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Chronik/Secrets of the Obscure

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Fehlende Informationen: Zusammenfassung, Hauptcharaktere, Weitere Episoden

Secrets of the Obscure ist ein spielbarer Teil der Chronik, welcher lose an die Ereignisse aus End of Dragons anknüpft. Die Geschichte beginnt im Jahr 1336N.E..

Allgemein[Bearbeiten]

Die Episoden werden mit der kostenpflichtigen Erweiterung Guild Wars 2: Secrets of the Obscure verfügbar werden.

Die einzelnen Episoden wurden mit der kostenpflichtigen Erweiterung Guild Wars 2: Secrets of the Obscure am 22. August 2023 ins Spiel eingeführt. Die Episoden sind linear mit dem Fortschritt der Geschichte verfügbar. Nach dem Abschluss einer Episode, können diese wiederholt werden, um unter anderem verpasste Erfolge nachzuholen:

Die Erfolge bieten als Belohnung Erfolgspunkte, Secrets of the Obscure-Beherrschungspunkte und Relikte.

Zusammenfassung[Bearbeiten]

Hauptcharaktere[Bearbeiten]

Liste der Episoden[Bearbeiten]

Erfolg Secrets of the Obscure 1 Akt Icon.png Secrets of the Obscure: 1. Akt[Bearbeiten]

54. Tag des Stecklings im Jahre 1336 N.E.
Mission Chroniktext
Prolog Ungewisse Zeiten.jpg Mission 1
Prolog: Ungewisse Zeiten
Caithe möchte, dass ich in den Hain zurückkehre und dort helfe, in meinem eigenen Zuhause, der Terrasse des Träumers, aufkommende Spannungen beizulegen. Da ich nicht sonderlich viel zu tun habe, werde ich hingehen.

Ein Hinterhalt. In meiner Gartenoase!


"Caithe" - oder vielmehr eine Betrügerin - schickte mir eine dringende Nachricht und bestellte mich zur Terrasse des Träumers. Mein Zufluchtsort. Ich hätte schon böse Absichten wittern müssen, als die Absenderin von "zunehmenden Spannungen" im Hain sprach. (Seit wann interessiert sich Caithe für Lokalpolitik?) Aber ich konnte die Dringlichkeit kaum ignorieren, also begab ich mich dorthin.


Diese mysteriöse "Caithe" war nirgends in Sicht. Stattdessen traf ich auf eine Reporterin aus Neu-Kaineng namens Mi-Rae - sie hatte sich für Caithe ausgegeben und stürzte sich ohne Umschweife auf mich. Sie fing sofort an, mich auszufragen; es ging alles so schnell. Sie stellte ein paar ganz ... spezifische Fragen zu den Ereignissen in Cantha, und ich antwortete ihr so ehrlich wie möglich - eigentlich wider besseres Wissen. Leider gewann ich den Eindruck, dass sie an der Wahrheit kaum interessiert war und lieber saftigen Klatsch hören wollte. Zum Glück schickte mir Taimi zufällig gerade eine Nachricht, als es ganz schlimm wurde, sodass ich gehen konnte, um herauszufinden, was sie von mir wollte. Mi-Rae meinte, sie hätte jetzt alles, was sie brauchte. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt., Braham - der offensichtlich Probleme mit dem großen Andrang in Hoelbrak hat - bat mich, ihm in Jägers Feuerstelle zu assistieren. Da ich nicht sonderlich viel zu tun habe, werde ich hingehen - obwohl ich nicht weiß, wie ich für ihn das Problem der Überbevölkerung lösen soll. Ich wurde in meinem Zuhause überfallen.


"Braham" - beziehungsweise jemand, der sich für Eirs Sohn ausgab - schickte mir eine dringende Nachricht, die mich nach Jägers Feuerstelle zurückrief. Ich hätte gleich eine Täuschung vermuten müssen, als er etwas von "überlaufen" schrieb. (Seit wann mischt sich Braham in Knut Weißbärs zivile Angelegenheiten ein?) Aber ich konnte die Dringlichkeit kaum ignorieren, also begab ich mich dorthin.


Diese mysteriöse "Braham" war nirgends in Sicht. Stattdessen traf ich auf eine Reporterin aus Neu-Kaineng namens Mi-Rae - sie hatte sich für Caithe ausgegeben und stürzte sich ohne Umschweife auf mich. Sie fing sofort an, mich auszufragen; es ging alles so schnell. Sie stellte ein paar ganz ... spezifische Fragen zu den Ereignissen in Cantha, und ich antwortete ihr so ehrlich wie möglich - eigentlich wider besseres Wissen. Leider gewann ich den Eindruck, dass sie an der Wahrheit kaum interessiert war und lieber saftigen Klatsch hören wollte. Zum Glück schickte mir Taimi zufällig gerade eine Nachricht, als es ganz schlimm wurde, sodass ich gehen konnte, um herauszufinden, was sie von mir wollte. Mi-Rae meinte, sie hätte jetzt alles, was sie brauchte. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt.

Kommandeur ohne Agenda.jpg Mission 2
Kommandeur ohne Agenda
Taimis technische Fähigkeiten bringen mich immer wieder zum Staunen, von den größten Entdeckungen über Alt-Drachen bis hin zu den kleinsten Fortschritten in der Feinmechanik von Golems (besonders jetzt, wo sie sich die meiste Zeit zusammen mit Joon in den Xunlai-Laboratorien vergräbt). Diesmal hat sie mich mit einem "Kommunikations-Antwortsystem" überrascht, das es unseren Freunden ermöglicht, Sprachnachrichten zu hinterlassen, wenn der Empfänger gerade nicht zur Verfügung steht. Die Zeiten, in denen wir leben ...

Sie hat mir vorgeschlagen, das Gerät zu testen, indem ich ein paar unserer gemeinsamen Freunde anrufe.

***

Anscheinend hatte der Rest der Drachenwacht die Nachricht schon erhalten; alle (bis auf Braham) hatten bereits einen Anrufbeantworter installiert, und doch hatte man mich als Letztes informiert. Kein Wunder, dass ich mich derzeit ein wenig wie ein ruderloses Schiff fühle. Seit der Sache mit den Alt-Drachen, Cantha, und dann auch noch den Bergwerken ... Na ja, alle erholen sich von dem Unglück, das fast die Welt beendet hätte, indem sie ihr Leben wieder aufnehmen. Jeder atmet erst mal tief durch. Nur ich scheine immer noch wegzulaufen.

Endlich gelang es mir, Ivan zu erreichen, der mir von seltsamen Ereignissen in der ruhigen kleinen Siedlung Garrenhoff berichtete, wo dieser merkwürdige Turm des Zauberers schon seit ... praktisch immer und ewig in den Himmel ragt. Rama und Gorriks Detektivbüro Krempe und Skarabäus war zu beschäftigt, um den Fall zu übernehmen, der zudem weit außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs liegt - deshalb boten sie ihn mir an. Ich habe ja zufällig gerade keine größere Krise zu bewältigen, also dachte ich mir, ein bisschen aktive Beschäftigung könne doch nur der Entspannung dienen.

***

Das war wohl nichts mit Entspannung. Ein massiver schwebender Turm verschwindet nicht einfach grundlos nach mehreren Generationen. Die Leute von Garrenhoff - zumindest jene, die mich nicht gleich angegriffen hatten, als ich Fragen stellte - fürchten das, was das Verschwinden des Turms des Zauberers für ihren Ort bedeutet. Das kann ich ihnen nicht übel nehmen, aber ich habe auch keine Antworten, die sie beruhigen würden. Ich fühle dieses Unbehagen im Bauch, das mich immer befällt, wenn die nächste Katastrophe bevorsteht, aber während ich für Garrenhoff Schlimmes befürchte, bin ich irgendwie auch ein wenig freudig erregt. Das ist doch nichts Ungesundes, oder?

In Garrenhoff erhielt ich einige Hinweise darauf, dass eine Gruppe von "zwielichtigen Gestalten" nach dem Verschwinden im Ort herumgeschnüffelt hatte und dann wohl in Richtung Nordosten aufgebrochen war. Das ist keine besonders heiße Spur, aber sonst habe ich ja nichts. Ich werde ihren Spuren folgen.

***

Es gelang mir, die "zwielichtigen Gestalten" bis zu einem Lager in den Füllhorn-Feldern zu verfolgen. Zunächst versuchte ich, direkt auf sie zuzugehen, wurde aber von einer ziemlich miesepetrigen Norn-Jägerin in Empfang genommen. Ihr wütender Blick machte mir schnell klar, dass ich nicht willkommen war. Ich muss also diskreter vorgehen und abwarten, bis es dunkel wird.

***

Ich wartete bis Mitternacht auf einem verlassenen Aussichtsturm in der Nähe, bevor ich in Richtung Lager aufbrach. Ich war noch ein Stück weit entfernt, als ich auf eine Gruppe von Bauern stieß, die vor einigen wahrhaft scheußlichen Kreaturen flohen. So etwas hatte ich noch nie zu Gesicht bekommen sie erinnerten mich an Chak - oder an die Oni in Cantha. Aber ... an diesen Biestern war etwas, das mir zu denken gab.

Nachdem ich die Geschöpfe erledigt hatte, war es nicht schwer, zwischen ihrer plötzlichen Ankunft und diesem Lager voll ebenso mysteriöser Jäger eine Verbindung herzustellen. Ich näherte mich vorsichtig, und nachdem ich die Schatten (und einige günstig gewachsene Sträucher) zu meinem Vorteil genutzt hatte, konnte ich sie belauschen und Informationen sammeln. Sie nannten sich die "Astralwache", und diese mürrische Norn - Arina mit Namen - war wohl ihre Anführerin. Dann blies die Norn in ein großes Horn, das die Gruppe zusammenrief . Die Jagd hatte begonnen.

Ich folgte ihnen, als sie aus dem Lager marschierten, und sah dann zu meinem Schrecken, wie sich in der Luft ein gewaltiger Riss bildete. In der Mitte war ein riesiges, schlangenähnliches Auge angebracht. Ekelhafte, fleischige Kreaturen stürzten heraus und griffen sofort an. Die Astralwache war plötzlich zur Beute geworden; viele wurden getötet oder zur Flucht gezwungen. Diejenigen, die nicht Klauen und Reißzähnen zum Opfer fielen, wurden ohne Weiteres in diesen Riss gezerrt. Dann erschien eine noch größere hungrige Bestie, die den Jägern den Rest geben wollte. Ich stürzte mich ins Getümmel und forderte das Ungeheuer heraus. Aber auch ich wurde geradewegs in den Riss gezogen.

Die Hölle bricht los.jpg Mission 3
Die Hölle bricht los
Mich an diesem Ort zurechtzufinden war so, als müsse ich eine klare Glasmurmel aus einer Flasche Wasser angeln. Meine Gedanken waren getrübt. Mein Hirn tat weh. Die Luft, die ich atmete, brannte in meinen Lungen. Ich hörte, wie Arina in der Ferne die anderen Astralwachen zusammenrief, die in dieses geheimnisvolle Reich gezerrt worden waren.

Als ich mich durch diesen ungewohnten, bedrohlichen Raum bewegte, dröhnte mir eine donnernde Stimme in den Ohren. Bald schon stand ich vor einem riesigen, scheußlichen Ungetüm. Es umkreiste mich für eine Weile, so als wolle es mit seinem Essen spielen. Meine Ankunft hatte es neugierig gemacht; es stellte fest, dass ich zu diesem Ort, wo immer der auch sein mag, "aus Tyria angereist" war.

Während das große Biest offenbar furchtlos um mich herumtänzelte, kribbelte eine andere Stimme in meinen Ohren. Sie nannte den Dämon mit den dicken Flügeln "Cerus". Ich mag ihn nicht besonders, diesen Cerus.

Ich traue auch nur ungern mysteriösen Stimmen unbekannter Herkunft - besonders nach den Ereignissen in der Gyala-Senke. Aber als diese hier mich dringend aufforderte wegzulaufen, beschloss ich, dem Folge zu leisten. Ich weiß, wann ich mich geschlagen geben muss. In dieser blutbefleckten Halle durch Cerus' Hände und Fleischflügel zu sterben, war für mich keine Option. Ich duckte mich hinter Trümmern und Geröll, um meinem Verfolger zu entkommen, aber bevor ich noch über meinen bevorstehenden Tod nachdenken konnte, drang irgendwie ein Kommunikator-Anruf durch den Dunst und das Chaos. Es hörte sich an wie Taimi, aber ich war mir nicht sicher. Dann öffnete sich «ein weiteres Portal genau vor mir, und ich warf mich auf der Stelle hindurch, um diesem tragischen Höllenloch zu entkommen.

Als ich in Tyria herauskam, lag ich am Boden. Drinnen, dachte ich? Vor mir standen zwei Gestalten und betrachteten mich - Zojja, die ich zuletzt vor ... Jahren gesehen hatte, und er. Ein Mursaat. Mabon. Es überlief mich kalt.

