Die Legionen der Charr

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Die Legionen der Charr, original im Englischen The Legions of the Charr, ist eine Erzählung die von ArenaNet im Jahr 2011 veröffentlich wurde. Der Text wurde vom Englischen nie offiziell in andere Sprachen übersetzt, weshalb es sich bei der hiesigen Übersetzung um keine offizielle Übersetzung seitens ArenaNet handelt.

Text[Bearbeiten]

(Der folgende Text ist eine freie Übersetzung der englischen Version)

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Im Jahr 1090 des mouvelianischen Kalenders setzte König Adelbern, der letzte menschliche Herrscher von Ascalon, das Feindfeuer frei. Die menschlichen Bewohner dieses Landes erlagen der schrecklichen Magie, um dann als Geister wieder aufzuerstehen. Im Jahr 1112 hatten die Hoch-Legionen der Charr ganz Ascalon zurückerobert. Nur vier Jahre später trat Kalla Flammenklinge von der Blut-Legion vor Forge Eisenschlag, den Imperator der Eisen-Legion, und forderte ihn auf, ihr zu helfen, ihr Volk von der Kontrolle der Schamanen zu befreien. Gemeinsam führten Kalla und Forge eine Rebellion gegen die Flammen-Legion an und stürzten deren tyrannische Herrschaft. Die drei Legionen, Blut, Asche und Eisen, bauten daraufhin aus den Ruinen der Vergangenheit eine neue Nation auf.

„Ihr seid ein Feigling.“

„Ihr seid ein Narr.“

Die Klingen klirrten mit dem schrillen Klang der Wut aus ihren Scheiden, und nur die Klauen des Zenturios der Eisen-Legion hielten das Blut vom Feld fern.

„Zurücktreten! Ihr beide!“, brüllte der Kommandant. Seine schwarzen Augen bohrten sich in die widerspenstigen Kämpfer, und die beiden Kontrahenten steckten langsam ihre Schwerter weg. „Ich habe sechs Trupps zu organisieren, Soldaten, und ich kann keine Zeit damit verschwenden, auf Eure aufzupassen. Bringt Eure Schwänze in Bewegung! Fünf Jahre lang habt Ihr so gekämpft. Bringt Euch endlich gegenseitig um, oder hört auf, meine Zeit zu verschwenden!“

Legionär Via Splitvein ballte die Fäuste. Sie knurrte in kaum kontrolliertem Gehorsam. „Na schön. Aber wenn dieser wehleidige Schwächling noch einmal versucht, mir zu sagen, was ich zu tun habe ...“

„Wenn ich es Euch nicht sage und Ihr in einen Hinterhalt stolpert, ist es Eure Schuld.“ Der andere Charr, ein kleineres Männchen der Asche-Legion, fuhr mit seinen Krallen über die Griffe seiner weißgefertigten Dolche. „Ihr und Euer Blut-Legion-Trupp werden in gebrandmarkte Monster verwandelt“, höhnte er. „Andererseits könnte es Euch auch angenehmer machen, von einem Drachen verdorben zu werden, Via.“

Via stürmte wieder nach vorne, aber der Zenturio stellte sich ihr immer noch in den Weg. „Das ist unangebracht, Feros!“ Der Zenturio stieß sie beide zurück. „Zurück!“ Der Zenturio stieß dem schwarzgekleideten Späher einen dicken Finger in die Brust und sagte bösartig: „Eure Aufgabe, Aschemüll, ist es, diesen Trupp durch die Faulblasen-Weite zum Kinar-Fort zu eskortieren. Wenn Ihr das nicht könnt, dann besorgt mir jemanden, der es kann!“

Feros Benighted knurrte tief in seiner Kehle und ließ seine Waffen los. „Gut. Ich verspreche, dass ich sie durch den Brand begleite - aber haltet mir diese Verrückte vom Hals.“

„Gut.“ erwiderte Via. „Zeigt mir den Weg. Dann geht mir aus dem Weg.“

Die Rückkehr der Legionen[Bearbeiten]

Selbst nachdem die Charr Ascalon zurückerobert hatten, gab es noch viele Herausforderungen zu bewältigen. Die drei alten Legionen (Eisen-, Asche- und Blut-Legion) kämpften darum, ihre Identität und Hierarchien zu etablieren. Viele Anführer, die dem Regime der Flammen-Legion treu geblieben waren, wurden ermordet oder im Kampf besiegt. Neue Stimmen erhoben sich an ihrer Stelle, und die Charr als Volk zersplitterten. Nur dank der Stärke der Trupps und ihrer natürlichen Befolgung der Befehlskette überlebte die Nation der Charr diese turbulente Zeit. Und in einer Ironie, die den Charr nicht entgangen ist, wurde Adelberns letzter Fluch zu einem integralen Bestandteil dieses Überlebens.

