Gwen Thackeray
Gwen Thackeray war Anführerin der Ebon-Vorhut und an vielen historischen Ereignissen direkt oder indirekt beteiligt. Sie war mit Keiran Thackeray verheiratet und zusammen mit ihm und anderen Mitgliedern der Vorhut auch Gründer von Ebonfalke. Sie ist zudem eine direkte Vorfahrin von Logan Thackeray. Von den Charr wurde sie lange Zeit gefürchtet und als Blutbringerin bezeichnet.
Biografie[Bearbeiten]
Kindheit[Bearbeiten]
Gwen wurde im Jahr 1060 N.E., gegen Ende des dritten Gildenkrieges in Ascalon geboren, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Vater wuchs sie in Dorf Aschfurt auf. Sie war ein gewöhnliches Kind, welches gerne in der Natur herumtollte, Blumen sammelte und Flöte spielte. Als sie sieben Jahre alt war, starb ihr Vater, den sie als starken Krieger betrachtete und sehr bewunderte. Auch wenn sie ihn sehr vermisste, behielt sie ihr fröhliches Gemüt auch nach seinem Tod bei.
Im Jahr 1070 N.E., als Gwen zehn Jahre alt war, beschwörten die Charr das Große Feuer über Ascalon, wobei unzählige Ascalonier umkamen. Unter den Toten befand sich auch Gwens Mutter Sarah, sodass Gwen von nun an ein Waisenkind war. Nach kurzer Zeit wurde das verzweifelt herumirrende Mädchen von den Charr gefangen genommen und nach Norden verschleppt, wo man sie als Sklaven-Arbeiterin einsetzte.
Gefangenschaft[Bearbeiten]
Sieben lange Jahre vergingen und Gwens Furcht wandelte sich mehr und mehr in einen tiefen Hass, welcher Tag für Tag, mit jedem von den Charr ermoderten Sklaven, wuchs. Aus dem einst so fröhlichen jungen Mädchen sollte eine kalte Frau heranwachsen, deren stärkste Emotion ihr Hass auf die Charr war, die sie als brutale und gefühllose Monster sah. Mit 17 Jahren startete sie einen Fluchtversuch, bei welchem sie allerdings nicht sehr weit kam, bevor die Charr sie aufspürten und zurückschleppten. Als Strafe auf einen Fluchtversuch stand bei den Charr der Kampf in der Arena. Dabei handelte es sich jedoch keineswegs um einen fairen Kampf, sondern vielmehr um eine Hinrichtung, welche den zuschauenden Charr Unterhaltung bot. Gwen musste zusehen, wie einige wieder eingefangene Sklaven unbewaffnet gegen einen Wehr-Verschlinger antreten mussten und von der Kreatur niedergemetzelt wurden, bevor sie selbst an der Reihe war.
Die Arena in der sie gegen den Verschlinger antritt war nur provisorisch innerhalb einiger Ruinen alter ascalonischer Gebäude errichtet worden. Es gelang ihr, eine poröse Säule innerhalb der Arena zum Einsturz zu bringen, welche den Verschlinger ausschaltete und einen alten Gang unterhalb der Gebäude freilegte, durch welchen hindurch sie vor den momentan noch irritierten Charr fliehen konnte. Sie fand sich in einem Labyrinth aus unterirdischen Tunneln wieder und schaffte es ein Tor hinter ihr zu verkeilen um ihre Verfolger aufzuhalten. Im Labyrinth machte sie einige spirituelle Erfahrungen und eignete sich auf seltsame Weise einige Mesmer-Fertigkeiten an, welche ihr bei ihrer weiteren Flucht helfen sollten.
Als sie schließlich einen Ausgang aus dem Labyrinth fand, stellte sie fest, dass sie bereits sehr weit nach Norden gelangt ist und die fernen Zittergipfel in der Ferne zu erkennen waren. Da die Charr nur selten die Zittergipfel betraten, machte sie diese als Ziel ihrer Flucht aus. Auf dem Weg dorthin befand sich jedoch noch Charr-Territorium und Gwen musste an mehreren Patrouillen der Charr vorbei. Als sie schließlich völlig erschöpft die Zittergipfel erreichte, nahm sie den Rauch eines Lagerfeuers wahr, welcher sie, zu ihrem Glück, direkt zu einem Lager der Ebon-Vorhut, angeführt von Hauptmann Langmar, führte.