Lazarus' Stimme hallte in meinem Kopf. Noch ein Mursaat? Hier in Tyria? Mein Instinkt gebot mir zu kämpfen - oder vielleicht zu fliehen -, aber Zojja und ein weiterer Norn namens Frode redeten mir gut zu. Sie ließen mich wissen, dass Mabon ein Verbündeter ist, und irgendwie fühle ich mich jetzt, als würde sich alles, was ich immer für die Wahrheit hielt, ins Gegenteil verkehren.

Als mein Tunnelblick sich weitete, hörte ich das Knistern von Feuern in der Nähe und laute Rufe. Wo auch immer ich gelandet war, der Kampf war unmittelbar draußen. Mabon ging hinaus, um nach den "anderen Zauberern" zu suchen, was in meinem Kopf einen ganzen Kessel Fragen hochkochen ließ. Zojja und Frode geleiteten mich vorwärts. Bevor wir alles besprechen konnten, würden wir kämpfen müssen.

Während wir uns nach oben durchkämpften, begegneten uns noch mehr von diesen Kreaturen. Frode nannte sie Kryptis - eine Untergruppe von Dämonen aus Nayos (was ein anderer Name für das Dämonenreich zu sein scheint). Es taten sich noch mehr Risse auf, und Zojja drückte mir ein bemerkenswertes Gerät in die Hand, das sie als das "Herz des Obskuren" bezeichnete. Sie sagte mir, dass es die Fähigkeit besitzt, Risse zu versiegeln. Ich zögerte nicht, mich damit auszurüsten; es gab ja keine Wahl.

Wir drangen vorwärts, bis wir aus der Festung heraustraten. Garrenhoff - nein, Elona ... Fragmente verschiedener Orte schwebten vor mir am Horizont und hoben ab in den Himmel. Ich wurde von einer weiteren unbekannten Stimme abgelenkt. Ein lebender, atmender Zwerg namens Lyhr (der nicht aus Stein bestand) rief von oben nach Unterstützung. Bald würde ich erfahren, dass er auch einer dieser Zauberer war. Ich bestieg eine Himmelsschuppe und flog zu ihm hinauf.

Mabon stieß wieder zu uns, und wir konnten den Rest der Kryptis unschädlich machen. In der Atempause, die folgte, richteten alle ihre Aufmerksamkeit auf mich, denn ich war ihnen fremd. Mabon versuchte sehr geduldig, mir ihren bisherigen Weg zu erklären.

Dies ist die Astralwache. Sie beschützen den Zauberer-Gerichtshof. Ach ja, und es gibt hier Dämonen. Eine große Menge an Dämonen.

Mutter der Sterne.jpg Mission 4
Mutter der Sterne
Ohne zu zögern, setzten mich meine neuen "Freunde" in der Astralwache in diesem seltsamen Krieg gegen die Kryptis ein, der schon seit Jahrtausenden tobt. Ich muss mich erst noch an all diese Informationen gewöhnen (eigentlich würde ich am liebsten eine Flotte von Luftschiffen herbeirufen und den ganzen Schlamassel hier beenden). Aber ... ich habe beschlossen, der Wache zu vertrauen. Jedenfalls vorläufig. Es gibt hier eine Menge neuer Gesichter, und Zojja erscheint in meiner Gegenwart angespannt. Wir haben nicht miteinander gesprochen, seit sie in Maguuma verwundet wurde - ich wusste gar nicht, dass sie Rata Sum verlassen hatte, wohin sie zurückgekehrt war, um geheilt zu werden - aber ich erwarte, dass es ein schwieriges Gespräch wird. Und es würde sicher noch komplizierter, wenn jetzt Logan mit ein paar Seraphen oder Paktmitgliedern hier angeflogen käme.

Alle waren damit beschäftigt, Dagda und Isgarren aufzustöbern - die beiden anderen vermissten "Zauberer", wobei Letzterer das Oberhaupt dieser Organisation ist. Ich traf mich also mit Frode in einem Außenposten der Astralwache, um zu erfahren, wie ich helfen könnte. Er erzählte mir von einer ihrer eher praktisch arbeitenden Abteilungen: den Rissjägern. Sie werden von einem Mann namens Rian angeführt. Ihre Aufgabe ist es, Kryptis-Risse aufzuspüren und zu öffnen, um die Dämonen zu stellen, die sich darin verbergen, während der Rest der Astralwache nach ihren vermissten Mitgliedern sucht. Rian zeigte mir, wie ich das Herz des Obskuren benutzen muss - das Gerät, das mir Zojja zuvor in der Schlacht gegeben hatte und das wir verwendet hatten, um am Leuchtfeuer der Zeitalter Risse zu schließen. Offenbar wurde es von einer Kodan-Zauberin namens Wartender Kummer hergestellt, die seither die Astralwache verlassen hat (mehr oder weniger im Unfrieden, wie ich hörte). Immer, wenn ich die Kraft des Geräts kanalisiere, scheinen starke Wellen von Emotionen mich vorwärtszuleiten. Ich kann es nicht recht beschreiben, aber ich fühle mich dem Gerät bereits stark verbunden.

Frode stellte mir auch seine rechte Hand vor, eine forsche Asura-Soldatin namens Uenno, die helfen sollte, mich zu trainieren. Sie schickte mich in ein Lazarettzelt der Wache, wo ich auf Besessenheit untersucht wurde (wenn man Zeit in Nayos verbracht hat, erregt das Verdacht, und ganz zu Recht). Diese ... Stimme in meinem Kopf riet mir dringend, den Mund zu halten, und da sie mir geholfen hatte, Cerus zu entkommen, tat ich das auch. Ich weiß ja nicht, wer diese Peitha eigentlich ist und was sie will, aber die Astralwache ist mir genauso fremd wie sie. Solange ich mir nicht selbst die Augen auskratzen will oder wirres Zeug rede, darf sie unter meinem Helm bleiben, auch wenn sie vielleicht eine Gefahr darstellt. Schließlich hat sie mir bisher nicht das Geringste getan (was mich nur noch neugieriger macht, was sie wohl vorhat). Mein Hirn ist ziemlich abgehärtet nach alledem, was ich im Laufe der Jahre mitgemacht habe, und wenn ich meine Karten richtig spiele, erfahre ich vielleicht mehr über Cerus und die Kryptis.

Nachdem ich meinen Kommunikator auf die lokalen Fluktuationen der Astralwache eingestimmt hatte (was es noch schwieriger für mich machte, meine Verbündeten zu Hause zu kontaktieren), half ich Rian dabei, ein paar Kryptis zu erledigen und Risse zu versiegeln, bis Zojja und Mabon mich wieder ins Lager riefen: Man hatte Dagda aufgespürt, und es sieht gar nicht gut aus. Ich breche jetzt auf, um mich mit meinen neuen Verbündeten in den weitläufig versprengten Inseln des Archipels zu treffen und sie zu finden.

***

Die besonderen Fraktale, die man mir hier beschrieben hat, sind ein wahres Wunder; Isgarren und die Zauberer nutzen sie seit Jahrhunderten, um die vielen Möglichkeiten auszutesten, welche die Zukunft bringen könnte, und damit eventuelle Bedrohungen vorherzusagen. Als Isgarrens Magie am Ende des Drachenzyklus in Scherben brach, wurden diese winzigen Bruchstücke der Realität aus den Nebeln gerissen und manifestierten sich hier über Tyria. Soweit ich sehe, sind sie nicht allzu verschieden von den Fraktalen, die Dessa überwacht - wobei diese hier absichtlich gebildet wurden, während Dessas in den Nebeln natürlich entstanden sind -, aber die Bewohner, die in diesen hier leben, sind aus Fleisch und Blut. Sie befinden sich außerhalb der Nebel. Sie sind lebendig, und ich mag mir kaum vorstellen, was sie für Ängste durchmachen müssen. Die Astralwache tut ihr Bestes, um die Bedrohungen vor Ort im Zaum zu halten, aber ich glaube nicht, dass irgendwer wirklich weiß, was mit der Bevölkerung geschehen soll. Ich weiß nur, dass Ihre Furcht die Kryptis mächtig anzieht. Sie werden gejagt, und der Schutz dieser Bewohner sollte für die Astralwache höchste Priorität haben.

Zum Glück haben Zojja und die anderen Dagdas Aufenthaltsort in einem dieser Fraktale herausgefunden. Es ist ein verlassenes Observatorium, fest verankert in einer der schwebenden Inseln. Frode und Uenno haben den Eingang bewacht, während ich mit Zojja hineinging. Nur eine kleine Gruppe, um Dagda nicht zu überfordern, falls es zum Schlimmsten käme. Bevor wir die Zauberin erreichten, überfiel uns Ceri, eine von Dagdas Lehrlingen, in der Höhle. Sie war ... hinüber. Mit Haut und Haar von einem Kryptis besessen. Da es keine Hoffnung gab, die Bestie aus ihr zu vertreiben, war der Tod das Gnädigste, was wir für sie tun konnten. Zojja trauerte für einen Moment, bevor wir weiter vordrangen. Der Verlust einer "gefundenen Verwandten", wie sie es nannte, setzte ihr zu. Sie hat sich hier ein ganzes Leben aufgebaut: neue Freunde und einen Mentor. Ich dagegen bin fremd und sehe das alles nur von außen.

***

Im Observatorium fanden wir Dagda, eine Jotun aus einem anderen Zeitalter der tyrianischen Geschichte. Zojja bezeichnete sie als Zauberin des Himmlischen. Meine Gegenwart löste bei Dagda sofort eine Abwehrhaltung aus. Verängstigt fletschte sie die Zähne und behauptete, ich sei gekommen, um sie zu töten wie "schon so viele andere". Anscheinend ist mir mein Ruf als Champion eines Alt-Drachen vorausgeeilt. Für sie war ich genauso unberechenbar wie Drakkar, oder Kralkatorriks Gebrandmarkte. Feindselig und gefühllos. Das ist alles, was sie in mir sah, und ... noch nie ist mir jemand mit so viel Ablehnung begegnet.

Dagda hatte offensichtlich gegen etwas oder jemanden zu kämpfen, und meine Ankunft steigerte noch ihre Wut. Zojja versuchte, meine Einmischung in ein positives Licht zu rücken, aber es war unmöglich, alles rational zu besprechen, da sie gleichzeitig irgendwelche Stimmen in ihrem eigenen Kopf abwehren musste. Zojja wirkte über der Arena eine Barriere, die Dagda nicht durchbrechen konnte, während ich im Inneren versuchte, die Bedrohung, die ihren Geist besetzt hielt, auszumerzen. Sie wehrte sich mit der Macht des Kosmos selbst und rief während des ausgedehnten Kampfes alle möglichen außerirdischen Wesen auf den Plan.

Nach einer brutalen Schlacht gegen einen ganzen Schwarm von Dämonen (angeführt von einer gewissen Vanda, wie mir Peitha ins Ohr raunte) kam Dagda wieder zur Besinnung. Obwohl sie nun gereinigt war und ich sie von der Besessenheit befreit hatte, benahm sie sich mir gegenüber kein bisschen anders. Vergebens versuchte Zojja Dagda zu überzeugen, dass ich auf ihrer Seite bin und keine willkürliche Naturgewalt darstelle. So wie die Wache erst mein Vertrauen erwerben muss, brauche ich umgekehrt das ihre.

Lyhr hatte erwähnt, dass die Astralwache ein Auge auf mich hatte, genau wie auf alle magischen Anomalien. Bestenfalls geschah dies aus Neugier, aber schlimmstenfalls aus Angst. Ich denke, als passiver Beobachter würde ich mich auch vor mir selbst fürchten. Ich habe geholfen, Drachen zu töten - einen Gott. Aber das bringt mich zu der Frage: Warum haben sie nicht eingegriffen? Ist ihnen jemals der Gedanke gekommen, sie müssten mich zum Wohle Tyrias beseitigen?

Erfolg Secrets of the Obscure 2 Akt Icon.png Secrets of the Obscure: 2. Akt[Bearbeiten]

54. Tag des Stecklings im Jahre 1336 N.E.
Mission Chroniktext
Stimmen jenseits des Schleiers.jpg Mission 1
Stimmen jenseits des Schleiers
Während Dagda - der sich immer noch die Haare sträuben, wenn ich in ihre Nähe komme - sich auf ihre Erholung konzentrierte, half ich Rian, überall im Archipel noch mehr Kryptis zu erledigen. Dagda ist jetzt gereinigt und fast wieder kampfbereit; unser nächstes größeres Ziel ist es daher, Lyhr zu helfen, seine andere Hälfte wiederzufinden. Offenbar - ich schreibe das hier auf, um sicherzugehen, dass ich das Konzept überhaupt verstehe - kann er sein Bewusstsein in zwei Teile spalten. Eine verrückte Taktik, die es ihm gestattet, sich besser vor der Besessenheit durch Kryptis zu schützen. Selbst wenn eine Hälfte kompromittiert wurde und jetzt verschwunden ist, haben wir wenigstens die andere, die bereit und fähig ist zu helfen. Die Zauberer sind nicht nur nahezu unsterblich, sondern sie besitzen auch einzigartige magische Fähigkeiten, die anders sind als alles, was ich bisher kennengelernt habe (und vielleicht war das auch gut so).