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Nachdem die Macht der Flammen-Legion gebrochen war, flohen die Schamanen und ihre Anhänger in die Flammenkamm-Berge, um ihre Wunden zu lecken. Die Flucht war vor allem deshalb möglich, weil die anderen drei Legionen so sehr damit beschäftigt waren, ihre internen Hierarchien nach Generationen der Kontrolle durch die Flammen-Legion wieder aufzubauen. Aber nachdem die Strukturen von Eisen, Asche und Blut wiederhergestellt waren, schien es fast unmöglich, dass die drei Legionen nicht sofort übereinander herfallen und jede Schwäche ausnutzen würden, um sich selbst zu vernichten.

Genau das hätte passieren können, wenn die Geister von Ascalon nicht gewesen wären.

Adelberns Fluch über die Länder Ascalons erfasste die Menschen. In einem weißglühenden Moment zerstörte er ihre körperlichen Formen und verfluchte ihre Geister dazu, durch das Land zu wandern und für immer gegen die Charr zu kämpfen. Da der geisterhafte Feind unerbittlich war und nie vollständig besiegt werden konnte, waren die Hoch-Legionen der Charr von Anfang an gezwungen, zusammenzuarbeiten, wenn sie überleben wollten. Obwohl sie die erzwungene Einheit verabscheuten, lehrte die Notwendigkeit, sich selbst und Ascalon zu verteidigen, die drei Legionen, wie sie zusammenarbeiten konnten, ohne ihre Individualität zu opfern.

Gegenwärtig arbeiten die Eisen-, Asche- und Blut-Legion in einer wackeligen Allianz. Smodur der Unverzagte befehligt die Eiserne Legion von seiner Festung in der Schwarzen Zitadelle aus. Im Osten, jenseits der Flammenkamm-Berge, kontrolliert Imperator Bangar Todbringer die Ländereien der Blut-Legion. Malice Schwertschatten, ein junger weiblicher Charr, regiert als Imperator der Asche-Legion. Obwohl sich die drei Legionen gelegentlich streiten, ist es ihnen gelungen, den allgemeinen Zustand der Eintracht aufrechtzuerhalten. Jede Legion ist unabhängig, aber alle drei schicken Truppen und Unterstützung nach Ascalon, um die menschliche Bedrohung auszurotten. Smodur weiß genau, dass die Truppen von Malice nicht nur zur Unterstützung da sind, sondern auch, um für ihren Imperator zu spionieren; dennoch respektieren die beiden Anführer einander. Bangar birgt die wahre Unberechenbarkeit, misstrauisch und zu Wutausbrüchen neigend. Sein Hass auf die Menschen überwiegt jedoch sein Misstrauen gegenüber den anderen Imperatoren, und er hat eine große Anzahl von Truppen unter das Kommando der Schwarzen Zitadelle gestellt.

Im Brand wütete ein Sturm. Blitze zuckten hier und da und beleuchteten schlängelnde, kristalline Wesen, die die verdorbenen Ebenen durchstreiften. Ein einsamer Charr-Trupp marschierte über den sich bewegenden Sand, ihre Stiefel traten über einen Boden, der zu tückisch war und sich ständig veränderte, um ihn zu kartieren.

Feros hielt inne und hob eine Faust, um einen stillen Halt zu signalisieren. Der Trupp der Blut-Legion erstarrte augenblicklich auf der Stelle. Via roch die Luft und nahm nicht mehr als einen schwachen Hauch von Gefahr wahr. Nach einem Moment schlich der Späher zu ihnen zurück, kroch über die zerbrochenen Felsen und flüsterte: „Feinde da vorne. Sieht nach Ärger aus.“ Er zeichnete eine schnelle Karte in den Sand, auf der er Position, Entfernung und Anzahl der Feinde vermerkte. „Sie haben bereits unsere Fährte aufgenommen.“

„Dann heißt es Zeit totschlagen.“ Vias Augen verengten sich. Sie warf einen Blick zurück auf ihren Trupp, Freunde seit ihrer Kindheit. Ihre Gesichter waren gezeichnet und starr. Sie kannten die Gefahr. Das Flachland vor ihnen war fest. Eben. Es wäre ein hervorragender Ort zum Kämpfen. „Bereitet den Angriff vor. Zwei nach hinten, der Rest mit mir. Auf mein Zeichen...“

