grüne Drachenmaske, mit welcher ich mich langsam an Cynn heranschlich, um sie mit einem finsteren Schrei zu erschrecken. Urplötzlich lief Cynn noch schneller, als mit ihrem betrügerischen Zauber. Gegen Mitternacht kündete ein wunderschönes Feuerwerk die Ankunft des Kaisers an, welcher seine Bürger zu sich rief um den Drachen anzurufen. Der Drache erschien und kündete eine erneute Bedrohung an, die es galt abzuwehren. Mit diesen Worten verschwand er und die glitzernden Schuppen - die Sterne aus denen er geformt war - fielen langsam zur Erde nieder. Dann kamen sie, die Eindringlinge. Risse taten sich urplötzlich in allen Ecken des Kaiserreichs auf. Wachen stürzten sich auf die geifernden Gestalten, die wie Ghule agierten und Jedermann angriffen. Die Weisen, welche auf dem Feste vertreten waren, fügten sich um den Kaiser um eine magische Barriere zu aktivieren. “Sammelt die Schuppen des Drachen und bringt sie mir. Lasst uns ihre Energie nutzen und die bösen Geister vertreiben“. Wie der Kaiser sprach, so geschah es. Sein Volk stellte sich den Ghulen. Unbewaffnet rannten die Einen mit den Schuppen umher, während Andere teils ihr Leben gaben um die Ghule von der Verfolgung der Sternträger abzuhalten. Auch Aidan und ich beteiligten uns und warfen uns die Schuppen gegenseitig zu, was den Feind sehr verwirrte. Cynn lief nur amüsiert und beschleunigt durch ihren Zauber mit einer Schuppe nach der Anderen an uns vorbei. Die letzte Schuppe wurde geliefert und die magische Barriere nahm die Energie der Schuppen an. Sie breitete sich vom Kaiser als Zentrum aus, stürzte über die Invasoren ein und löschten die Risse aus. Erschöpft, aber einen weiteren Sieg reicher, hielten die Feierlichkeiten bis zum frühen Morgen an. “Bald werden wir nach Tyria zurückkehren“ dachten wir bei uns und schlummerten beruhigt an einer Steintreppe ein.

Verfilmungen[Bearbeiten]

Die Reise beginnt (Teil 1) [1] Die Reise beginnt (Teil 2) [2] Die Reise beginnt (Teil 3) [3]

Guildwars Beta [4]

Tyria in Gefahr [5]

Links[Bearbeiten]

Aleksander Suburb auf gwchars (german)

Wettbewerbsbeitrag - The Four Elements [6]