Während ich im Lager wartete, stellte mir Frode zwei weitere Mitglieder der Astralwache vor, die uns in den kommenden Tagen helfen würden: R'tchikk, eine schockierend redegewandte Skritt, und Gladium, ein ehemaliges Mitglied der Charr-Legionen. R'tchikk hegt eine tiefe Bewunderung für meine früheren Erfolge, sodass ich jetzt wenigstens eine richtige Verbündete in diesem mystischen, unbekannten Aspekt der Welt mein Eigen nenne. Sie und Gladi waren eine willkommene Abwechslung und boten mir die wohl wärrnste Begrüßung seit meiner Ankunft.

Ich begab mich zurück zu den "Fraktalen" der Zauberer, um Risse aufzuspüren und nach Hinweisen auf "Böser Lyhr" zu suchen (R'tchikks nicht unpassende Bezeichnung für die griesgrämige Hälfte des Zwergs), während der Rest des Teams Pläne für den Marsch auf den Turm des Zauberers schmiedete - unser nächstes Ziel. Aber während ich durch die Inseln navigierte, ertönte in meinem Kopf eine Stimme, die nicht Peitha gehörte und mich erstarren ließ. Es war ein Kryptis namens Eparch. Er nennt sich "Mitternachtskönig" und ist auf der Jagd nach Isgarren. Die Stimme klang so bedrohlich, dass sogar Peitha sich rührte. Ihre Worte verdrängten rasch die seinen und schoben ihn zur Seite. Sie warnte mich davor, seinen Namen zu laut auszusprechen, um seinen Blick nicht auf mich zu ziehen. Und auch jetzt denke ich, vielleicht wider besseres Wissen, dass ich auf sie hören werde.

***

R'tchikk rief mich zurück ins Lager, wo sich die ganze Gruppe für den Marsch auf den Turm des Zauberers wappnete. "Böser Lyhr" war geortet worden, aber wir hatten einen ganz üblen Kampf vor uns, wenn wir ihn zurückholen wollten. "Guter Lyhr" (seine freundlichere Hälfte) und Mabon würden einen Schlüssel schmieden müssen, um die Verteidigungsmechanismen des Turms auszuschalten.

Als die Gruppe gerade losziehen wollte, fragte Frode Dagda nach einem Notruf, auf den sie und Zojja in meiner Abwesenheit reagiert hatten. Ein weiteres Mitglied der Astralwache war besessen worden, und das Ergebnis war schlimm - Dagda musste ihn zur Isolierung der Bedrohung in eine Gefängniszelle sperren, aber vorher war es ihm gelungen, sich selbst ein Messer in den Oberschenkel zu rammen. Peitha erinnerte mich bei der Gelegenheit an meine Stellung in dieser Welt: Ich bin fremd an einem ungewohnten Ort und habe kaum Freunde. Sollte ich meine ... Verbindung zu Peitha preisgeben, so würde Dagda, die mir sowieso nicht über den Weg traut, mich vielleicht niederstrecken, bevor ich irgendetwas erklären könnte. Meine diesbezügliche Lage könnte ich einem Einsatztrupp, der nur existiert, um einen dämonischen Feind zu bekämpfen, wohl kaum rational erklären.

Ich weiß ja immer noch nicht, was Peitha eigentlich will. Aber ich bin ziemlich sicher, dass sie mich nicht tot sehen will, sonst könnte ich meine Gedanken hier schon längst nicht mehr aufzeichnen.

Der fehlende Aspekt.jpg Mission 2
Der fehlende Aspekt
Nachdem ich mit allen im Lager gesprochen hatte, lagen die nächsten Schritte klar auf der Hand: Mabon und Lyhr müssen ein Ritual vollführen, um einen Schlüssel zu schmieden, damit sie den Hof des Zaubererturms betreten können. Von dort aus muss Mabon einen Zauber wirken, um den Turm selbst aufzuschließen. Ohne Isgarren, der ihn beruhigen kann, werden jedoch extreme Maßnahmen vonnöten sein.

Ich kann einen von zwei Wegen verfolgen: Entweder ich helfe ihnen, den Schlüssel zu schmieden, oder ich sammle Essenzen aus Quellen in den Fraktalen. So ziemlich alles, was uns gestattet, riesige Mengen an emotionalen magischen Energien zu sammeln, um sie dann in Isgarrens Rituale zu stecken. Ich muss mich nur entscheiden, welche Route ich wählen möchte.

***

Nachdem wir alle benötigten Energien gesammelt hatten, ließ Zojja mich wissen, dass unsere Vorbereitungen abgeschlossen waren. Jetzt werde ich dann wohl herausfinden, wozu wir all das veranstaltet haben.

***

Wie vorausgesagt befand sich der fehlende Aspekt von Lyhrs Bewusstsein jenseits der Tore des Turms des Zauberers - wie er im besessenen Zustand die Verteidigungslinien überwunden hatte, während wir draußen festsaßen, ist ein weiteres Geheimnis, das ich wohl nie ergründen werde. Nachdem wir den Innenhof von Kryptis befreit und Mabon beschirmt hatten, der einen mächtigen Zauber wirkte, um die Verteidigung des Turms zum Erliegen zu bringen, konnten wir Lyhr helfen, seine andere Hälfte zu stabilisieren. Lyhr ist jetzt wieder vereint, und wir haben einen weiteren Zauberer auf unserer Seite; unsere Erfolgschancen sind damit gestiegen.

Wir sind jetzt bereit, den "streitbaren Haufen Ziegelsteine" zu betreten, wie Lyhr den Turm liebevoll bezeichnet. Ich bin gespannt, was auf der anderen Seite des Portals liegt, aber ich weiß, dass die Herausforderungen noch schwieriger werden, wenn wir uns der Grenze zwischen Tyria und dem, was danach kommt, nähern.

Turm der Geheimnisse.jpg Mission 3
Turm der Geheimnisse
Der Turm des Zauberers ist anders als all die Orte, die ich in Tyria schon besucht habe. Von unten sah er viel kleiner aus. Was für ein Gedanke: Dieser Turm schwebte die ganze Zeit über der Küste von Garrenhoff und sah still dabei zu, wie wir den Kampf gegen die Alt-Drachen führten ... Ich frage mich immer noch, warum sie nicht eingegriffen haben, aber ich kann ja Isgarren fragen, wenn das hier alles vorüber ist.

"Böser Lyhr" hat es geschafft, sich an den Verteidigungsanlagen des Turms vorbeizuquetschen, und den Kryptis ist es ebenso gelungen. Mabon und Zojja nahmen eine kleine Gruppe mit, um einen Flügel zu säubern, während Lyhr und Dagda eine Zweite anführten. Als die innere Begrenzung gesichert war, kamen wir vor der Halle des Zusammenflusses - dem Herzen des Turms des Zauberers - wieder zusammen. Jetzt wo der höchste Punkt der Magie des Turms wieder funktional ist, werden wir nach Amnytas reisen und die Astralwache an der Front unterstützen können.

Mabon leitete die Zauberer durch ein archaisches Ritual, um Zugang zur Halle des Zusammenflusses zu erhalten; dabei rezitierte er eine Verzauberung namens "Lichtloser Mond". Da Isgarren nicht anwesend war, wurde Zojja gebeten, mitzumachen und das Ritual zu unterstützen. Sie zögerte zunächst, aber Dagda und Mabon ermutigten sie beide, diesen Schritt zu tun. Ich habe sie nie so unsicher und so außerhalb ihres Elements erlebt; sonst kenne ich sie nur als ultrakompetente und trotzig selbstbewusste legendäre Golemantin. Dies ist eine ganz neue Seite von ihr. Je mehr ich beobachte, wie sie innerhalb dieser seltsamen Astralwache agiert, desto klarer wird mir, wie sehr sie sich weiterentwickelt hat. Sie hat hier ein völlig neues Leben; ein Zuhause. Ich verstehe jetzt allmählich, wie viel ihr die Astralwache bedeutet - und umgekehrt.

Sobald sie anfingen, die Kammer zu entsiegeln und den Turm wieder zum Leben zu erwecken, drang ein Schwarm von Kryptis heraus. Wir schlugen sie zurück, während Zojja und die Zauberer den Spruch kanalisierten. Gegen Ende keuchte Zojja schmerzerfüllt, als die Magie weiter anschwoll, aber nachdem wir die Kryptis beseitigt hatten, war es vollendet. Der Turm entfaltete sich und gewährte uns Einlass in die innerste Kammer. Mabon wandte sich uns in einem verwundbaren Moment zu und wies darauf hin, dass seine Fähigkeit, ihnen zu widerstehen, allmählich abnahm. Ich habe ja auch seit meiner Ankunft hier gegen Peithas Stimme in meinem Kopf angekämpft, aber ich bin dabei nicht angegriffen werden, so wie Dagda - oder Mabon.

Mit eindringlichem Blick sprach er zu uns in einem ahnungsvollen Ton, der zu dem kühl kalkulierenden Mursaat, den ich in der Astralwache kennengelernt hatte, nicht recht zu passen schien. "Wenn die Zeit gekommen ist, dürft Ihr nicht zaudern." Selbst Lyhr machte eine Bemerkung zu dieser rätselhaften Botschaft. Bevor wir nach Amnytas aufbrachen, um Isgarren zu suchen, musste Frode Mabon versprechen, dass er inzwischen über alle wachen würde.

***

Mabon ist unterwegs nach Amnytas, und der Turm ist gesichert. Die Astralwache hat die Hallen geflutet und sich um die Restaurierung gekümmert. Ich habe bei verschiedenen Aufgaben assistiert, aber vor allem habe ich Dagda geholfen, die Bastionsschlüssel zu finden, die das Portalsystem des Turms wieder stabilisieren und erneut direkten Zugang zu Amnytas gewähren sollen. Sogar Peitha war beeindruckt, neugierig und leicht überrascht, dass Eparch so fasziniert ist von Isgarrens Turm. Ich habe das Gefühl, zwischen den beiden muss schon einiges vorgefallen sein. Gleichzeitig mochte ich mir gar nicht vorstellen, was wohl Aurene von diesem Ort mit seinen hohen Säulen und himmlischen Portalen halten würde. Peitha erkundigte sich nach unserer Verbindung als Nachkommin und Champion; sie spürte offenbar die anhaltende Leere in meinem Inneren, die sich bemerkbar machte, wenn man nur ihren Namen erwähnte. Sie war überaus wissbegierig, als sie von unserer Beziehung erfuhr, und ihrem Tonfall meinte ich eine Spur von Eifersucht zu entnehmen.

Ich frage mich, ob Aurene überhaupt weiß, was sich hier oben befindet. Sie muss es zumindest ahnen, dient sie doch als Filter für das gesamte magische Ökosystem des Planeten. So wie es Soo-Won vermutlich vor ihr getan hat. So wie die Zauberer wohl auch mit dem Ökosystem verbunden sind, um dort ihre enorme Macht abzuschöpfen. Ich stelle mir gern vor, wie sie sich eines Tages im Rahmen ihrer ewigen Aufgabe, Tyria zu beschützen, mit den Zauberern trifft. Wenn irgendwann in der Zukunft die Bedrohung durch die Kryptis ein Ende hat, könnten sie vielleicht gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten.

Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren und die Bastionsschlüssel sich sicher in Dagdas Besitz befanden, wurde der Portaltransport nach Amnytas wieder aufgenommen. Bevor ich aufbrach, dankte mir Lyhr für alles, was ich getan hatte, um sie im Kampf gegen die Kryptis zu unterstützen, und verlieh mir einen neuen Titel, der mich zu einem Teil der Astralwache machte: Wegfinderin. Er sagt, diesen Namen hätten im Laufe der Zeit immer wieder Individuen führen dürfen, die Isgarren und den Zauberer-Gerichtshof unterstützt haben - es ist eine Art Ehrentitel. Ich bin ja schon lange kein Kommandeur mehr von irgendwas, deshalb erscheint mir der Name Wegfinderin angemessen, zumindest so lange ich hier bin und der Wache helfe. Was auch immer nach alledem - den Drachen und jetzt den Kryptis - mit der Welt geschieht: Tyria braucht Leute wie mich, welche die Fackel tragen und den Marsch vorwärts beleuchten.

Aber zurück zum gegenwärtigen Krieg: Als Nächstes gehe ich nach Amnytas. Es ist an der Zeit, die blutigen Fronten mit eigenen Augen zu sehen. Isgarren ist immer noch abgängig, und seit ich Mabons düstere Botschaft gehört habe, fürchte ich, dass uns das Schlimmste noch bevorsteht.