Vier riesige Kreaturen erklommen den Hügel. Sie waren abscheulich, verdreht durch die Energien des Brandes. Nach ihren missgebildeten Schädeln und den riesigen, krallenbewehrten Pfoten zu urteilen, könnten die Monstrositäten einst Bären oder Bergkatzen gewesen sein. Jetzt waren sie nichts weiter als verdrehte Hüllen, gefüllt mit dem mörderischen Hass eines Drachens. Vier. Weit mehr, als sie verkraften konnten. Sie war sich nicht einmal sicher, ob der Trupp einen besiegen konnte.

Via merkte erst, dass sie einen Schritt zurückgewichen war, als sie Feros' Hand auf ihrem Unterarm spürte, der sie beruhigte und das Gleichgewicht hielt.

„Geht es Euch gut?“, fragte er. Seine Stimme war leise, und ihre schnellen Ohren erfassten kaum, was er meinte.

„Sie sind ... groß.“ Sie flüsterte die zitternden Worte, bevor sie merkte, dass sie gesprochen hatte. Sie versteifte sich und Via zog ihren Arm weg, als wäre seine Hand eine heiße Kohle, die auf ihre Haut gedrückt wurde. Sie griff nach ihrem Schwert. „Seid nicht so ein Feigling, Feros. Wir können es mit ihnen aufnehmen.“

Feros lächelte - ein Ausdruck, der sich nicht besonders von seinem Knurren unterschied. „Wir können es auf jeden Fall versuchen.“

Der Meister der Zitadelle[Bearbeiten]

Der Imperator der Eisen-Legion ist ein strenger alter Soldat, ein Veteran unzähliger Schlachten, bekannt als Smodur der Unverzagte. Smodur ist stämmig, für sein Alter außergewöhnlich muskulös und trägt die Narben eines Soldatenlebens. Er hat nur noch ein Auge, mit dem er seine Untergebenen grimmig anschaut, und sein blau gefärbtes Kettenhemd wurde schon zu oft repariert, um es zu zählen.

Smodur ist ein hervorragender Ingenieur und ein brillanter Architekt und Designer. Im Laufe der Jahre war er für viele Neuerungen verantwortlich, die die Stärke der Eisen-Legion erhöht haben. Der Imperator hält seine Legion für die „fortschrittlichste“ aller Charr. Aufgrund Smodurs ungewöhnlich fortschrittlicher Natur sind auch andere Völker in der Schwarzen Zitadelle zugelassen, solange sie sich den Charr gegenüber als nützlich erweisen. Smodur arbeitet sogar an einem Vertrag mit den Menschen, die die Ebonfalke-Festung verteidigen - ein Ort, der der Eisen-Legion schon lange ein Dorn im Auge ist. Als Bedingung für diesen Vertrag verlangen die Charr, dass die Menschen eine uralte Waffe zurückgeben, die während des Feindfeuers verloren gegangen ist: die Klaue des Khan-Ur.

Einige sagen, dass Smodur die Rückgabe der legendären Waffe verlangt, um damit seine Autorität zu stärken und die Herrschaft über die Charr zu erlangen. Andere Gerüchte besagen, dass der unkonventionelle Imperator die Klaue einschmelzen und das Vermächtnis des Khan-Ur zerstören will, in der Hoffnung, dass sein Volk weiter vorwärts geht und niemals zurückblickt.

„Steht auf, Soldat!“ brüllte Via dem letzten Mitglied ihres Trupps zu. Sie fing die massiven Klauen eines verderbten Monsters mit ihrem Schild ab und versuchte, mit einem Schwerthieb zu antworten. Der glasige Blick ihres gefallenen Kameraden verriet sein Schicksal. Er war tot, wie die anderen. Brüder und Schwestern aus dem Fahrar, die seit ihrer Kindheit an ihrer Seite gekämpft hatten. Trotz der drei Bestien, die sie erlegt hatten - eine allein durch Via - konnte sie den Ansturm der vierten nicht aufhalten. Ihr Körper schmerzte und die Waffe in ihrer Hand fühlte sich mit jedem Angriff schwerer an.