Die Ebon-Vorhut, welche im Auge des Nordens ein Quartier errichtet hat, versorgte Gwen, bis diese wieder zu Kräften kam. Schließlich beschloss Gwen sich der Vorhut anzuschließen und gemeinsam mit ihr die Charr zu bekämpfen.
Ebon-Vorhut[Bearbeiten]
Ihr unbändiger Hass auf die Charr war ihre größte Motivation, sodass sie unermüdlich trainierte und schnell zum stellvertretenden Anführer der Vorhut avancierte. Sie war inzwischen eine begabte Mesmerin und beschäftigte sich viel mit dem Spähbecken in der Halle der Monumente, um dessen Geheimnisse zu lüften.
Im Jahr 1078 N.E. erschienen Ogden Steinheiler, Vekk und ein weiterer Held beim Auge des Nordens. Da Hauptmann Langmar momentan eine Operation in feindlichem Gebiet leitete, hatte Gwen während ihrer Abwesenheit das Kommando über das Auge und nahm die Reisenden in Empfang. Nachdem Ogden vom Auftauchen der Zerstörer berichtete, versprach Gwen die Vorhut dazu überreden zu wollen, sich dem Kampf gegen die Drachendiener anzuschließen. Unglücklicherweise war Langmars Trupp immer noch nicht von seinem Einsatz zurück und Gwen bestand daher darauf, dass Ogden und seine Leute sich zunächst mit auf die Suche nach Langmar und ihren Leuten machen.
Die Gruppe fand heraus, dass Langmars Trupp angegriffen und verschleppt worden ist und machte sich auf zu einem großen Charr-Gefangenenlager in der Nähe. Dort fanden sie allerdings nicht was sie suchten. Stattdessen begegneten sie einem Charr-Gefangenen namens Brandor Grimmflamm, welcher erklärte ebenfalls ein Feind der Flammen-Legion zu sein. Obwohl Gwen ihrem Widerwillen für eine Abmachung mit dem Charr Ausdruck verlieh, wurde sie vom Rest der Gruppe überstimmt. Brandor bot an, den Aufenthaltsort von Langmars-Trupp zu verraten, wenn ihm zuvor bei der Befreiung seines eigenen Trupps geholfen wird. Auch wenn Gwen Brandor keines Wegs traute und ihm häufig deutlich machte, dass sie für ihn nichts als Hass übrig habe, hielten sich alle an die Vereinbarung. Die Gruppe befreite zunächst den Grimm-Trupp, kurz bevor dieser hingerichtet werden sollte, und zogen dann in den Kampf gegen Hierophant Brandseele, welcher die gefangenen Vorhut-Soldaten, seinen neuen Göttern, den Zerstörern, opfern wollte.
Gwen, Brandor, Ogden und die anderen schafften es gerade noch rechtzeitig zur Festung des Hierophanten und konnten den Anführer der Schamanenkaste, sowie die sich dort befindenden Zerstörer ausschalten und Langmar und ihre Einheit befreien. Wie versprochen schloss sich die Ebon-Vorhut kurze Zeit später den Deldrimor-Zwergen im Kampf gegen die Zerstörer an. Gemeinsam mit einigen anderen verbündeten Norn und Asura schafften sie es, den Großen Zerstörer zu bezwingen und das Erwachen des Alt-Drachen Primordus zu verzögern, auch wenn Letzteres zu diesem Zeitpunkt noch keinem der Beteiligten bewusst war.