Ach ja, und Dagda hat mich nicht gleich aus dem Fenster geschmissen, als ich den Titel verliehen bekam. Man möchte fast meinen, sie hält mich nicht mehr für einen blutrünstigen Drachentöter.

Mabons Schicksal.jpg Mission 4
Mabons Schicksal
Als der Turm des Zauberers wieder bewohnt war und aufblühte, forderte mich Zojja zu einem Treffen mit ihr und Frode im Lagezentrum auf, bevor ich mich nach Amnytas begab. Sie stellten mir Zizel und Galrath vor, Repräsentanten der Bastionen des Natürlichen und der Stärke. Seit seiner Abreise ist Mabon in den Bastionen gesichtet worden, und er verhielt sich anders. Sie nehmen an, dass er schon längere Zeit gegen die Besessenheit angekämpft hat, damit er uns helfen konnte, vorwärtszukommen. Jetzt läuft ihm womöglich die Zeit davon.

Um Zizel zu helfen, Mabons Spur zu folgen, mussten wir in den Bastionen Energiespitzen der Kryptis aufspüren. Die beste Methode besteht darin, Risse zu öffnen und zu versiegeln, und dabei Wolken des Bewusstseins freizusetzen, die es uns ermöglichen dürften, Mabon dort zu finden, wo er sich versteckt hat, um uns sein Leiden zu ersparen.

***

Amnytas. Dieser unglaubliche Ort hat die ganze Zeit im Himmel über Tyria gehangen und zugesehen, wie sich unten der Lauf der Geschichte vollzog. Jede Bastion repräsentiert eine andere magische Geistesrichtung, und die Zauberer teilen dort ihr uraltes Wissen der Astralwache mit. Leider wurde dieser Ort von den Kryptis verwüstet. Die Wache kann sich gerade noch halten, und dämonische Risse öffnen sich überall in der Zuflucht, während sich in den Wolken über dem Weltenturm etwas ... Größeres regt.

Zum Glück hat meine Arbeit beim Öffnen und Versiegeln von Rissen Zizel geholfen, Mabon aufzuspüren. Als wir Kryptis niederschlugen, wurden die verdorbenen Energien freigesetzt, und Zizel konnte sich so auf Mabons Fährte heften. Als Zojja mir sagte, dass man ihn gefunden hatte, hörte ich ihrer Stimme an, dass es gar nicht gut aussah. Ich gehe jetzt sofort zur Bastion der Stärke, um zum Rest der Gruppe zu stoßen - und unseren Freund zu retten.

***

Ich traf mich mit Frode, Dagda, Zojja, Galrath und Zizel vor der Bastion. Die Stimmung war gedrückt und angespannt. Galrath führte uns hinein. Der Ernst in seiner Stimme ließ uns schon ahnen, was uns erwartete.

Wir wurden von Kryptis überfallen - es war eine Falle. Zojja rannte weit vorneweg, während wir abgelenkt waren, und versuchte verzweifelt, Mabon zu erreichen. Dagda rief nach ihr, aber sie war schon nicht mehr zu sehen. Leider hielten die Kryptis uns beschäftigt, sodass wir ihr nicht folgen konnten.

Wir kämpften uns durch die Hallen, bis wir beide gefunden hatten. Mabon schwebte in der Luft; in seinem Leib pulsierten dunkle Energien. Zojja rief ihn an, aber als wir näher kamen, kroch ein weiterer Kryptis aus seinem Körper, so als hätte er sich an seiner Seele festgesaugt, bevor er sich vor uns manifestierte. Wir kämpften und besiegten ihn.

Zojja rief nach Mabon, der als Antwort seine letzten Worte sprach: "Ihr seid an jenem Ort nicht gestorben." Wir hatten das Ungeheuer geschlagen, aber gleichzeitig unseren Verbündeten geopfert - ihre Seelen waren fest miteinander verbunden, und sie hielten sich gegenseitig am Leben. Wie unser Freund uns gebeten hatte, zauderten wir nicht, auch wenn es uns unendlich schwer fiel.

Zojja brach zusammen, als sie einen weiteren Mentor verloren hatte. Ihre Bindung an diese Leute hatte sich schon lange vor meiner Ankunft in Amnytas gefestigt. Ich hörte die Seelenqual in ihren Schreien. Sie verließ die Gruppe. Wir anderen versammelten uns um seinen Leichnam. Ich habe ihn nicht lange gekannt, aber in dieser kurzen Zeit hatte er mich sehr beeindruckt. Er wurde ganz offensichtlich von allen geliebt.

Dagda näherte sich Zojja in einem kleinen, stillen Alkoven. Sie saßen ein Weilchen beisammen und betrauerten den Tod ihres Freundes. In diesem schmerzvollen Moment sah ich, was hinter Zojjas Gefühlen steckte. Freundschaften, zu früh auseinandergerissen. Lektionen abgeschnitten. Die Zukunft in einem Wimpernschlag beendet. Erst Snaff. Und jetzt Mabon.

Dagda versicherte ihr, dass Mabons Tod ihren Platz in ihrer Welt nicht gefährden würde - in der Astralwache. Sie spielte sogar auf etwas Größeres an. Etwas Permanentes. Einen neuen Anfang. Sie wollen, dass sie dem Zauberer-Gerichtshof beitritt.

Selbst ich fühlte mich von Dagdas Bemerkungen getroffen. Was das bedeutete ... Würde sie unsere Freunde wiedersehen? Zojja brauchte auf jeden Fall Zeit, um das alles zu verarbeiten. Es war so viel, und es passierte alles auf einmal. Dagda und ich sprachen kurz miteinander; sie betonte nochmals, das hier Zojjas Zuhause ist. Jetzt. Ihre Vergangenheit liegt hinter ihr.

Zizel und Galrath kehrten zurück zum Turm des Zauberers, um den anderen die Nachricht zu überbringen, während Frode und Dagda aus Respekt für ihren Freund bei Mabons Leiche blieben. Bevor ich ging, erschnupperte Peitha eine Spur von etwas, oder jemandem, in der Luft. Sie wollte mir nicht sagen, was sie dachte, aber die Präsenz, die sich dort noch bemerkbar machte, ließ sie ziemlich kleinlaut verstummen. Während wir uns Isgarren weiter nähern, wird die Anspannung nur noch schlimmer werden. Auch wenn ich nicht weiß, wie es um Peithas Moral bestellt ist, denke ich, dass ihr die vor uns liegenden Ereignisse Beklemmungen verursachen.

Erfolg Secrets of the Obscure 3 Akt Icon.png Secrets of the Obscure: 3. Akt[Bearbeiten]

54. Tag des Stecklings im Jahre 1336 N.E.
Mission Chroniktext
Hinein ins Obskure.jpg Mission 1
Hinein ins Obskure
Einen Zauberer müssen wir noch finden: Isgarren, das Fabelwesen. Selbst ich hatte die Gerüchte gehört. In der Siedlung Garrenhoff wurde er verehrt, ohne dass dort jemand ahnte, wer oder was er eigentlich war. Wie ich jetzt aber weiß, war alles, was die Einwohner des Örtchens sich unter ihm und seinem Turm vorstellten, nur ein Gewebe aus Illusionen. Isgarren ist kein väterlicher Zauberer, der ihr ganz besonderes Fleckchen Erde beschützt. Seine Interessen sind globaler Natur, und er ist ... kompliziert. Ich bin ihm selbst noch nicht begegnet, aber ich habe schon viele Fragen, die ich ihm bei der ersten Gelegenheit stellen möchte.

Ich traf mich wieder mit der Astralwache, und die Stimmung ist nach Mabons Tod immer noch ernst. Frode ermutigt uns weiterzumachen, auch wenn allen in erster Linie nach Trauern zumute ist. Besonders um Zojja mache ich mir Sorgen. Ich habe nur einen kleinen Einblick in ihr Leben hier oben. erhalten, aber mir ist klar, dass Mabon dabei eine große Rolle spielte.

Ich habe ihn nicht gut gekannt; daher ist das Beste, was ich tun kann, um sein Angedenken zu ehren, einfach unbeirrt weiterzumachen. Bevor wir aufbrechen, muss ich aber nach meiner Freundin sehen.

***

Ich näherte mich Zojja, als sie gerade sehr verletzlich war. Jahre des ständigen Kampfes und tragischer Verluste stürmten gleichzeitig auf sie ein, als sie vorgab, einfach nur allein sein zu wollen. Jetzt ist alles zutage gekommen - von Zojjas frühen Tagen in der Klinge des Schicksals und der Zeit, als sie sich in Rata Sum erholte, bis hin zur Gegenwart. Alles wurde geklärt. Wir hatten noch niemals so miteinander gesprochen. Noch nicht einmal, bevor sie in Maguuma verwundet wurde.

Sie hatte Traumatisches erlebt und besaß unter den Asura kein Ansehen mehr. Sie wurde beiseite gedrängt - eine alternde Wissenschaftlerin, die nur noch nebenbei in Geschichtsvorlesungen erwähnt wurde. Ich hatte in all diesen Jahren manchmal an sie gedacht, und ich hätte sie nur allzu gern wiedergesehen. Ich habe einfach ... nicht gemerkt, wie die Zeit verging. Es gab größere Probleme. Ich wusste einfach nicht, was sie brauchte ... oder wollte. Keiner von uns wusste das. Nach der vermoderten Kapsel musste sich Zojja isolieren. Sie versteckte sich vor Logan. Vor uns allen. Bis jetzt war sie nicht bereit gewesen, zu reden. Heilung passiert nicht von heute auf morgen.

Die Astralwache ist jetzt ihr Zuhause; das weiß ich. Sie ist nicht hergekommen, weil sie anderswo vernachlässigt wurde, sondern weil sie nach einem neuen Anfang suchte. Sie brauchte einen neuen Weg und neue Leute, die sie nicht nur wegen ihrer früheren Meriten oder der Klinge des Schicksals akzeptierten. Sie brauchte Leute, die sehen, wer sie ist und was sie zu bieten hat. Mabon bemerkte den Funken in ihr, aber sein Tod drohte ihn auszulöschen.

Die Zauberer erkennen jedoch ihr Potenzial. Nicht nur Mabon dachte so. Und jetzt muss sie eine wichtige Entscheidung treffen.

Dagda hat ihr eine Stellung im Zauberer-Gerichtshof angeboten. Die Gruppe möchte eindeutig, dass sie bleibt. Aber - diese Wahl zieht erhebliche Konsequenzen nach sich. Wer "aufsteigt" und zum Zauberer wird, verliert die Erinnerung an sein früheres Leben - vielleicht nicht komplett, aber man vergisst Orte, Ereignisse und Leute, denen man einst nahestand. Ich merke ja, dass Zojja dies tun möchte, aber auch, dass sie nicht unbedingt bereit ist, ihr altes Leben zurückzulassen. Sie hat sich nach Taimi erkundigt, derjenigen unter unseren Gefährten, die hierzu eine sehr deutliche Meinung haben könnte.

Als wir gezwungen waren, Ceri zu töten, nannte Zojja sie - und damit die ganze Astralwache - ihre "gefundenen Verwandten". Diese Leute hatten ihr besser geholfen, ihre körperlichen und geistigen Verletzungen zu überwinden, als ihre Zeitgenossen das konnten. Oder ihre Freunde. Die Wache zeigte ihr einen Ausweg aus den politischen Verwicklungen und ihrem schwindenden Prestige in Rata Sum. Zojja musste die Vorfälle in Maguuma hinter sich lassen, und die Astralwache war in der Hinsicht das Beste, was ihr passieren konnte.

Ich sagte ihr, dass ich sie unterstütze, egal, was sie tut, und ich ihrer Entscheidung vertraue, wie immer die auch ausfallen mag. Egal, wer sie in Zukunft sein wird - sie bleibt meine Freundin.

Ich überließ Zojja ihren Gedanken. Als ich das Mannschaftsquartier verließ, stieß ich ganz in der Nähe auf Dagda. Sie verzichtete auf den üblichen feindseligen Ton und behandelte mich als jemanden, der sich um eine gemeinsame Freundin sorgte. Wir fühlten uns beide recht hilflos bei unseren Bemühungen, Zojja zu trösten. Ich versuchte, sie zu beruhigen, indem ich die Schwere der Entscheidung betonte, vor die sie unsere Freundin gestellt hatte. Es war das netteste Gespräch, das wir jemals geführt hatten, und hoffentlich nicht das letzte dieser Art.

***

Die Suche nach Isgarren läuft, und es huschen weiter Schatten über den Himmel. Ich begab mich nach Amnytas, wo mir Rian seine Frau vorstellte: Kamilla, eine weitere Rissjägerin. Sie arbeitet mit der Wache zusammen, um einzigartige Verzauberungen für das Herz des Obskuren herauszufinden. Nachdem ich das Gerät für sie getestet hatte, indem ich starke destillierte Emotionen benutzte, um mächtige Kryptis anzulocken, unterstützte ich die Wache weiterhin in ihrem Bemühen, die Bastionen vor den Kryptis zu schützen.