Vias Schild zerbrach und ließ abgetrenntes Eisen und Holzsplitter auf ihre Schnauze regnen. Sie taumelte zurück und schwang ihre Klinge heftig, um den Feind abzuwehren, bis ihre Sicht wieder klar wurde. Ein breiter Hieb, zwei - aber ihre Waffe traf nichts. Via öffnete die Augen und befürchtete das Schlimmste... gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie die monströse Brand-Kreatur taumelte und zusammenbrach. Ein Dolch mit weißem Griff hatte sein kristallines Herz durchbohrt.

Feros stand zwischen ihr und der Bestie, sein Körper war von der Schulter bis zum Schwanz aufgekratzt. Ihm gelang ein Knurren, als er auf die Knie fiel. „Narr.“

Ihre eigenen Verletzungen ignorierend, ging Via zu ihm, riss ihren Mantel ab und riss ihn in Streifen, um seine Wunden zu verbinden. Verärgert schlug der Späher schwach nach ihren Händen. „Lasst mich sterben. Geht, bevor der Geruch von Blut andere anlockt...“

„Feigling.“ knurrte sie und zog die Knoten fester an. „Gebt Ihr den Kampf auf?“

„Ich bin schwer angeschlagen, Via.“

„Das wird schon wieder“, log sie.

Feros nahm einen tiefen Atemzug. „Gut. Aber wir verschwinden von hier. Wenn Ihr mich tragt, zeige ich Euch den Weg.“

„Nein.“ Ihre Hände hielten über den Binden inne. „Wenn Ihr Euch bewegt, werdet Ihr verbluten. Ich werde gehen. Ich bringe jemanden mit, der Euch abholt. In weniger als einem Tag.“

Der Soldat der Asche-Legion schnaubte angewidert. „Wenn Ihr allein geht, kommt Ihr überhaupt nicht mehr hier raus. Wir werden alle drei sterben. Entweder so ... oder gar nicht.“ Feros schloss unter Schmerzen die Augen. Als er sie wieder öffnete, war sein Knurren zurückgekehrt. „Ich habe versprochen, dass ich Euch von diesem Ort wegbringen werde, Ihr blutrünstiger Idiot. Das werde ich.“

Sie brauchte nur einen Atemzug, um ihre Entscheidung zu treffen. Sie hievte den Soldaten der Asche-Legion auf ihren Rücken. Feros schlang seine Arme um ihren Hals. Ohne weitere Diskussion machten sie sich auf den Weg nach Norden in Richtung Kinar.

Befehlskette[Bearbeiten]

Das wahre Oberhaupt der Charr-Nation ist der Khan-Ur, der als Primus Imperator gilt. Er steht über den Imperatoren aller vier Hoch-Legionen und koordiniert alle Armeen der Charr. Der letzte Khan-Ur wurde ermordet, als die Menschen in Tyria eintrafen und die Charr aus Ascalon vertrieben. Seitdem haben einige Charr versucht, den Titel für sich zu beanspruchen, aber keiner hat die Legionen wirklich unter einem Thron vereint. Ohne einen Khan-Ur wird jede der vier Legionen von separaten Imperatoren angeführt, die innerhalb ihrer Legionsstruktur die oberste Autorität innehaben.

Unter jedem Imperator stehen seine wichtigsten Befehlshaber, die Tribunen. Eine Legion hat selten mehr als zehn Tribunen, und dieses Amt ist für einen ganzen Kriegsschauplatz oder einen großen Teil eines kontrollierten Gebiets zuständig. Unterhalb der Tribunen stehen die Zenturione. Jeder Zenturio befehligt eine Reihe von Trupps (eine „Kompanie“) und koordiniert die Manöver auf breiter Ebene im Zuständigkeitsbereich des Tribuns. In Gebieten, in denen mehrere Zenturione koordinieren, kann ein Primus Zenturio ernannt werden - der „Erste unter Gleichen“ der Zenturionen. Der Primus Zenturio führt eine aktive Angriffstruppe von 3 bis 5 großen Kompanien an, die zwar kleiner ist als die unter die Zuständigkeit des Tribuns fallende Truppe, aber immer noch eine beachtliche Größe aufweist.

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Jeder Trupp hat seinen eigenen Legionär. Die Legionäre sind das wahre Herz der Legionen. Sie führen ihre Trupps (in der Regel eine Gruppe von 5-15 Charr) auf Missionen an, leiten sie zum Sieg und übernehmen die individuelle Führung des Trupps. Unter ihrem Kommando stehen die reinen Soldaten einer jeden Legion - die Mitglieder des Trupps, die die Stärke der Charr ausmachen.