Krieg in Kryta[Bearbeiten]
Als im Jahr 1079 N.E. der Höhepunkt des Krieges in Kryta erreicht war, und die Glänzende Klinge zusammen mit der Löwengarde Salma als rechtmäßige Königin Krytas installieren wollten, wurde Evennia als Botin zum Auge des Nordens geschickt, um die Ebon-Vorhut davon zu überzeugen, am Kampf gegen den Weißen Mantel teilzunehmen. Gwen war gegen die Idee, Truppen, welche im Kampf gegen die Charr eingesetzt werden könnten, abzutreten. Hauptmann Langmar jedoch entschied sich dazu, Kryta ihre Hilfe anzubieten. Zusammen mit den Ebon-Falken, einer Elite-Einheit der Vorhut, zog sie los um Salma zu unterstützen. Gwen hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein romantisches Verhältnis mit dem Anführer der Falken, einem jungen Waldläufer namens Keiran Thackeray und war über dessen Reise nach Kryta nicht sonderlich glücklich. Auch ihre erneute temporäre Beförderung zur Anführerin des Auges war ihr nicht recht, jedoch nahm sie ihre Pflicht wahr.
Kurz vor der Schlacht um Löwenstein kam es zu einer spontanen Situation, in welcher Keiran Thackeray und Hauptmann Langmar einen Teil der Streitmacht des Weißen Mantels von den Dörfern zwischen Demetra und Löwenstein weglockte, damit die Siedlungen vorher noch evakuiert werden konnten. Die Evakuierungen waren erfolgreich und viele Leben wurden gerettet, jedoch erschienen Keiran und Langmar nicht wie besprochen zum Kampf um Löwenstein. Auch nachdem die Schlacht gewonnen war, gab es lange keine Spur. Als die Suchtrupps schließlich die beiden Riesenbecken absuchten, fanden sie den Leichnam von Hauptmann Langmar, beerdigt in einem provisorischen Grab am Ufer des Beckens.
Gwen war von der Nachricht erschüttert. Sie trauerte um den Verlust ihrer Anführerin und bangte gleichzeitig um das Leben ihres Geliebten, dessen Schicksal weiterhin ungeklärt blieb. Gwen stellte eigene Nachforschungen an und benutzte auch das Spähbecken um Informationen über Keiran Verbleib zu sammeln. Schließlich konnte sie Keiran in den Zittergipfeln ausfindig machen und ihn nach Hause bringen.
Seit Langmar und Keiran das Auge verließen, hatte Gwen viel Zeit zu reflektieren und nahm den Heiratsantrag, den Keiran ihr vor seiner Abreise machte, schließlich an. Gleichzeitig musste sie sich auf ihre neue Aufgabe als Hauptmann der Ebon-Vorhut vorbereiten.
Zurück in Ascalon[Bearbeiten]
Im Jahr 1080 N.E. rief König Adelbern die Ebon-Vorhut zurück nach Ascalon, wo sie wie Helden empfangen wurden. Der König wurde auf eine kommende Gefahr aus der Kristallwüste im Süden aufmerksam gemacht und wollte die Ebon-Vorhut dementsprechend in den Flammenkamm-Bergen, an der Grenze zur Wüste postieren. Auf dem Weg dorthin verlor die Vorhut viele Soldaten und Zivilisten an die Charr, bis sie schließlich ihr Ziel, eine kleine verlassene Bergfestung am Rande der Flammenkamm-Berge, erreichten. Gwen und die Ebon-Vorhut verbrachten die nächsten Jahre damit, die Festung immer weiter aufzurüsten, sodass bald die Ebonfalke-Festung, wie sie heutzutage bekannt ist, entstand.
Als die Charr im Jahr 1090 N.E. schließlich vor den Toren von Stadt Ascalon angekommen waren und König Adelbern das Feindfeuer beschwor, war Ebonfalke gerade so außerhalb des Wirkungsbereichs des Fluchs. Die dort lebende Ebon-Vorhut ist demnach das einzige Überbleibsel des einstigen ascalonischen Königreichs gewesen. Die nächsten Jahre über verteidigte die Ebon-Vorhut Ebonfalke mit allen Mitteln und schaffte es, die letzte Bastion der Menschen in Ascalon davor zu bewahren, den Charr anheim zu fallen.
Irgendwann starb Gwen schließlich und wurde auf dem Friedhof von Ebonfalke beigesetzt. Ihr Grab kann man dort heute noch besuchen. Die Abtei Durmand ist zudem in den Besitz einiger Tagebücher Gwens gekommen, die sin in ihrem Kloster aufbewahren.
Siehe auch[Bearbeiten]
- Zugehörige Gegenstände