Als die Kryptis zurückgeschlagen waren, wandte sich Zizel an mich. Er hatte eine merkwürdige Ahnung, die ihn zur Bastion des Obskuren rief, aber er konnte nicht herausfinden, was ihn in diese Richtung zog. Er bat mich nachzusehen. Der mysteriöse Ursprung dieser Anziehung verwunderte ihn - er konnte nicht sagen, ob da Isgarren oder ein Kryptis nach ihm verlangte. Auf jeden Fall gehe ich als Nächstes dorthin.

***

Nachdem ich geholfen hatte, die Kryptis zurückzuschlagen, wandte sich Zizel an mich. Er hatte eine merkwürdige Ahnung, die ihn zur Bastion des Obskuren rief, aber er konnte nicht herausfinden, was ihn in diese Richtung zog. Er bat mich nachzusehen. Der mysteriöse Ursprung dieser Anziehung verwunderte ihn - er konnte nicht sagen, ob da Isgarren oder ein Kryptis nach ihm verlangte. Auf jeden Fall gehe ich als Nächstes dorthin.

***

In der Bastion des Obskuren fand ich R'tchikk und Gladium vor, die draußen auf mich warteten. Zizel hatte sie gebeten, mich hinein zu geleiten. Gladi spürte eine seltsame Präsenz im Inneren, ähnlich wie die Ahnung, die uns hergeführt hatte, aber sie konnte nicht ausmachen, was genau uns da erwartete.

Es war ... Mabon. Genauer gesagt, seine Essenz. Obschon er tot war, musste ich die Möglichkeit einräumen, dass an diesem Ort tiefergehende Magie am Werk war. Wir gingen hinein, neugierig und gespannt auf das, was uns hierhergelockt hatte.

Die Bastion war ganz still. R'tchikk betrauerte die früher so belebten Gänge auf dem Weg in die Haupthalle, in denen jetzt bedrückende Düsternis der Luft anhaftete und unsere Lungen füllte. Gladi entdeckte eine Spur, die dem Rest von uns verborgen blieb, und führte uns vorwärts. Wir kämpften gegen Dutzende von Kryptis, während wir die Trümmer durchsuchten, bis wir schließlich ein ... merkwürdiges Artefakt fanden. Ich hob es auf und hatte eine Vision oder war es eine Erinnerung?

Ich erkannte Mabons Stimme sofort. Sie klang heiser und angestrengt, wie nach einem langen Kampf. Über ihm schwebte eine weitere Figur. Isgarren. Sein Name überflutete mein Hirn, als ich ihn zum ersten Mal erblickte. Er hielt Mabon, der bereit war sich zu ergeben, zu Boden gedrückt. Isgarren verspottete ihn und zog seine Mursaat-Natur in Zweifel. Er fragte, warum er sich nicht wehrte. Aber Mabon zeigte stoische Gelassenheit. Er war bereit, durch Isgarrens Hand zu sterben.

R'tchikk und Gladi riefen mich in die Realität zurück, bevor ich sehen konnte, wie es ausging. Kryptis hatten den Moment unterbrochen. Nachdem wir den Bereich gesäubert hatten, fragten meine Begleiter, was ich denn gesehen hätte, als ich das Artefakt aufhob. Ich erzählte ihnen, was ich mitbekommen hatte - dass Isgarren und Mabon einst Feinde waren und dass die Erinnerung vermutlich vor Mabons Aufstieg zustande gekommen war. Er erschien mir schroffer. Bis dahin hatte ihn das Leben nicht gut behandelt.

R'tchikk schien nicht sehr überrascht zu sein; sie ist ja täglich von archaischer Magie umgeben. Sie ging mit Gladi fort, um Zizel zu berichten, was wir gefunden hatten. Ich zögerte einen Moment und ließ das gerade Gesehene einsinken. Selbst Peitha bemerkte die steigende Anspannung in der Luft - Isgarrens Aura wird immer stärker, je mehr wir uns dem Scheitelpunkt des Krieges nähern. Als sie mit mir sprach, klang ihre Stimme etwas barsch. Sie schien sich Sorgen zu machen. Gleichzeitig enthüllte sie mir eine weitere Tatsache: Cerus, das ungeschlachte Biest, das mich in Nayos verfolgt hatte, ist ihr Bruder. Ich hätte am liebsten meine Waffe gezogen und sie niedergestreckt, aber ich wusste ja, wie wenig das gegen meinen ... vorwitzigen Passagier ausrichten würde. Sie behauptete, Cerus habe mich schon die ganze Zeit umkreist und mir aufgelauert, bis er die Gelegenheit bekam, sich auf mich zu stürzen.

Die Zeit rückt immer näher, wo ich Isgarren finden und mich Cerus stellen werde. Ich muss zurück zu meinen Freunden in Amnytas und einen neuen Plan entwerfen.

Der Weltenturm (Chronik).jpg Mission 2
Der Weltenturm (Chronik)
Während ich noch versuchte, Peithas unzeitige Offenbarung einzuordnen, begab ich mich zurück nach Amnytas und verließ die bedrückend unheimliche Bastion. Aber in diesem Moment rief Zojja nach mir.

Isgarren war in der Bastion des Himmlischen gesichtet worden - an der Passage zum Weltenturm. Wir hatten keine Zeit zu verlieren.

***

Ich bin nicht sicher, was wir drinnen finden werden. Dagda war ihrer Besessenheit beinahe erlegen. Mabon fiel der seinen zum Opfer, ein Verlust, der die Astralwache immer noch schwer bedrückt. Die Kryptis werden mit jedem Moment noch mächtiger, und die Zeit, in der wir die Bedrohung noch aufhalten können, läuft bald ab. Wenn wir Isgarren nicht bald retten können, wird sein Schicksal womöglich noch schlimmer sein als das unseres lieben Mabon. Das wäre eine Katastrophe - nicht nur für die Astralwache oder den Zauberer-Gerichtshof, sondern für ganz Tyria. Wer weiß, was sich ohne Isgarren als Nächstes aus den Nebeln schlängeln würde. Und schlimmer noch: Was für eine Bedrohung müsste ein verderbter Isgarren wohl darstellen?

Wir kamen auf einem der schwebenden Ringe um die Bastion wieder zusammen. Dagda und Zojja standen bei Zizel, der auf Bewegungen lauschte. Kryptis warteten darauf anzugreifen; wir marschierten also vorwärts, um die Oberhand zu behalten.

Als wir den Turm betraten, schlug Peitha defensive Töne an. "Der Schleier teilt sich", sagte sie zu mir. Zojja hörte uns, trotz unserer Heimlichtuerei. Sie fragte, ob es mir gut ginge, weil sie dachte, ich führe Selbstgespräche. Es gelang mir, Peithas Existenz noch ein klein wenig länger zu verbergen. Die Lage ist schon angespannt genug; ich kann nicht riskieren, aufzufliegen und vom Feld gestellt zu werden - oder Schlimmeres. Ich weiß allerdings nicht, wie lange ich diese Täuschung noch aufrechterhalten kann.

Zojja wollte mir gerade einen Vortrag halten, als ein Überfall der Kryptis sie unterbrach. Dieser Kampf wird sicher nicht abebben, bis etwas Entscheidendes passiert. Ob das allerdings zu unseren Gunsten sein wird, bleibt abzuwarten.

Nachdem wir Welle um Welle von Kryptis zurückgeschlagen hatten, riet mir Peitha, an eine besonders schöne Erinnerung zu denken - etwas, an dem ich mich in den Augenblicken, die uns bevorstanden, festhalten konnte. Ich dachte an mein Zuhause. An meine Freunde. Aurene ... Aber Zojja, deren Gedanken ohnehin schon auf mich fokussiert waren, herrschte mich an: "Ist etwa einer von denen da drin?" Bevor ich das von mir weisen konnte, ließ sich Peitha hören.

Zojja bekam eine Gänsehaut, aber ehe noch sonst jemand auf diese Enthüllung reagieren konnte, schwebte jemand viel Wichtigeres genau vor uns: Isgarren.

***

Isgarren, der Kurator. Ein legendäres Wesen, das jetzt nur noch aus Feindseligkeit und Ungeduld besteht. Was auch immer in sein Bewusstsein eingedrungen ist, war tückisch; weder Lyhr noch Dagda konnte den eisigen Gletscher durchstoßen, der seinen Geist bedeckte. Selbst die sonst so stoische Dagda war von seinem Anblick entsetzt.

Isgarren fauchte die Gruppe an, bevor er sich tiefer in die Bastion zurückzog. Wir hatten einen brutalen Kampf vor uns. Wir verfolgten ihn und trieben ihn in einer kleinen Öffnung in die Enge. Seine Macht flackerte nach außen, so als würde nur ein Teil seines Bewusstseins freiliegen. Eine destillierte Manifestation seiner Bitterkeit, und wir würden nach und nach jeden einzelnen widerborstigen Gedanken zerschlagen müssen.

Dagda versuchte, seinen Geist zu beruhigen, aber Worte allein konnten Isgarren nicht aus dem Klammergriff des Dämons befreien. Trotzig warf er mir Mabons Tod vor. Das Wort "Wegfinderin" troff wie Gift aus seinem Mund, ähnlich wie bei Dagda anlässlich unserer ersten Begegnung.

Wir kämpften. Groteske Klumpen von Kryptis-Energie brachen immer wieder aus Isgarrens Manifestation hervor. Wir versuchten die Verderbnis auszumerzen, bevor sie ihn wieder infizieren und seine Gedanken erneut in Matsch und Ungeduld verwandeln konnte. Während der Konflikt tobte, zog sich Isgarren tiefer in die Bastion zurück. Lyhr und Dagda waren bestürzt über das, was aus ihm geworden war. Wer oder was auch immer seine Klauen in Isgarrens Seele geschlagen hatte, saß tief darin verankert. Und seine Worte durchbohrten uns wie Pfeile. Um ihn zur Vernunft zu bringen, mussten wir seine verwundbaren Stellen freilegen - sämtliche verqueren Gedanken und Ideale zerschlagen, bis er sich nicht mehr dahinter verstecken konnte. Er hat seine Fehler einzusehen, die Konsequenzen zu tragen und einen Dämon zu töten.

Schließlich löste sich Isgarren von uns und zog sich weiter auf den Ring zurück. Die Gruppe drängte ihm nach und kämpfte gebrochenen Herzens weiter. Isgarren zielte genau mit seinen Worten - auf mich, auf Mabon. Dagda bemerkte, dass er normalerweise auch schon zänkischer Natur ist, aber dies war viel schlimmer als seine übelsten Tage bisher. Lyhr behielt die Fassung und den Überblick über die Lage. Er wies darauf hin, dass Isgarren sich direkt auf das Herz von Amnytas zu bewegte: den Weltenturm. Das Einzige, was eine komplette Invasion durch die Kryptis noch verhinderte.

Wir verfolgten Isgarren bis zur nächsten Öffnung. Seine Aufmerksamkeit richtete sich jetzt ganz auf mich und er warf mir vor, nichts als Schmerz zu verursachen - sowohl hier als auch überall in Tyria. Ein Leben voller zugefügter Pein, das mit Zhaitan anfing und in diesen Moment gipfelte. Isgarren sah nichts als eine Bedrohung. Während ich unten "reagierte" und "mich abmühte", behauptete er, diese Welt von oben behütet zu haben. Aber ich weiß verdammt gut, dass da nur sein aufgeblasenes Ego spricht. Wohl wahr, er hat uns vor den Kryptis beschützt, aber ich habe die Alt-Drachen davon abgehalten, die ganze Welt in Stücke zu reißen. Toxische und vulgäre Manifestationen wurden aus seiner Essenz gerissen und trafen uns wie Peitschenhiebe - Isgarrens Unterbewusstsein versuchte, seine Entscheidungen zu rechtfertigen. Zu lange schon dauerte der Gärungsprozess, und Isgarren brauchte eine handfeste Erinnerung daran, was auf dem Spiel stand: Tyria. Unsere gemeinsame Heimat, die jeder von uns auf seine eigene Weise geschworen hat zu schützen. Wobei seine Weise eher veraltet ist.

Erschöpft von unserer Schlacht des Wohlwollens floh Isgarren erneut. Aber wir gönnten ihm keine Pause und hatten ihn bald wieder umzingelt. Ohne weitere Fluchtmöglichkeiten erstarrte Isgarren auf der Stelle. Sein Geist brodelte weiter und fletschte die Zähne, aber dann passierte etwas ... Seltsames (sogar noch seltsamer als die voraufgegangenen Ereignisse). Als wir Kryptis besiegten, die sich von Isgarren zu nähren schienen, warfen sie Essenzen der Einheit ab - was uns zeigte, dass in Isgarren wenigstens noch ein Funken von Wahrheit lebte. Er konnte uns hören.