Innerhalb der Struktur der Hoch-Legionen gibt es auch Ränge, die nicht zur direkten Befehlskette beitragen. Ein Brevet ist ein vorübergehendes Feldkommando, das in Notzeiten eingesetzt wird. Quästor ist der Legionstitel für den Quartiermeister, eine Position, die typischerweise von einem älteren Soldaten bekleidet wird, dessen Fähigkeiten im Feld nachgelassen haben, dessen Erfahrung und administrative Führung aber äußerst wertvoll sind. Schrotter ist der Sammelbegriff für einen Trupp im Strafdienst, unabhängig von ihrem offiziellen Rang.

Primus“ ist die Bezeichnung für einen erwachsenen Ausbilder an einem Fahrar. Wenn Jungtiere geboren werden, werden sie zum Fahrar ihrer Legion gebracht, wo sie in einem Trupp, der aus den Jungtieren des betreffenden Jahres (oder eines nahen Jahrgangs) besteht, ausgebildet und aufgezogen werden. Der Primus sorgt für die Ausbildung und Führung des jungen Trupps und bereitet sie auf das Leben als Soldaten in ihrer Legion vor.

Der unterste Rang in den Hoch-Legionen ist der Gladium. Ein Gladium ist ein Charr ohne Trupp; sie sind die niedrigsten Soldaten, denen wenig Respekt oder Verantwortung entgegengebracht wird - ungeachtet ihrer früheren Titel oder Ränge. Ohne Trupp wird einem Charr nicht getraut. Es ist die Pflicht eines jeden Gladiums, sich so schnell wie möglich wieder einem Trupp anzuschließen. Solange sie das nicht tun, gelten sie als schwarzer Fleck in der Geschichte der Legion und werden verachtet.

Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen Gladiums und Charr, die von ihren Trupps abkommandiert wurden. Erstere haben keine Unterstützung und keinen Platz in der Hierarchie, außer auf den untersten Rängen. Letztere erfüllen einfach eine Aufgabe oder eine Einzelmission außerhalb ihrer Einheiten. Es ist akzeptabel, dass Charr über einen längeren Zeitraum von ihren Trupps getrennt sind, wenn die Pflicht und die Notwendigkeit es erfordern. Im Gegensatz zum Gladium haben Charr, die auf eigene Faust unterwegs sind, immer ihre Einheiten, auf die sie sich berufen und zu denen sie zurückkehren können, wenn ihre Missionen abgeschlossen sind.

Der junge Primus des Fahrar hob eine Augenbraue, als er eine Blut-Legionärin auf die Gruben zuschreiten sah. Ihre Wunden waren von der Reise durch den Brand noch nicht verheilt, und die Spuren der massiven Krallen waren noch frisch auf ihrem Körper. In ihren Armen hielt sie ein dunkelhaariges Jungtier, das nicht älter als zwei Wochen war. „Blut-Legion?“, spottete der Primus. „Das ist ein Asche-Fahrar.“

„Ich weiß, wo ich bin“, knurrte die Kriegerin wütend und fletschte die Zähne. „Nehmt das elende Ding und verschwindet.“ Trotz ihrer Worte hielt sie ihr Junges noch einen Moment länger fest, strich ihm das Fell aus den Ohren und ließ das Baby spielerisch an ihrem krallenbewehrten Finger zerren.

„Wer ist der Vater?“ fragte der Asche-Primus neugierig.

Seine Antwort wurde mit einem scharfen Blick quittiert. „Das geht dich nichts an, Aschemüll.“ Sie sah noch einmal auf das Junge hinunter, bevor sie es sanft in die Arme des Primus legte. „Er war einer von euch. Das ist alles, was Ihr wissen müsst.“

Der Primus legte das Baby zu den anderen: dem Trupp, auf den es sich eines Tages verlassen würde. „Hat das Kind einen Namen?“, fragte er vorsichtig und rief der Kriegerin der Blut-Legion zu, als sie wegging.

Sie hielt inne und blickte über ihre Schulter zurück. „Veros“, grunzte sie. Die Kriegerin der Blut-Legion stützte ihre Hand auf einen Dolch mit weißem Griff, der an ihrem Gürtel hing. „Und, Primus? Sagt ihm, dass sein Vater ein Feigling war.“ Nach einem Moment murmelte sie leise: „Dann sorgt dafür, dass er auch so wird.“

Via senkte den Kopf, als würde sie eine Last schultern, und verließ schweigend den Fahrar.
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