Isgarren sah, dass der einzige Weg vorwärts ein gemeinsamer war, zusammen mit der Astralwache. Und auch mit mir. Als ich ihm die Essenz zuwarf - mitten in seine Manifestation - wurde er nach vorn geschleudert. Sein eisiger Panzer begann abzufallen, und wir konnten einen Blick auf den wahren Isgarren erhaschen. Er kroch vorwärts und machte einen Schritt auf den Turm zu.

In dem Moment, wo dieser Schild fiel, dröhnte Cerus' Stimme aus Isgarren hervor, und der Zauberer riss sich los - diesmal, um uns zu beschützen. An seiner Stelle öffnete sich ein Portal zum Weltenturm.

***

Wir folgten ihm bis zur Spitze von Amnytas, oben auf dem Weltenturm. Alle waren fest entschlossen, ihre Heimat zu verteidigen und in Tyria für Sicherheit zu sorgen. Die Gruppe teilte sich, um Kryptis abzuwehren, während Dagda Zojja und mich beauftragte, Isgarren beschäftigt zu halten, derweil sie und Lyhr versuchten, Cerus aus seinem Geist zu vertreiben.

Hier und da konnten wir im Kampf einen Blick auf den wahren Isgarren erhaschen, aber diese moralischen Momente waren vorüber, sobald Cerus wieder sein Joch niederdrückte. Ein Energiestoß überwältigte die Gruppe, und die meisten unserer Verbündeten verloren das Bewusstsein - nur Dagda, Lyhr und ich blieben stehen.

Wir näherten uns langsam, aber bevor wir zum letzten Schlag ausholen konnten, änderte Cerus seinen Angriffsplan und öffnete genau vor uns einen Riss. Isgarren und ich wurden direkt hineingezogen.

Verrat.jpg Mission 3
Verrat
Und wieder erwachte ich an diesem modrigen Ort. Mein Kopf pochte, als ich versuchte, mich zurechtzufinden. Isgarren war in der Nähe auf dem Boden zusammengebrochen, mehr tot als lebendig. Peithas Stimme erklang in meinen Ohren, aber ich richtete meine ganze Aufmerksamkeit auf den Dämon, der vor uns stand: Cerus.

Cerus umkreiste mich und verspottete uns auf dieselbe Weise, wie dieses ungeschlachte Biest schon zuvor versucht hatte, mich zu töten. Er feierte bereits seinen bevorstehenden Sieg: Nicht nur war er mit der von Eparch begehrten Beute, Isgarren, nach Nayos zurückgekehrt, sondern er hatte auch für sich selbst einen Preis errungen. Den Champion eines Alt-Drachen. Die Geißel von Tyria. Blutiger Speichel troff in Vorfreude aus seinem Gebiss. Für ihn war der Kampf schon entschieden.

Während Cerus frohlockte, rief mich Isgarren an seine Seite. Mit letzter Kraft warf er einen Zauber über mich, bevor Cerus es bemerkte. Aber nach dieser finalen Anstrengung verlor er das Bewusstsein. Jetzt, wo Isgarren ausgeschaltet war, richtete der Dämon seine Aufmerksamkeit auf mich. Diesmal hatte er nicht vor, mich lebendig von hier fortkriechen zu lassen.

Wir kämpften verbissen, aber es war eine Schlacht, die ich nicht gewinnen konnte. Ich wurde zu Boden geschleudert und hatte einmal mehr den Tod vor Augen. Aber bevor mit Cerus den letzten Schlag versetzen konnte, störte ein zynisches Glucksen seine Konzentration. Ich wusste, wer sie war, noch bevor sie aus den Schatten trat.

Das Blut gefror mir in den Adern. War es das, was Peitha geplant hatte? Wollte sie mich ihrem Bruder auf einem silbernen Teller servieren? Die Geschwister verspotteten mich, während sie einander umtanzten, wobei sich Peitha zwischen ihren Bruder und mich schob. Für einen winzigen Moment war ich überzeugt, dass sie darauf aus war, ihrem Bruder die Beute wegzuschnappen. Ich bedauerte so vieles. Ich hätte es Zojja sagen müssen. Allen hätte ich es sagen sollen. Jetzt war es zu spät.

Aber nicht gegen mich erhob Peitha die Hand. Kaum befand sie sich zwischen uns, so zerrte sie stattdessen die Tyrannei von Cerus und Eparch ans Licht. Sie hatte genug von ihrem Verrat. Von ihrem rücksichtslosen Umgang mit der eigenen Art.

Peitha knurrte, ich solle gefälligst aufstehen. Selbst mit einer Kryptis-Fürstin an meiner Seite, stand uns ein brutaler Kampf bevor. Während wir Cerus' Hiebe abwehrten, warfen sie sich gegenseitig böse Worte an den Kopf. Peitha hatte ihrem König abgeschworen, und ich war nichts ahnend in den Fleischwolf ihrer Geschwisterrivalität geraten. Aus dem Gesagten schloss ich, dass Eparch in Nayos ebenso viele Gräueltaten vollbracht hat wie er und Cerus in Tyria.

Der Kampf wogte hin und her; endlich hatten wir Cerus so weit geschwächt, dass Peitha mir zurufen konnte, ich solle ihm den Todesstoß versetzen. "Er hatte es nicht verdient zu träumen", grollte sie, und ich ließ das Leben aus dem Körper ihres Bruders entweichen.

Isgarren kam langsam wieder zu sich, aber beim Anblick unserer neuen "Freundin" zuckte er nicht einmal zusammen. Ich nehme an, wenn man schon Jahrtausende auf dem Buckel hat und dabei die ganze Zeit mit Dämonen raufen musste, kann einen gar nichts mehr erschüttern.

***

Nach Cerus' Tod bestand Peitha darauf, dass wir den Ort verließen. Eparch beobachtete uns gewiss und konnte uns jeden Moment überfallen. Ich folgte ihr ohne zu zögern.

Als wir aus dem Portal traten, tauchten wir im Turm des Zauberers sofort wieder in die Menge ein. Als Erstes hörten wir Zojjas Stimme, die alles übertönte. Sie rannte zu mir und prüfte, ob ich verletzt war. Ebenso umringte die Astralwache Isgarren; sie waren heilfroh, ihren Anführer wiederzuhaben. Dagda hingegen richtete ihren Blick sofort auf Peitha. Endlich einmal löste jemand bei ihr eine heftigere Reaktion aus als ich.

Peitha war jedoch völlig ungerührt. Die nachdenkliche Art der Jotun schien ihr sogar zu gefallen. Bevor die beiden aneinander geraten konnten, erstickte Isgarren jede sich anbahnende Eskalation im Keim. Er war jetzt wieder zu Hause und würde kein solches Drama dulden. Allerdings war er genauso wissbegierig wie Dagda und wandte sich Peitha zu. Er hatte Fragen, die unbedingt Antworten brauchten.

Während sich Peitha und Isgarren gemeinsam zurückzogen, um ungestört und offen miteinander zu reden, nahm mich Zojja beiseite. Sie hatte endlich ihre Entscheidung getroffen. DIE Entscheidung.

Sie berichtete, wie sehr ihr diese Gedanken zu schaffen gemacht hatten. Wenn sie sich entschloss aufzusteigen, würde sie dann nicht ihre Freunde, die ihr aus der Klinge des Schicksals, den Kollegs und der Drachenwacht geblieben waren, hinter sich lassen? Würde sie nicht auch mich verlassen, nachdem wir uns nach so vielen Jahren gerade erst wieder gefunden hatten? Ich tat, was ich tun musste: Ich unterstützte sie. Egal, welchen Pfad sie wählt: Dies ist jetzt ihre Familie. Dies sind ihre Leute. Und ich muss sowieso meinen eigenen Weg gehen. Egal, welche Version von Zojja auf der anderen Seite zum Vorschein kommt - ich werde sie auf jeden Fall unterstützen.

Sie verbiss sich die Tränen, als Dagda kam und meldete, dass Isgarren und Peitha mich sprechen wollten. Zojja nickte nur und ermutigte mich mitzugehen. Sie würde schon zurechtkommen.

Ich stieß wieder zur Gruppe. Peitha und Isgarren hatten bereits angefangen zu streiten. Peitha erzählte uns, dass die Situation in Nayos sich zusehends verschlechtert hatte und jetzt schlimmer war, als wir uns vorstellen konnten. Während der Krieg gegen die Kryptis in Amnytas tobte, schwelte schon seit Jahrtausenden ein weiterer Konflikt in den Tiefen von Nayos. Die Kryptis entsprechen ja onehin schon nicht ganz der in Tyria vorherrschenden Etikette, aber Eparch ist noch mal eine ganz andere Hausnummer. Er behandelt seine eigenen Leute wie Vieh und frisst sich zu seinem Vorteil an ihren Körpern und Seelen satt. Selbst ohne Cerus war es uns kaum gelungen, seinen mahlenden Kiefern den Sieg zu entreißen.

Peitha gehörte dem Königshaus der Kryptis an. Und sie brauchte unsere Hilfe, um ihren korrupten Anführer niederzustrecken. Isgarren behandelte ihre Bitte mit fast klinisch wirkender Strategie. Er brachte die Theorie vor, dass man Eparch ruhig erlauben solle, seine eigene Welt zu ruinieren, damit unsere verschont bliebe, aber Peitha wollte von solchen Gedanken nichts wissen. Sie war überzeugt, dass Eparch nach Vollendung seines Werks einfach hierherkommen würde, mit frischer Kraft und bereit zu erobern. Schließlich gefällt es ihm gut in unserer Welt. Isgarren analysierte die Situation und fragte mich dann schließlich nach meiner Meinung.

Peitha hatte sich während dieser ganzen Reise in meinem Kopf befunden, und obwohl ich nicht sicher war, auf wessen Seite sie steht, bis sie sich Cerus entgegenwarf , hat sie mir nie das Geringste getan. Sie hat mich vor Eparchs Geflüster beschützt - und sie hat mich im Kampf angeleitet. Natürlich ist sie eine Kryptis, und wir kennen nicht all ihre Beweggründe, aber wir haben gesehen, wozu Eparch fähig ist, und wir wollen nicht, dass er herkommt.

Ich bot an, Peitha in ihre Heimatwelt zu begleiten. Isgarren zögerte zunächst, willigte dann aber ein. Die Wache muss sich erholen, bevor er uns wirkungsvoll unterstützen kann, aber sobald Peitha bereit ist, werde ich zu ihr nach Nayos kommen.

Nachdem unser improvisierter Kriegsrat beendet war, trat ich mit meiner dimensionsübergreifenden Verbündeten beiseite, und wir unterhielten uns. Zuerst brechen nur Peitha und ich zu ihrer Mission auf. Sie befürchtet, dass es die allgemeine Gesellschaft der Kryptis verschrecken könnte, wenn wir gleich zu viele von Isgarrens Streitkräften mitbringen, und deshalb werde ich als ihr Champion fungieren, während wir Unterstützung von innen zusammentrommeln.

Bevor ich in den Riss in den Gendarran-Feldern gezogen wurde, fragte ich mich, was wohl als Nächstes käme. Jetzt, wo die Alt-Drachen dahin waren und Aurene sich in ihre neue Rolle fügte ... wusste ich es nicht. Ich wusste nicht, was ich wollte, oder was die Welt von mir erwartete. Ich glaube fast, Zojja und ich haben ähnliche Bedenken. Aber jetzt fühlt es sich an, als sei die Welt sehr weit aufgebrochen. Mit der Entdeckung der Astralwache wurde mir klar, dass es eine ganz andere Seite von Tyria gibt, von der ich keine Ahnung hatte. Und sonst auch niemand. Mit der Ankunft der Kryptis kann es sein, dass wir in Zukunft an ihrer Stelle öfter neue Bedrohungen erleben, die aus den Nebeln kriechen.

Tyria muss jetzt handeln. Wir erholen uns gerade von den Angriffen der Alt-Drachen - und es haben sich auch keine durchgedrehten Götter mehr blicken lassen. Wir müssen uns um Wiederaufbau und Heilung kümmern. Wenn jetzt die Kryptis nach Nayos zurückgedrängt werden, haben wir Zeit, das alles hinzukriegen. Zumindest für jetzt. Ich hoffe nur, dass Isgarren sich entschließt, den Rest der Welt über diese noch schlimmere Bedrohung aufzuklären, bevor die Gelegenheit wieder verstrichen ist.

Peitha schlug vor, ich solle mich der Reihe nach mit meinen Verbündeten treffen - und einfach mal ein bisschen verschnaufen. Denn sobald sie bereit ist, brechen wir auf nach Nayos.

Erfolg Den Schleier lüften Icon.png Secrets of the Obscure: 4. Akt[Bearbeiten]

41. Tag des Koloss im Jahre 1336 N.E.
Mission Chroniktext
Datei:Zwangsweise.jpg Mission 1
Zwangsweise‎
Als ich mich noch vom Kampf mit Cerus in Nayos erholte, erklang in meinem Kopf Peithas wohlbekannte Stimme, die mich zurück zum Turm des Zauberers rief. Bei meiner Ankunft fand ich sie und Isgarren vor, die über einen kürzlichen Anstieg der Kryptis-Aktivitäten diskutierten. Die Zeit war gekommen, sie in diesem Kampf zu unterstützen. Isgarren hielt es für bedenklich, die Astralwache so tief nach Nayos verstoßen zu lassen, aber Peitha schlug vor, dass zunächst einmal ein kleinerer Trupp die Kryptis an unsere Anwesenheit gewöhnen sollte. Ich weiß immer noch nicht, was Peitha letztendlich vorhat, aber Eparch auszuschalten ist ja schon mal ein lohnendes Ziel.

Während Peitha und Isgarren letzte Vorbereitungen trafen, nahm mich Frode beiseite, damit ich mich erneut mit einer alten Freundin bekannt machen konnte. Zojja war jetzt zur vollwertigen Zauberin aufgestiegen und hatte wie erwartet ihre meisten Erinnerungen verloren. Sie ... wusste kaum noch, wer ich bin. Das sie dieses Opfer freiwillig gebracht hatte, erleichterte die Sache nicht. Wir hatten uns gerade erst nach dieser langen Zeit der Trennung wiedergefunden, und kurz darauf hatte ich sie schon wieder verloren. Jetzt sind wir kaum mehr als flüchtige Bekannte. Aber sie hat es so gewollt, und ich muss ihre Entscheidung unterstützen.

Wie dem auch sei - ich hatte nicht viel Zeit, um mich mit meiner Freundin zu befassen. Als Isgarren gerade ein Portal öffnen wollte, tat sich im Innenhof ein Riss auf, aus dem Kryptis in den Turm des Zauberers vordrangen. Wir konnten ihn nicht von außen mit dem Herz des Obskuren versiegeln und sahen uns daher gezwungen, in den Riss einzutauchen und zu versuchen, ihn von seiner Quelle aus zu schließen - in Nayos.

***

Und wieder schnappte ich schmerzerfüllt nach Luft und atmete den dicken Dunst des Dämonenreichs. Ich hatte nur ein paar Sekunden Zeit, die seltsame Schönheit der Umgebung zu bewundern, die so ganz anders war als der Horror, den ich beim Kampf gegen Cerus gesehen hatte. Dann befanden wir uns schon mitten im Kampf. Zojja wies mich an, die Essenz der besiegten Kryptis zu sammeln und zu verwenden, um die Macht vom Herz des Obskuren zu verstärken und den Riss zu schließen.

***

Isgarren und Zojja eilten zurück durch den sich schließenden Riss zum Turm des Zauberers, während Peitha ihr eigenes Portal öffnete. Sie lotste mich zu einem anderen Ort weiter im Inland von Nayos, in der Nähe eines kürzlich errichteten Lagers der Astralwache, verhüllt durch eine Art magischen Nebel. Nach ihrer Rettung hatte Peitha sie in Sicherheit gebracht und verborgen - nach all dieser Zeit waren sie also noch am Leben. Bei unserer Ankunft wurde das Lager gerade von Eparchs Kryptis-Loyalisten angegriffen. Arina führte die Verteidiger an; mit ihr kämpften die zähen Überlebenden von der Wache und auch der Kryptis Ramses, Peithas bewährter Verbündeter. Wir stießen hinzu und säuberten das Lager von Feinden.

lsgarren und Zojja eilten zurück durch den sich schließenden Riss zum Turm des Zauberers, während Peitha ihr eigenes Portal öffnete. Sie lotste mich zu einem anderen Ort weiter im Inland von Nayos, in der Nähe eines kürzlich errichteten Lagers der Astralwache, verhüllt durch eine Art magischen Nebel. Nach ihrer Rettung hatte Peitha sie in Sicherheit gebracht und verborgen — nach all dieser Zeit waren sie also noch am Leben. Bei unserer Ankunft wurde das Lager gerade von Eparchs Kryptis-Loyalisten angegriffen. Arina führte die Verteidiger an; mit ihr kämpften die zähen Überlebenden von der Wache und auch der Kryptis Ramses, Peithas bewährter Verbündeter. Wir stießen hinzu und säuberten das Lager von Feinden.

Nach unserer kurzen Begegnung, als ich zum ersten Mal von Cerus nach Nayos gezerrt wurde, war ich erleichtert, dass Arina lebte - auch wegen Frode. Es stellte sich heraus, dass sie und ihre Wache aus dem Chaos herausgekrochen waren, bevor Cerus sie erschnüffeln konnte. Gemeinsam war es ihnen gelungen, zu überleben und ein kleines Lager einzurichten - nicht weit von dem, was sich als unser nächstes Ziel herausstellte: Heitors Tor. Peitha und Ramses hatten Arina und ihren Trupp vor ein paar Tagen gefunden und mich dann gerufen, um einen Vorstoß einzuleiten.

Peithas Motivation ist mir immer noch nicht ganz klar, aber das, was sie uns erzählt, scheint immer noch ... aufrichtig zu sein. Arina vertraut ihr. Ramses würde sicher sein Leben für sie geben. Egal, was für Kämpfe noch kommen - wir stehen offenbar auf der richtigen Seite.

Datei:Die Überlebenden.jpg Mission 2
Die Überlebenden
Heitor - Cerus' frühere Gefährtin und eine "Cousine" von Peitha (soweit ich es mir zusammenreime, sind die Familienverhältnisse der Kryptis mehr symbolischer Natur) - hält die Festung und hindert uns daran, zu Eparch vorzustoßen. Solange das Tor verschlossen bleibt, kann nichts seine Domäne betreten oder verlassen. Peitha schien offen zu sein für die Möglichkeit, dass Heitor sich uns anschließt, aber Arina wollte nichts davon hören. Für sie ist dies eine "Töten oder getötet werden"-Situation. So oder so müssen wir Heitors Tor durchbrechen, wenn wir eine Chance haben wollen, uns den Mittemachtskönig vorzunehmen.

***

Zunächst mussten wir unsere Basis in Nayos verstärken. Zu diesem Zweck begannen wir Heitors Kräfte in der Region zu dezimieren, indem wir Kryptis-Patrouillen vernichteten und ihre Anführer unschädlich machten.

In der Wildnis des Inneren Nayos bemerkte Ramses, dass sich dort jemand in einer Zwangslage befand. Wir schlugen eine Horde von Angreifern zurück und fanden eine geduckte und verwirrte Kryptis namens Irja. Ich erklärte ihr, dass wir zu Peithas Truppen gehörten, und schickte sie zum Lager der Astralwache. Sie war überrascht, dass wir ihr helfen wollten und misstraute jedem, der kein Kryptis war, aber sie war doch bereit, sich in Arinas Lager in Sicherheit zu bringen. Schließlich war sie nur eine Beute für Eparchs Jäger.

***

Als die Loyalisten ausreichend geschwächt waren, kehrte auch ich zum Lager zurück. Irja hatte sich dort eingefunden, und Ramses und ich gaben uns alle Mühe, damit sie sich wohlfühlte. Für mich hatte Peitha aber keine Erholung vorgesehen - sie arrangierte ein Treffen, um unseren Angriff auf Heitor und die Trupen in ihrer Festung zu planen. Die Zeit zum Handeln war gekommen.

Datei:Heitors Tor.jpg Mission 3
Heitors Tor
Als Peitha, Arina, Ramses und ich uns versammelten, um den Sturm auf Heitors Tor zu besprechen, teilte Ramses uns mit, dass Irja trotz all unserer Bemühungen aus dem Lager verschwunden war. Wahrscheinlch hatte sie zu große Angst vor uns Tyrianern und war lieber zurück in die Wildnis geflohen.

Kurz vor der grotesken Festung begann der unerbittliche Ansturm von Heitors Truppen. Als wir sie bezwungen hatten, wollte Arina sofort lospreschen und sich Heitor selbst vorknöpfen, aber unsere Kryptis-Verbündeten hielten kurz inne, während Ramses ein Gebet für die Gefallenen sprach.

In der Festung näherten wir uns Heitors Gemächern, als eine uns bekannte Stimme schmerzvoll aufschrie. Irja war gar nicht geflohen - man hatte sie gefangen genommen. Wir stürmten den Raum und standen endlich unserer Feindin persönlich gegenüber. Peitha und Heitor tauschten spitze Bemerkungen aus, während Irja zusah, gefangen und in Furcht erstarrt.

Wir griffen an. Zunächst sah es aus, als würde Heitor rasch unterliegen. Dann verschlang Heitor plötzlich Irja und absorbierte ihre Essenz, während sie sich im Todeskampf wand und kreischte. Ramses schrie vor Entsetzen auf, und Peitha fletschte wütend die Zähne. Jetzt konnte es keine friedliche Lösung mehr geben, und Peithas Vorhaben war plötzlich klar und gerechtfertigt.

Heitor war völlig wahnsinnig und klammerte sich verzweifelt an ihre Loyalität zu Eparch, bis hin zu ihrem sang- und klanglosen Tod.

Peitha ging weg, zornig und frustriert und bat uns, nach Überlebenden zu suchen. Wir fanden nichts als Leichen. Als ich Peitha draußen traf, vereinbarten wir, dass wir uns zu gegebener Zeit neu gruppieren würden, um tiefer ins Innere Nayos vorzudringen. Die Gerüchte darüber, was uns dort erwarten könnte, sind beunruhigend - fanatische Loyalisten, eingesperrte Unschuldige, skrupellose Generale - aber zumindest ist jetzt klar, dass Peitha zum Wohl ihres Volkes gegen einen tyrannischen und zunehmend heimtückischen König kämpft.

Erfolg Das Reich der Träume Icon.png Secrets of the Obscure: 5. Akt[Bearbeiten]

58. Tag des Zephyrs im Jahre 1337 N.E.
Mission Chroniktext
Datei:Der Kriegsrat (Chronik).jpg Mission 1
Der Kriegsrat (Chronik)
Die Wand aus toxischem Nebel, die den Weg hinter Heitors Tor versperrte, hat sich aufgelöst. Der Plan kann jetzt ausgeführt werden.

Peitha rief mich zu einem Kriegsrat, wo ich im Lager der Astralwache im Inneren Nayos auf "eines von Isgarrens Schoßtieren" treffen sollte. Dieses geheimnisvolle Wesen war niemand anderes als Galrath, und als Peithas Kriegsrat begann, hörte man ihn bellen - Isgarren hatte uns im Krieg gegen Eparch die volle Unterstützung der Astralwache verweigert. Ramses protestierte, aber Galrath betonte erneut, dass sich die Wache noch vom Überfall der Kryptis auf Amnytas erholte und Peithas Kampf nicht der ihre war. Der Zauberer würde aber Freiwilligen gestatten, sich Peitha auf eigene Faust anzuschließen. Wenn Peitha weiterhin beweisen konnte, dass sie imstande war, die Kryptis aus Tyria fernzuhalten, könnte Isgarren wohl auch überredet werden, die volle Unterstützung der Astralwache zu gewähren.

Peitha beendete das Gezänk und stellte ihre Pläne für den Sturz von Eparch vor. Zu diesem Zweck musste sie einen mächtigen Strategen finden und für sich gewinnen, einen Helden der Kryptis: General Nephus.

Nephus war früher Eparchs stellvertretender Kommandeur und protestierte dagegen, wie Eparch und Labris, seine Königin, ihr Volk regierten. Als ehemaliger General und Anführer besaß Nephus den Respekt und die Loyalität seines Volkes; ihn hinzurichten wäre zu riskant gewesen. Stattdessen wurde er ins Exil geschickt und lebte nun bei den einfachen Leuten im Inneren Nayos. Peitha hoffte, dass sich mit Nephus an ihrer Seite die Massen inspirieren lassen würden, sich dem Aufstand gegen den Mitternachtskönig anzuschließen. Aber wir mussten zuschlagen, bevor Eparch und Labris reagieren konnten.

Nachdem der Plan nun feststand, begleitete ich Arina, um einige der neuen Freiwilligen von der Astralwache kennenzulernen. Unter ihnen erkannte ich Major Emund, der die Truppen in Stellung brachte. Zu meiner Überraschung wurden sie von Frode angeführt, der nun wieder mit seiner Tochter Arina vereint war. Sie waren getrennt gewesen, seit ich damals ihr Lager bei Löwenstein ausgespäht hatte, noch bevor ich zum ersten Mal Cerus begegnete. Das erschein mir jetzt alles wie eine ferne Erinnerung. Damals hörte ich zum ersten Mal vom Turm des Zauberers und der Astralwache.

Vor den Truppen erschien ihr Wiedersehen ganz professionell. Dennoch spürte ich ihre Gefühlswallungen und beendete das Gespräch, damit sie ein wenig Zeit hatten, um sich privat zu unterhalten. Bald würde die Zeit kommen, um Peithas Plan umzusetzen und tiefer ins Innere Nayos vorzustoßen.

***

Ich machte mich auf in die Wildnis der Umgebung von Nyedra, erkämpfte mir den Weg vorbei an Eparchs Loyalisten und sorgte für Ablenkung, während Ramses' Späher General Nephus auf der Spur waren. Während ich diesen Auftrag ausführte, erhielt ich unerwartet Nachricht von Galrath, der im Vorstoß-Biwak mit mir sprechen wollte.

Er berichtete mir von der Existenz uralter Artefakte, die vergessene Kampftechniken beschrieben. Galrath glaubte, diese könnten als Teil des Arenals der Wache nützlich werden, um Kryptis zu bekämpfen und schlug daher vor, ich solle versuchen, sie aufzutreiben.

Ich durchstöberte die Umgebung von Nyedra und hatte schließlich alle Artefakte beisammen. Ich brachte sie zu Galrath, der mich ermutigte, mit den dort beschriebenen neuen Kampftechniken zu experimentieren. Ob mir das geholfen hat, ihn und Isgarren zu überzeugen, dass sie die Astralwache mit in den Krieg ziehen lassen, wird sich zeigen.

Mit diesen antiken Kampftechniken, die mein Arsenal bereicherten, fuhr ich fort, es mit den loyalistischen Truppen in diesem Gebiet aufzunehmen.

Endlich hörte ich dann von Ramses; seine Späher hatten den schwer auffindbaren General Nephus irgendwo in Nyedra selbst verortet. Wir müssen zu ihm gelangen, bevor die Loyalisten das Innere Nayos vereinnahmen.

Datei:Zugzwang.jpg Mission 2
Zugzwang
Ich traf mich mit Ramses in den Außenbezirken von Nyedra. Wir gingen vorbei an Behausungen und Tempeln der Kryptis und bekämpften Wachen der Loyalisten in den Straßen. Schließlich stießen wir zu Peitha und folgten ihr zum letzten bekannten Aufenthaltsort des Generals. Hinter uns begann das Volk von Nyedra zu tuscheln.

Weiter drinnen in der Stadt stellten sich uns noch mehr Wachen entgegen - aber diese Soldaten waren Nephus' Getreue. Es sah schon nach Kampf aus, da tauchte unser schwer zu fassendes Ziel aus den Schatten auf.

Nephus' Wachen waren um seine Sicherheit besorgt, aber der General selbst strahlte gelassene Autorität aus. Er merkte an, dass nicht er, sondern Peitha sich in Gefahr befand. Aber Peitha wollte nicht gehen, bevor sie ihm ihren Vorschlag unterbreitet hatte. Anstatt einen sicheren, ruhigen Ort zum Reden aufzusuchen, wies General Nephus Peitha an, dort in den Straßen von Nyedra zu sprechen, wo alle Kryptis zuhören konnten.

Peitha nutzte dieses Publikum zu ihrem Vorteil. Ihre Rede nahm immer mehr Fahrt auf, als sie sich direkt an die Menge wandte. Vielleicht hätte sie das Volk von Nyedra in diesem Moment und an diesem Ort überreden können, sich ihr anzuschließen, aber einer von Nephus' Wächtern gab Alarm: Königin Labris und ihre königliche Wache waren eingetroffen. Die Lage war angespannt. Peitha drängte die Zuschauer, sich uns anzuschließen und zu kämpfen, aber General Nephus versuchte neutral zu bleiben und seine Leute vor Schaden zu bewahren. Er befahl ihnen, nicht gegen die Streitkräfte der Königin die Waffen zu erheben.

Peitha, Ramses und ich hatten keine Wahl - wir mussten uns verteidigen. Wir widerstanden dem ersten Angriff der Königin und hielten uns ihre Wachen vom Leibe. Labris befahl ihren Truppen, von uns abzulassen, und schlug vor, mit General Nephus zu verhandeln. Er nahm das Angebot an.

Die Kryptis-Königin, eindrucksvoll und bedrohlich, forderte, dass Peitha, Ramses und ich ihr auszuliefern seien. Im Gegenzug sollten Nephus und seine Leute begnadigt werden und weiterhin mit ihrem Segen und dem von König Eparch friedlich in Nyedra leben dürfen.

Nephus schien den Vorschlag zunächst zu erwägen. Aber allmählich gewann seine Abneigung gegenüber der Königin die Oberhand. Er schwor Peitha die Treue und sagte sich von Labris und Eparch los. Mit dieser spontanen Entscheidung war der Krieg erklärt, und in Nayos herrschte nun Chaos.

Königin Labris beorderte die königlichen Wachen nach vorn und es kam zum offenen Kampf, Kryptis gegen Kryptis. Das Volk von Nyedra versammelte sich um General Nephus. Mit vereinten Kräften schlugen wir den Gegner zurück und vernichteten schließlich die königlichen Wachen aus Labris' Gefolge. Labris zog sich zurück und begab sich unter den Schutz ihrer Elite, des Zirkels der Königin.

Peitha dankte General Nephus. Er konnte seinen Zorn kaum unterdrücken, als er erwiderte, man habe ihn zu diesem Schritt gezwungen. Er forderte von Peitha, sie solle die Gewalttaten und das Elend wiedergutmachen - alles, was ihr Bruder und ihr Onkel den Kryptis angetan hatten. "Ihr steht in der Schuld unseres Volkes. Eure Familie steht in der Schuld", sagte er, als er sich zum Gehen wandte. "Bringt uns endlich etwas anderes als den Tod."

Leider würde dieses Anliegen warten müssen; Peitha und er wussten beide nur zu gut, dass sie sich erst um Labris zu kümmern hätten. Es würde noch mehr Blutvergießen geben. Aber ich bin bereit für den bevorstehenden Kampf gegen die Königin.

Datei:Abendrotmarsch.jpg Mission 3
Abendrotmarsch
Ich traf kurz vor der Abendrotmarsch mit General Nephus zusammen. Diesen geheiligten Ort benutzte Königin Labris mit ihrer schwindenden Armee als Operationsbasis. Der General hatte sich größte Mühe gegeben, neutral zu bleiben, und er hatte das Gefühl, Peitha habe ihn in einen Konflikt gezwungen, der das Leben einer großen Anzahl unschuldiger Kryptis gefährdete. Dennoch war ihm klar, dass sich hier eine einzigartige Gelegenheit bot, Labris und ihre Armee ein für alle Male auszuschalten. Peitha hatte ihn in eine vorteilhafte Ausgangslage versetzt.

Nephus teilte unsere Streitkräfte auf. Er schickte Peitha, Arina und Ramses los, um die Stellung der Königin von der Flanke her zu attackieren, während er selbst mit mir einen direkten Frontalangriff anf ührte. Er ließ durchblicken, dass er schon zuvor in der Abendrotmarsch gekämpft hatte, und wir sahen zu, wie er meisterlich verschiedene Taktiken einsetzte, um unseren Weg zur Königin freizumachen.

Wir erreichten die kathedralenähnlichen Mauern der Abendrotmarsch und stießen wieder zu unseren Verbündeten, wobei wir Labris' letzte Verteidigungslinien hinwegfegten. Die Königin konnte nun nicht mehr ausweichen und stieg die große Freitreppe herab, um uns die Stirn zu bieten. Trotzig und königlich stand sie vor uns und ließ sich nicht anmerken, dass wir in der Überzahl waren und sie in die Ecke gedrängt hatten.

Sie behauptete, dass Peitha die Kryptis nur in die Ausrottung führen würde und dass die Rebellenführerin nicht die nötige Willens- und Überzeugungskraft besaß, um ihr Volk zu regieren. Einen Moment lang war es ganz still; dann brach Peitha einfach in Gelächter aus, sodass die scheinbar unerschütterliche Fassade der Königin Risse bekam.

Nachdem einige spitze Bemerkungen gefallen waren, blickte Peitha zu Nephus, der uns grimmig befahl, auf die Königin loszugehen und sie hinzurichten.

Labris kämpfte tapfer und verlor. Sie kochte vor Wut, dem Wahnsinn nahe. Aber es half ihr nichts. Nephus ordnete an, sie zu töten.

Peitha jedoch hatte andere Pläne.

Sie witterte eine Gelegenheit, die Kryptis mit einer Machtdemonstration auf ihre Seite zu bringen, und ließ die Königin vorerst am Leben. Es war Zeit, dem Volk von Nayos zu zeigen, dass Peitha den Kampf gewinnen konnte und dass Labris und Eparch nicht unbesiegbar waren. Die geschwächte, tyrannische Labris war ein wertvoller Trumpf in Peithas Ärmel. Jetzt brauchte sie nur noch ein Publikum ...

***

Peitha hatte vor, die besiegte Königin Labris ins Kolosseum des Mitternachtskönigs zu bringen und den Kryptis die Macht ihres Aufstands vorzuführen. General Nephus wandte sich rasch an mich. Er zweifelte ein wenig an Peithas Aktion, aber er fand, dass sie vor einem möglichst großen Publikum stattfinden sollte - wenn das nun der Plan war, dann sollten wir ihn auch mit allen Mitteln umsetzen.

Der General schickte mich los, um im Vorstoß-Biwak eine ältere Kryptis aufzusuchen, Tecla die Ehrenwerte. Sie wusste Bescheid über eine Reihe von Signalfeuern, die sich durch das Innere Nayos hinzogen. Mit ihrer Hilfe konnte man die Bevölkerung des Inneren Nayos im Kolosseum zusammenrufen, sodass Peitha auf eine große Ansammlung zählen konnte, die sie unterstützte.

Während Peitha und unsere Verbündeten nach Nyedra marschierten, aktivierte ich die Signalfeuer, so schnell ich nur konnte. Eine riesige Menge versammelte sich und erlebte die stolze Königin Labris als schwache Gefangene. Peitha war im Begriff, die überwältigende Mehrheit der Kryptis für ihre Sache zu gewinnen.

***

Als die Massen ins Kolosseum strömten, rief mich Peitha an ihre Seite, damit ich ihre Rede anhören sollte. Ich kam gerade dazu, als sie die unterlegene Königin der Menge vorführte. Die Anführerin der Rebellen sprach voller Überzeugung - dass Eparch und seine Loyalisten besiegt werden könnten und dass sie, anders als das derzeitige Königspaar, den Besiegten Gnade erweisen würde.

"Kinder von Nayos", so begann sie, bevor sie auf die besiegte Königin Labris und Eparchs geschwächte Armee hinwies.

Der Mitternachtskönig muss wohl die Macht von Peithas Position gespürt haben - er fühlte die Bedrohung durch den Schleier und merkte, dass sie die Kryptis gegen ihn aufwiegelte. In diesem Moment bildete sich ein Riss und Eparchs ruhige, kräftige Stimme erfüllte das Kolosseum.

Der König - eine uralte, massive Bestie - trat hindurch, und alle Blicke richteten sich auf seine furchteinflößende Gestalt. Eparch beachtete Peitha kaum; stattdessen forderte er die versammelte Menge auf, zu sprechen, wenn seine machthungrige Nichte tatsächlich ihr Vertrauen gewonnen hatte.

In der Arena herrschte Stille.

Daraufhin wandte Eparch seine Aufmerksamkeit der Anführerin der Rebellen und seiner gefangenen Königin zu. Bisher war er ganz ruhig erschienen, aber jetzt hörte ich die mühsam unterdrückte Wut in seinen Worten. Er machte ein einziges Angebot: Wir sollten Labris freilassen, und Tyria würde verschont. Peitha könnte dort im Exil leben.

Ob Peitha das für eine ernsthafte Zusage hielt, bleibt unklar. Aber Labris glaubte offensichtlich daran. Selbst in ihrem geschwächten Zustand konnte sie Peitha nicht gestatten, sie als Druckmittel zu benutzen und alles zu untergraben, was sie und Eparch aufgebaut hatten.

Die widerspenstige Königin opferte sich für das Wohl ihres geliebten Königs und übertrug mit einer letzten Anstrengung den Rest ihrer Essenz an ihn, während wir nur entsetzt zusehen konnten.

In der Menge brach Chaos aus - einige erklärten ihre Unterstützung für Peitha, andere für Eparch. Der Rest geriet in Panik und floh. Selbst der König war erschüttert vom Opfer seiner Königin. Brüllend vor Wut schwor er, alle zu verschlingen, die sich ihm entgegenstellten, und forderte alle, die zu Peitha hielten, heraus, den Kampf zu ihm in die Zitadelle von Zakiros zu tragen.

Peithas Plan, eine Armee aufzustellen und den König zu stürzen, wurde damit über den Haufen geworfen. Uns blieb keine Wahl - wir mussten zurückweichen, uns neu gruppieren und Bilanz ziehen, was die Nachwehen dieses katastrophalen Tages betraf . Wird Peithas zusammengewürfelte Armee ausreichen, um in Eparchs befestigte Zitadelle einzudringen und ihn in seiner vollen Wut herauszufordern? Können wir auf die Astralwache zählen? Es wird sich zeigen, ob die selbst ernannte Rebellin diesen falschen Schritt kompensieren kann. Ich will ihr helfen, so gut ich kann, aber ob das ausreicht, Peitha zum Sieg zu verhelfen, bleibt mehr als fraglich.